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Die letzten Städte der Erde

Die letzten Städte der Erde

Titel: Die letzten Städte der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gemacht? Was ist passiert?«
    »Haben versucht, die Berichte zu fälschen«, sagte er. »Jemand wollte, daß die Berichte frisiert werden, und sie haben uns nicht getraut. Sie haben uns umgebracht. Sie... oder die andere Seite. Haben am Geschirr herumgepfuscht. Seile sind gerissen.
Zwei Seile sind da draußen gerissen!«
    Sie umstanden ihn und lauschten mit grimmigen Gesichtern. Sein Verstand arbeitete jetzt mit fürchterlicher Klarheit, zählte zwei und zwei zusammen. Es reichte nicht aus, nur ein Team zu kaufen. Man mußte schon alle kaufen, die in dieser Sektion arbeiteten. Auch sie. Die fünfzigste. Er lag da und zitterte, während das Wasser langsam kälter wurde, und machte sich häßliche Gedanken, wie leicht es war, einen Körper wieder hinauszuwerfen.
    »Jemand«, sagte er, »hat die Luke geschlossen. Hat uns ausgesperrt.«
    Dan Hardesty starrte ihn an. Machte schließlich ein finsteres Gesicht, sah sich zu einem seiner Leute um und blickte dann wieder herab. »Macht das Wasser warm!« befahl er. »Los! Wir müssen ihn von hier wegbringen!«
    Johnny zitterte konvulsivisch, sein Magen verknotete sich, die Glieder zuckten. Sie setzten ihn auf. Sie zogen ihm die wärmeren Kleider an, und er zuckte zusammen, versuchte seine Glieder zu beherrschen. Seine beiden Beine wurden seitlich schwarz, sein linker Arm war es bereits. »Schaut euch seinen Rücken an«, sagte die Frau, Maggie. Er überlegte sich, wie gut es war, es nicht zu sehen. Sie wuschen ihn ab, versuchten, ihn wieder auf Körpertemperatur zu bringen.
    »Tommy Pratt hat sich Sorgen gemacht«, sagte Dan. »Fing an, Fragen zu stellen – wo du warst, was los war –, und auch andere Fragen wurden gestellt. Also sind wir auf die Idee gekommen, in euren Bereich zu gehen und nachzuschauen. Ich wünschte, wir wären früher gekommen, Johnny. Ich wünschte es wirklich.«
    Er nickte, preßte die Augen fest zu, als er sich an seine Freunde erinnerte. Sarah. Ein Teil von ihm. Es war kein Schmerz um Sarah. Es war, als ob man ihn halbiert hätte.
    Jemand hämmerte an die Tür. »Die Sicherheit!« rief jemand von draußen.
    »Hängt Tommy«, meinte Dan.
    Sie waren schon dabei, die Tür aufzuschließen.
    »Helft mir auf!« bat Johnny die anderen; sie taten es, hielten ihn auf den Beinen, wickelten eines der Handtücher um ihn. Die Tür ging auf, und dort standen die Sicherheitsleute mit gezogenen Pistolen.
    »Hatten einen Unfall«, erzählte Dan. »Ein Team ging mit beschädigten Seilen hinaus, und im Wind sind sie gerissen. Wir haben zwei hereingeholt, einen lebend, einen tot; die anderen sind abgestürzt.«
    »Rufen Sie die Meds!« forderte der leitende Beamte. Johnny schüttelte in Panik den Kopf; das Hospital – wurde von den Gesellschaften finanziert. Er wollte sich nicht in ihre Hände begeben.
    »Ich werde nicht hingehen«, sagte er, während der Anruf hinausging. »Ich gehe zum Grund. Besorgt mir was zum Trinken! Das ist, was ich will. Das ist alles, was ich will.«
    Der Beamte zog einen Recorder hervor. »Sie wollen eine Aussage machen, Mr. ...«
    »Tallfeather, Johnny.« Die Stimme versagte ihm, mißhandelt von der Kälte, der Angst. Er lehnte sich an die Männer, die ihn aufrechthielten. »Ich mache meine Aussage. Wir waren draußen auf den Neunzigern und sind nach unten gestiegen. Meine Schwester Sarah... ihr Seil riß. Die anderen versuchten, mich zu bergen, zurückzukommen, und ihre Seile versagten. Waren stundenlang draußen. Die Seile sind gerissen, oder vielleicht hat einer Selbstmord begangen. Ich weiß nicht. Der Wind...«
    »Menschen tun sowas«, sagte Dan. »Waren Sie je draußen, Officer?«
    »Namen. IDs.«
    Dan händigte seine aus. Ein anderer holte die Johnnys aus dessen Overall, reichte auch die aller anderen hinüber, des Toten und der Lebenden. Der Beamte gab sie in den Recorder ein, und gab den Lebenden ihre Karten zurück. »Wer ist der Tote hier?«
    »Der Teamchef«, sagte Johnny und befeuchtete seine Lippen. »Jino Brown. Die anderen sind abgestürzt.«
    Der Beamte betrachtete Dan Hardesty und sein Team. »Ihre Rolle dabei?«
    »Freunde. Sie kamen nicht zurück, und da haben wir nachgesehen. Ein Junge in der Säule, Tommy Pratt, hat uns auf die Spur gebracht. Lassen Sie den Mann gehen, Mister! Er hat genug.«
    Der Beamte beugte sich herab und prüfte Jinos Leiche, berührte die Haut, beugte die Finger.
    »Erfroren«, sagte Dan. »Hat seine Maske heruntergenommen, verstehen Sie? Ohne Maske stirbt man schnell da draußen. Schmerzlos für

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