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Die letzte Zeugin

Die letzte Zeugin

Titel: Die letzte Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mitkommen«, warf Sybill ein.
    »Mitkommen?« Abigail blickte sie verblüfft an. Der Vorschlag traf sie völlig unvorbereitet.
    »Zum Einkaufen«, sagte Mya. »Und hinterher trinken wir noch eine Frozen Margarita.«
    Der Welpe sprang und hüpfte wie irre um Bert herum, der mit zitternden Flanken dasaß und Abigail anblickte.
    » Ami. Jouer. «
    Sofort kauerte er sich hin, senkte den Kopf und wedelte mit dem Schwanz. Er stupste Plato mit der Schnauze an, und der kleine Hund rollte sich zusammen.
    »Oh, sind sie nicht süß!«, rief Sunny aus.
    »Er wird dem Welpen nichts tun.«
    »Liebes, das sehe ich auch. Der große Junge ist sanft wie ein Lamm, und Plato braucht wirklich ein bisschen Bewegung. Er war den ganzen Nachmittag im Auto oder an der Leine. Haben Sie sich schon mit meinen beiden Töchtern bekannt gemacht?«
    »Ja.«
    »Wir versuchen gerade, sie zu überreden, den Spaten wegzulegen und mit auf unseren Schaufensterbummel zu kommen.« Sybill schenkte Abigail ein warmes Lächeln, das den Anflug von Grübchen erkennen ließ.
    »Danke für das Angebot.« Abigail hörte, wie steif ihre Stimme im Vergleich zu der lockeren Art der anderen Frauen klang. »Aber ich muss wirklich die restlichen Pflanzen noch setzen. Ich habe später angefangen, als ich geplant hatte.«
    »Nun, es sieht jetzt schon wunderschön aus.« Sybill trat näher ans Beet. »Ich habe nicht den grünen Daumen von Mama oder Daddy geerbt, deshalb bin ich ganz neidisch.«
    »Es war sehr nett von euch hierherzukommen und mich einzuladen.«
    »Ja, das stimmt«, erwiderte Mya, »aber wir wollten uns vor allem einmal die Frau anschauen, die Brooks so durcheinanderbringt.«
    »Oh.«
    »Du bist gar nicht der Typ, auf den er normalerweise abfährt.«
    »Oh.«
    »Mya sagt immer, was ihr gerade so durch den Kopf geht.« Sunny legte einen Arm um ihre Tochter.
    »Ich kann durchaus taktvoll und diplomatisch sein, aber es ist kein natürlicher Zustand für mich. Außerdem war es als Kompliment gemeint.«
    »Danke.«
    Mya lachte. »Gerne. Weißt du, in der Vergangenheit war Brooks das Aussehen immer wichtiger, als dass die Frauen auch etwas im Kopf hatten. Aber jetzt bist du ja da, hübsch und natürlich, stark und so geschickt, dass du alleine hier draußen leben kannst, und so klug, dass du deinen Garten selbst entwirfst und dein eigenes Geschäft aufgebaut hast. Und da du diese große Pistole da mit dir herumträgst, kannst du wahrscheinlich auch noch selbst auf dich aufpassen.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Hast du schon mal jemanden erschossen?«
    »Mya! Hör nicht auf sie«, sagte Sybill. »Sie ist die Älteste von uns und hat die größte Klappe. Bist du sicher, dass du nicht mit uns kommen möchtest?«
    »Ich muss wirklich den Garten fertig anlegen, aber danke für das Angebot.«
    »Wir machen am Sonntagnachmittag eine Grillparty«, verkündete Sunny. »Brooks soll Sie mitbringen.«
    »Oh, danke, aber …«
    »Nichts Besonderes. Nur ein bisschen Grillen im Garten. Und ich habe eine gelbe Iris, die ich teilen muss. Ich gebe Ihnen was davon. Da drüben auf dem sonnigen Fleckchen am Bach würde sie gut hinpassen. Ich sammle jetzt meinen Welpen ein, und dann sehen wir uns am Sonntag.«
    »Du bist schon eine ganze Weile mit Brooks zusammen, oder?«, bemerkte Mya.
    »Ja, schon.«
    »Dann weißt du ja, dass er so lange keine Ruhe gibt, bis er seinen Willen bekommt, oder?«
    »Ja.«
    Mya zwinkerte ihr grinsend zu. »Das ist ihm angeboren. Wir sehen uns am Sonntag.«
    »Keine Angst.« Sybill überraschte Abigail, indem sie ihre Hand ergriff, als ihre Schwester ging, um ihrer Mutter mit dem Welpen zu helfen. »Es wird bestimmt schön. Kommt dein Hund mit Kindern klar?«
    »Er würde nie einem Kind etwas tun.« Es sei denn, ich sage es ihm, dachte sie.
    »Dann bring ihn einfach mit. Wenn du deinen Hund dabeihast, wird es dir leichter fallen. Wir sind alle ziemlich nett und bereit, jeden zu mögen, der Brooks glücklich macht. Es wird bestimmt schön«, fügte sie hinzu und drückte Abigails Hand, bevor sie zum Auto zurückging.
    Unter Lachen und Rufen, Winken und Hupen fuhren sie davon. Wie angewurzelt blieb Abigail stehen, ihren glücklichen Hund neben sich, und hob höflich die Hand, als die Frauen der Familie O’Hara-Gleason davonfuhren.
    Es war, als sei man von einer Blumendampfwalze überrollt worden. Es tat nicht wirklich weh, es war alles sehr hübsch und roch gut. Aber man war trotzdem geplättet.
    Sie würde natürlich nicht hingehen. Es war in vielerlei

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