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Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition)

Titel: Die letzte Zuflucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Connor
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vollkommen kahlköpfig. Er trug einen einteiligen Overall, dessen Stoff vielleicht einmal blau gewesen war, jetzt aber nur noch von Abnutzung und reichlich Schmutz zeugte. Chris schob sich schnell zur Beifahrerseite hinüber und beförderte das Gewehr des zweiten Mannes mit einem Tritt außer Reichweite. Wenn der Fahrer das Hirn des Duos war, dann war sein Partner der Kraftprotz. Er war so groß wie Chris und wie ein professioneller Ringer gebaut, der schon sein Frühstück mit Anabolika würzte.
    »Geht los«, befahl Chris. »In die Richtung, in die ihr gefahren seid.«
    »Den Teufel werde ich tun.«
    Chris legte sein Gewehr an. »Überleg dir das noch einmal.«
    »Du wirst nicht auf mich schießen.« Er griff beim Sprechen hinter seinen Rücken.
    Chris benötigte die Einladung nicht, wusste sie aber zu schätzen. Er bewegte den Zeigefinger am Abzug, und schon lag der Mann am Boden und umklammerte seinen Fuß.
    »Jetzt wird es etwas schwieriger sein davonzulaufen, aber ihr habt eure Befehle.«
    »Unsere Befehle lauten, diesen Transporter in L.A. abzuliefern«, sagte der Fahrer. Er hatte sich um die Motorhaube herumgeschlichen, die Hände hinter dem Kopf. »Wenn wir das nicht tun, sind wir so gut wie tot.«
    Das Geräusch von Fäusten, die gegen die Innenseite des Transporters schlugen, erregte Chris’ Aufmerksamkeit. »Was zur Hölle ist das?«
    Ein Bowiemesser sauste an ihm vorbei und verfehlte nur knapp seinen rechten Arm. Die Hand des Fahrers war noch ausgestreckt. Der verletzte Beifahrer stürzte sich auf Chris, der sich mit einem Sprung rückwärts in Sicherheit brachte, eine Waffe schulterte, mit der anderen zielte und den Mann tötete. Dem Fahrer war es anscheinend lieber, in der Wüste sein Glück zu versuchen: Er rannte davon.
    Die Zeiten hatten sich nicht so sehr geändert, dass es Chris verlockend erschienen wäre, einen Menschen in den Rücken zu schießen. Er war zu betäubt, und das Klopfen ertönte schon wieder. Er ging zur Rückseite des Transporters herum.
    »Hoffentlich seid ihr nicht bewaffnet«, murmelte er in dem Wissen, dass seine Lauterkeit vor drei Minuten einen historischen Tiefststand erreicht hatte.
    Immer noch fluchend, öffnete Chris die Heckklappe. Der Gestank verschwitzter, ungewaschener Körper traf ihn wie ein Fausthieb auf die Nase. Er taumelte zurück.
    »Guter Gott!«
    Drinnen drängten sich acht junge, kaum bekleidete Frauen. Eine sah nicht älter aus, als Penny es jetzt sein musste – vielleicht vierzehn? Sein Magen zog sich zu einem Ball zusammen.
    Er vergaß oder verdrängte zumindest seine Schmerzen und traf eine spontane Entscheidung. »Wieder rein mit euch. Sofort!«
    Statt zu protestieren, wie Chris es erwartet hatte, zuckten die Mädchen einfach nur vor seiner erhobenen Stimme zurück. Aller Kampfgeist, der vielleicht einmal in ihnen gesteckt hatte, war längst verflogen. Sie taten ihm von Herzen leid, was genauso unerwartet wie unangenehm war. »Gottverdammt!«, murmelte er, als er die Heckklappe wieder schloss.
    Sie wussten nicht, dass er einer der Guten war – oder zumindest das, was heutzutage als gut durchging. Aber er wollte nicht, dass sie in die Wüste davonstoben. Die Furcht würde sie ruhig halten, bis er sie Menschen übergeben konnte, die besser als er in der Lage waren, sie zu trösten.
    Er versteckte Singers Motorrad hinter ein paar Sträuchern; jemand konnte es später hier abholen. Der Motor erwachte mit einer einzigen Umdrehung des Zündschlüssels grollend zum Leben. Es war eine Schande, solch eine gut gepflegte alte Rostlaube zu ruinieren, aber Chris sah keine andere Möglichkeit. »Dann wollen wir mal sehen, wie gut dieses Mistding auf zwei Felgen fährt.«
    Und wie Valle de Bravo sich an acht neue Einwohnerinnen gewöhnen würde.

17
    Singer trat Rosa am Tor entgegen, und Jameson nahm ihr den Laster ab, um ihn bei den anderen auf dem Schrottplatz zu parken. Das Mädchen wirkte besorgt und verunsichert, und das war kein gutes Zeichen. Normalerweise war sie angesichts des rauen Lebens, das sie führte, bemerkenswert gefasst und nicht leicht zu verstören. Etwas Schlimmes war geschehen.
    Welch ein Wunder.
    Der Blutverlust ließ Rosa langsam schwindelig werden, aber sie zwang sich, auf den Beinen zu bleiben. »Was ist los?«
    »Der Doc – Chris – hat mich gebeten, ihm mein Motorrad zu leihen … Aber jetzt ist er schon eine Weile weg, und …«
    »Und du weißt nicht, ob du das Richtige getan hast. Ob er zurückkommt. An deiner Stelle würde ich

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