Die letzten Gerechten: Roman (German Edition)
zusteht. Aber irren ist menschlich, und Gott hat uns Anlass zum Kampf gegeben, um das Beste aus unserem Wesen zu machen. Das Weib wurde uns zuerst als Freundin gegeben, dennoch erwies es sich nicht als die Gefährtin, derer wir bedurften. Mitnichten – und auch nicht zu Anbeginn. Denn würde eine wahre Freundin und Gefährtin einen Mann so sehr in die Versuchung führen, dass er seiner eigenen Zerstörung entgegenstrebt? Würde sie dem Satan lauschen, würde sie das Eine – dieses eine und einzige Ding essen, das Mann und Weib zugleich verboten war? Solche Großzügigkeit, diese ach so kleine Last, sie wäre zu tragen im Tausche für alles Glück und alle Freude. Alles ging verloren, nur weil das Weib niemals zufrieden ist, sondern dem Manne immerdar in den Ohren liegt und etwas haben will, das es nicht haben kann. Kein Wunder, dass selbst das fehlgeleitete Volk der Janes, das sich weigert, die Welt in Bildern darzustellen, ein bildliches Symbol für den Teufel besitzt, das seinen Ursprung im Abbild einer Weiberzunge hat, und eines Mannes Ohr als Abbild der Versuchung. So hat das Weib von Anbeginn die Freundschaft verrotten lassen, welche Gott zwischen Männern und Frauen säte. Und diese Freundschaft, die aus der reinen Vernunft erwächst, musste ohnmächtig zusehen, wie sich die Vernunft an der Begierde des Weibes entzündete. Es war dieses begierige Verlangen, welches diese Freundschaft in die Irre führte. Männer und Frauen sollten in harmonischer, ehelicher Gemeinschaft leben, und doch sehen wir immer und immer wieder Männer, welche, stets angestoßen durch ihre Weiber, diesen ihren Ehefrauen im Übermaße beiwohnen. Wahre Liebe folgt der Führung der Vernunft und wird sich niemals von leidenschaftlichen Gelüsten hinwegreißen lassen. Und so wird das Vernünftige und das Gesunde durch Frauen korrumpiert, welche – o schlimmste aller Verderbtheiten! – so geliebt werden wollen, als seien sie selbst Ehebrecherinnen. Und so begehen alle Männer stets Ehebruch mit ihren eigenen Ehefrauen und können sich dieser Sünden nicht erwehren, denn die Weiber wollen nicht vernünftig und in Maßen geliebt werden. Das Wesen des Weibes ist die Liebe, doch liegt es nicht in ihrer Natur zu ertragen, sie nur mit Mäßigung und mit Vernunft zu genießen. Die Seele des Mannes ringt ständig darum, wie uns die Geschichte der Menschheit beweist, sich von allen irdischen Gelüsten zu befreien, um sich dem Göttlichen zuzuwenden. Kein Weib wird dem Manne ein solches Entkommen erlauben. Denn stets muss das Weib und nicht Gott im Mittelpunkt aller Dinge stehen. Durch meine Untersuchungen und Experimente habe ich nun entdeckt, dass Frauen den Verstand nicht nur durch ihre Teile und deren Streicheln entflammen lassen, sondern durch eine geheime Flüssigkeit, welche aus ihren Gallenblasen austritt.
Wie wir Schafe und Schweine züchten, um besseres Fleisch oder feinere Wolle zu erzielen, so habe ich durch unterschiedliche Methoden jene Frauen geschult, welche sich in meinem Gewahrsam befinden. Ich habe sie geschult in reiner Wollust; ich habe sie gelehrt, sich nur mit körperlichen Empfindungen im Hinblick auf die Freuden der Schönheit zu befassen, der Feinheit ihrer Haut und ihres Haares und aller Methoden, durch welche die Organe des unmittelbarsten Lustgefühls sich erweitern und über die Maßen ausdehnen. Seit frühester Jugend an hat man sie alle Künste gelehrt, die dem Manne Freude bereiten, sodass sie – in größerem Maße als gewöhnliche Frauen – an nichts anderes mehr zu denken vermögen, als Männern diese Freuden zuteilwerden zu lassen, bis diese selbst nur noch in der Gesellschaft dieser Frauen Freude und Trost finden und nicht etwa im Streben nach einem gottgefälligen Leben. Durch derartige Methoden ist es mir gelungen, ihren Schoß in höchstem Maße zu stimulieren, bis diese geheime Flüssigkeit, diese Uterusmilch mit solcher Intensität und Stärke herausspritzt, dass sie sich durch den eigenen Überfluss verdickt, geliert, verklumpt und schließlich so fest wird wie Bernstein oder Pech – welches, da es ein Stoff der Hölle ist, ungemein zutreffend erscheint. Durch meine Kunst und inspiriert durch Gott und den Gehenkten Erlöser gelang es mir, diese Harze zu entdecken und den Frauen zu entnehmen. Und ich erforschte sie und entdeckte, dass sie, zu Puder zerstoßen und mit heiligem Chrisam vermengt, die Macht besitzen, dem Manne jene ursprüngliche Güte der Freundschaft zum Weibe zurückzugeben, welche die
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