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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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auf ihn zu. Sie zeigte auf eine Nische, drehte einen der Kaffeebecher, die auf dem Tisch standen, um und schenkte Kaffee ein.
    »Nun«, sagte sie.
    »Nur Kaffee, danke.«
    Sie stupste ihn an. »Wie soll ich denn meinen Status als Nachrichten-Königin erhalten, wenn du mir nichts erzählst? Willst du, dass ich degradiert werde?«
    »Nein, das können wir natürlich nicht zulassen. Sie sind auf Kaution frei.«
    Sie verzog wütend das Gesicht. »Ich hätte es wissen sollen, dass Stan Reingold vor Lincoln Blake kuscht.«
    »Nein, so würde ich das nicht sagen, Kim. Mit der Kaution habe ich gerechnet, aber ich habe nicht geglaubt, dass der Richter sie so hoch ansetzt, und ich kann dir garantieren, dass auch Blake überrascht war.«
    »Na, das ist doch wenigstens etwas.«
    »Und er hat ihre Pässe bis nach der Verhandlung konfisziert.«
    »Na.« Sie nickte zufrieden. »Dann nehme ich alles zurück. Blake hat sich bestimmt grün und blau geärgert.«
    »Ja, das könnte man sagen. Er hat den Mund zu weit aufgerissen, und der Richter hat ihm fünfhundert Dollar Strafe wegen Missachtung des Gerichts aufgebrummt.«
    Kim schlug Brooks auf die Schulter. »Jetzt verarschst du mich aber.«
    »Nein, Ehrenwort!«
    »Dann nehme ich erst recht alles zurück. Wenn Stan Reingold das nächste Mal herkommt, geht der Kuchen aufs Haus. Hast du gehört, Lindy?«, rief sie dem Mann am Grill zu. »Stan Reingold hat Lincoln Blake fünfhundert Dollar Strafe wegen Missachtung des Gerichts aufgebrummt.«
    Lindy drehte sich zu ihnen um. »Das wurde auch Zeit, dass der Bastard mal dafür bezahlen musste. Der nimmt den Mund immer so voll. Der Kaffee geht auf mich, Brooks.« Er wies mit dem Kinn zur Tür. »Seiner auch.«
    Kim drehte sofort den zweiten Becher um, als Russ zur Tür hereinkam. »Setz dich hierhin, Schätzchen.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen. »Weder der Kaffee noch was ihr sonst haben wollt kostet was. Sag deinen Leuten, dass es jedem hier in der Stadt unheimlich leidtut, was passiert ist. Wir stehen hundertprozentig hinter euch.«
    »Ja, das mache ich. Danke, Kim, es bedeutet uns sehr viel.«
    »Du siehst ganz erschöpft aus. Wie wäre es mit einem großen Stück von dem französischen Apfelkuchen, den du so gerne isst?«
    »Ich bringe im Moment nichts herunter. Vielleicht nächstes Mal.«
    »Ich lasse euch jetzt in Ruhe reden, aber wenn ihr irgendetwas braucht, sagt Bescheid.«
    Brooks tat so, als sei er beleidigt. »Mir hat sie keinen Kuchen angeboten.«
    Russ rang sich ein Lächeln ab. »Zuerst musst du ihr leidtun. Hast du das mit den Pässen gewusst?«
    »Wir hatten vor, es zu beantragen, aber ich hätte nicht gedacht, dass Reingold sich so deutlich auf unsere Seite stellen würde. Er hat mich echt überrascht.«
    »Ja, bis heute hat er den Blake-Jungen immer davonkommen lassen.«
    »Ja. Das stimmt. Aber vielleicht wird es ihm auch langsam zu viel. Er spielt zwar Golf mit Blake, aber heute Morgen war er absolut sauer. Und ich glaube, dieses Mal wird Blake keine außergerichtliche Einigung suchen. Er will den Prozess, weil er glaubt, er und seine Familie seien wichtiger für die Stadt als die Gesetze. Der Junge wird verurteilt werden, Russ, und möglicherweise härter, als ich erwartet habe. Ich bin nicht traurig darüber.«
    »Ich auch nicht.«
    Brooks beugte sich vor. »Ich wollte ein paar Minuten mit dir allein reden, weil ich mir ganz sicher bin, dass Blake Himmel und Hölle in Bewegung setzen wird, um dich zu kaufen oder dazu zu bringen, dass du die Klage zurückziehst. Wenn er das schafft, dann denkt er, er könne alles mit Geld regeln.«
    Russ presste die Lippen zusammen. »Das wird nicht passieren, Brooks. Hast du meinen Daddy heute früh gesehen? Er sieht zehn Jahre älter aus. Mir ist es egal, wenn ich einen Hieb einstecken muss, aber schon allein wegen meiner Eltern werde ich nicht zulassen, dass der kleine Scheißer davonkommt.«
    »Gut. Sollte Blake anfangen, dich zu bedrängen, sag mir Bescheid. Du kannst ihn wegen Belästigung anzeigen, oder ich kann eine einstweilige Verfügung erlassen, dass er dir nicht zu nahe kommt.«
    Russ lehnte sich zurück und lächelte ein wenig. »Hinter wem von beiden bist du eigentlich her?«
    »Ich finde, sie schenken sich beide nichts. Beide müssen dringend einmal einen Dämpfer bekommen. Ich weiß nicht, ob Justin schon als Arschloch auf die Welt gekommen ist, aber sein Daddy hat einiges dazu beigetragen, dass er schlimmer geworden ist.« Er

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