Die letzten Dinge - Roman
weitere Einkaufstasche auf Rollen hinter sich herzog.
Oh Padre, wie gut, dass ich Sie sehe, abe Sie ein Lösung gefunde wegen der Gespenst in Dache?
Im Moment brauche ich ganz andere Lösungen, Gianna. Ich weiß gerade nicht, wo mir der Kopf steht.
Was los, Padre?
Unser Gemüse ist kaputt, wir haben um zwölf Uhr Armenspeisung und jetzt muss noch jemand einkaufen gehen und es ist niemand da.
Was koche, Padre?
Ach, die Suppe ist vorgekocht, aber ich lege Wert darauf, dass frisches Gemüse hineingeschnitten wird, die Obdachlosen essen viel zu wenig Vitamine. Sie müssen jetzt durch den Winter und sie sind kraftlos.
Verwirrt blickte Gianna auf ihre Einkäufe.
Abb ich ebe gekauft. Für mein Familie. Wolle Sie nehme?
Pater Ludolfus starrte auf Korb und Tasche mit dem verführerischen Grün der Lauchstangen. – Das würde mir in der Tat sehr helfen. Aber brauchen Sie denn nicht selbst …
Gianna schüttelte den Kopf. Natürlich brauchte sie das Gemüse für heute, aber lieber machte sie der ganzen Familie eine Pizza, als dass sie diese Gelegenheit versäumt hätte, dem Padre zu helfen.
Ist fier morge. Bitte Padre, nehme Sie!
Tja … ich, ich wäre in der Tat dankbar, dann könnte man wenigstens … wenn ich mal eben sehen darf … ja, das dürfte sogar reichen. Haben Sie für die ganze Woche eingekauft? Das kann man doch gar nicht alles allein tragen.
Oh, geht. Bin ich gewöhnt, schwere Arbeit.
Pater Ludolfus atmete tief ein und aus. Im Hof der Kirche hatten sich einige Pilger und Touristen versammelt, scharten sich um die Gottesmutter Maria und zündeten Lichtlein an. Es war kühl geworden, Ludolfus trug einen Schal.
Tja, Gianna. Da wäre das ja schon mal geklärt. Dauernd neue Sorgen. Wie geht es Ihnen?
Och, geht gut. Abbe ich Probleme mit die Füße von de ville Laufe, tut mir der Rücken weh, und Bronchien. Aber kommt von Rauche. Solle wir de Gemüse reintragen?
Ja, wenn Sie so freundlich sind …
Gianna und der Pater schleppten die Einkäufe zu Bruder Vinzentius, der sie sogleich in Empfang nahm und auf der Stelle das Gemüse auspackte, um es später auf großen Holzplatten kleinzuschneiden.
Setzen Sie sich, sagte der Pater und bot Gianna einen Küchenhocker an. – Sehen Sie, ich habe mir die ganze Zeit Gedanken gemacht wegen dem … wegen diesem, … der Erscheinung bei Ihnen in der Kleiderkammer. Und ich habe versucht, mit dem Domprobst zu reden. Ebenso mit meinen Mitbrüdern. Ebenso mit dem Sektenbeauftragten und einigen anderen. Ehrlich gesagt, will keiner was davon wissen, sie sagen, es sei Phantasie oder eine Lichtspiegelung oder dergleichen – und dass wir uns nur blamieren, wenn wir auf so dubiose Sachen eingehen. Ich bin im Moment mit meinem Latein am Ende. Vielleicht sollten wir solche unerklärlichen Vorkommnisse der Geduld Gottes übergeben, einfach nicht immer alles verstehen wollen, was unter Gottes Himmel so vorkommt. Vielleicht müssen wir einfach damit leben, dass wir vor einigen Geheimnissen die Augen verschließen müssen.
Wolle Sie nicht elfe die arme, arme Seele?
Ich fürchte, ich kann nicht! Liebe Gianna, wir haben keine konkreten Handlungsvorgaben für solche Fälle.
Aber da iste arme Seele verlore zwische Himmel und Hölle und Sie nicht wolle helfe?! Aber muss helfe! Sonst spukt iemer weiter und ich kann nicht arbeite gehe, wenn dauernd Gespenst fliegte! Abe Sie eine Erze, Padre!
Der Pater hatte ungute Gefühle. Was sollte er denn machen? Litaneien beten? Indianische Yamswurzeln schwenken? Wie vertrieb man ein Gespenst? Er hatte keine Ahnung. Und er musste heute seinen Mitbruder Valentius vertreten, er hatte gar keine Zeit für Gianna.
Ich fürchte, ich muss Ihnen leider sagen, … wissen Sie, ich habe noch so viel zu tun. Wir sind hier sehr eingespannt – und … die Obdachlosen warten, ich treffe noch die Streetworker und muss zum Liegenschaftsamt, wegen der … ist ja auch egal. Gianna – ich mache mir große Sorgen, wie es eurem Pflegeheim geht.
Ist Scheiße ville Arbeit. Macke nie eine Pause. Das nicht gerecht.
Der Pater stand auf.
Ich werde für euch beten. Und jetzt muss ich Sie leider bitten …
Aber Padre?! Sie wolle nicht elfe der arme Seele?
Ich kann nicht!
Aber natürlich kann! Iste katholische Padre, kann spreche mit die liebe Gott!
Es tut mir leid, es liegt nicht in meiner Kompetenz.
Gianna empörte sich immer mehr. Ein Padre, der einer armen Seele seinen Beistand verweigerte. Und sie gab ihm ihr ganzes Essen! Wer weiß, ob er es jemals
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