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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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besser an, sich abzukapseln, aber Allison …« Ihm versagte die Stimme, und er starrte weiter in die Wüste hinaus. Die Umrisse seines Adamsapfels hüpften in den Schatten. »Sie lächelt immer noch. Sie hat mich gelehrt, dass ich nicht wirklich gelebt habe, sondern nur mechanisch am Leben geblieben bin.«
    Also diente das Geständnis doch nicht ihm allein. Er machte es ihretwegen. »Soll ich daraus etwas lernen, amigo ?«
    Ex schüttelte den Kopf, die scharf geschnittenen Gesichtszüge immer noch schmerzverzerrt. »Nach allem, was sie durchgemacht hat, hatte sie immer noch den Mut, mir die Hand zu reichen und zu versuchen, eine Verbindung herzustellen. Ich wollte nicht, dass sie mich auch nur einen Pfifferling kümmert, aber sie hat nicht lockergelassen. Und jetzt … ist sie mir wichtig, und sie ist nicht mehr da.«
    »Und du willst nicht mit ansehen, dass es Chris und mir genauso ergeht.«
    Zu ihrer Überraschung lachte er. »Verdammt, Rosa, glaubst du wirklich, ich würde mich da einmischen? Nein. Ich erzähle dir das alles, weil ich es satt habe, mich zu verstecken. Ich habe genug davon, mich kleinzumachen und mir einzureden, dass ich mich nie wieder verletzen lasse. Wenn du mich also verbannen willst, dann tu das ruhig. Am Ende geht es doch nur um Vertrauen, nicht wahr? Entweder kennst du mich als den Mann, der dir all die Jahre über beigestanden hat, oder nicht. Entweder spielt es eine Rolle oder eben nicht.«
    Ex war ihr Freund. Sie mochte ihn, aber ohne die blendende Intensität des Begehrens, das sie für Chris empfand. Vielleicht sorgte diese Distanz dafür, dass sie Ex’ Entscheidungen weniger als Verrat empfand.
    »Du bist in Valle willkommen, compadre , und wirst es auch immer sein. Und wir holen Allison zurück, das verspreche ich dir.«
    Wenn das auf Ex zutraf, der lediglich eng mit ihr befreundet war, dann schuldete sie dem Mann, dem sie eine Liebeserklärung gemacht hatte, viel mehr. Sie wusste nicht viel über die Liebe, und es kam ihr vor, als würde sie sich mit auf den Rücken gefesselten Händen und verbundenen Augen über steinigen Boden vorankämpfen. Unter solchen Umständen war es unvermeidlich, dass man mehrfach hinfiel und sich das Gesicht blutig schlug, aber solch eine Herausforderung hatte sie noch nie davon abgehalten, wieder aufzustehen. Kein einziges Mal, und sie würde es auch jetzt nicht anders halten.
    Obwohl Ex es nicht eingestand, wusste Rosa, warum er so offen gesprochen hatte. Sie waren emotional auf die gleiche Art verkrüppelt gewesen, hatten sich wie Einsiedlerkrebse eingeigelt. Sie hatten beide jemanden gebraucht, der ein wenig tapferer und entschlossener war, um sie dazu zu bringen, sich zu öffnen. Vielleicht erklärte das, warum sie sich nicht ineinander verliebt hatten. Ohne Mut und Entschiedenheit von außen hätten sie beide immer noch das Licht gescheut.
    In dieser Hinsicht waren Chris und Allison stärker – furchtlos, willens, auf andere zuzugehen, ganz gleich, wie weh es tat. Dios , sie hatte Chris entsetzt und angeekelt in die Flucht geschlagen, und doch war er zurückgekommen. Das sprach Bände.
    Sie würde es wieder in Ordnung bringen. Sie würde ihn um Vergebung bitten. Zum ersten Mal seit dem Angriff keimte wieder Hoffnung in ihr auf. Ja, sie hatten Menschen verloren, die sie geliebt hatten, aber wenn sie nicht kämpften, war alles vorbei. Valle würde dem Untergang geweiht sein, und es würde nichts Schönes mehr auf der Welt nach dem Wandel geben.
    Das würde Rosa nicht zulassen.
    Aber sie konnte das alles nicht mehr allein schultern und wollte es auch gar nicht. Zum ersten Mal wurde ihr klar, dass sie nicht automatisch die Wertschätzung aller anderen verlieren würde, wenn sie Fehler machte. Sie durfte lachen und weinen, sie konnte sich irren , wie Menschen es oft taten, und würde dennoch weiter Respekt verdienen.
    Wenn – nein, sobald sie die Stadt wieder aufbauten, würde sie die Wahl eines Stadtrats vorschlagen. Es würde nicht mehr nur la jefa und ihre Bravos geben. Über Streitfragen würde abgestimmt werden, genau wie vorhin in der taberna . Das hier war kein feudales Königreich, das von einer Tyrannin mit eiserner Hand regiert wurde, sondern eine Gemeinschaft, in der gegenseitige Fürsorge und Zuneigung bewirkten, dass alle hart arbeiteten und das Richtige taten. Sie hatte Valle zu einem starken, sicheren Ort gemacht, an dem Menschen gerne lebten, aber es war an der Zeit loszulassen.
    Ex beobachtete sie, und aus seinen stahlgrauen Augen

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