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Die letzten Städte der Erde

Die letzten Städte der Erde

Titel: Die letzten Städte der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Fenster.«
    »Es tut uns schrecklich leid, Mr. Tallfeather. Unser äußerstes Beileid. Aufrichtig.«
    »Ja, Sir.«
»Sie können ins Büro kommen, wann es Ihnen gefällt. Die Tür... führt nicht zu den Fenstern draußen. Kommen Sie, wann Sie möchten.«
    »Um was zu tun, Mr. Mason?«
»Wir werden uns etwas ausdenken.«
»Und ich spreche nicht mehr über meine Schwester, mein Team.«
    »Ja, das würden wir vorziehen.«
»Sie haben Angst«, sagte er.
    Masons Gesicht wurde starr.
»Ich nehme den Job«, sagte Johnny. Der Tee war gerade angekommen. Mason zeigte ein Lächeln und stand auf, reichte ihm die Hand und tatschte ihm auf die noch immer von Quetschungen lädierte Schulter. »Suchen Sie sich aus dem Personal Ihre eigene Sekretärin aus. Wenn Sie irgend etwas zur Ausstattung des Büros wollen...«
    »Ja, Sir.«
    Mason zeigte ein Lächeln, das keines war. Die Sekretärin stand mit dem Tee daneben und trat zur Seite, als er ging. Johnny ging hinüber und nahm das Tablett, setzte es selbst ab. »Das war alles«, sagte er. »Gehen Sie.«
    Und an diesem Nachmittag kam die Presse, begleitet von Mason.
    »Was halten Sie von der Untersuchung, Mr. Tallfeather?«
    »Wie war es, Mr. Tallfeather?«
    Er gab ihnen alles, die ganze Erregung, nach der die Fernsehsüchtigen nur verlangen konnten, wie er sich gefühlt hatte, als er in der Luft gebaumelt und zugesehen hatte, wie die anderen nacheinander starben. Er war ruhig; er war heroisch, gelassen, tragisch; bat die Liner, wieder an die Arbeit zu gehen, um der Agonie der Stadt ein Ende zu machen.
    Sie gingen zufrieden. Mason war ebenfalls zufrieden und lächelte ihn an. Hieb ihm auf die Schulter und bot ihm einen Drink an. Er nahm an, saß da, während Mason versuchte, umgänglich zu sein. Er war seinerseits sehr freundlich. »Ja, Mr. Mason. Ja, Sir.«
    Er ging zurück in sein Büro, wo keine Arbeit auf ihn wartete, keine Pflichten.
    Am Morgen war er wieder da. Saß in seinem Büro und starrte die Wände an.
    Sah Fernsehen. Die Liner gingen wieder an die Arbeit. Der Streik war vorbei. Der Atem des ganzen Stadtkomplexes ging wieder leichter.
    Er blieb den ganzen Tag da und ging durch seine eigene Tür, als auch Mason ging. Benutzte den Linerschlüssel, um den Dienstaufzug vorzubereiten. Wartete dann draußen im Korridor.
    »Mr. Mason.«
»Hallo, Johnny.«
    Er lächelte, trat zu Mason, und dieser machte ein schiefes Gesicht, blickte sich unbehaglich um in dem einsamen Gang vor den großen geräuschdichten Türen von ATELCORP.
    »Ich möchte, daß Sie mit mir kommen«, sagte Johnny zu ihm.
    »Tut mir leid, aber...«, begann Mason und wollte zu den Türen eilen.
    Johnny riß blitzschnell die Hand mit dem Rasiermesser aus der Tasche, umfaßte Masons Hals und drückte das Messer ganz leicht an. »Ich möchte nur, daß Sie mit mir kommen«, sagte er. »Schreien Sie nicht!«
    Mason setzte schon an, das zu tun, und das Messer biß zu. Mason hörte auf und gab nach, während Johnny ihn den Gang entlangzog, der zu dieser Zeit, kurz vor Büroschluß, bevor alle Menschen auf die Flure strömten – sehr ruhig war.
    »Sie sind verrückt«, keuchte Mason.
»Los!« Er riß Mason rückwärts zum Dienstaufzug.
    Jemand war herausgekommen. Sah, was passierte. Eilte ins Büro zurück. Mason machte Anstalten, sich zu widersetzen, hörte nach einem weiteren Schnitt aber wieder damit auf.
    »Schauen Sie«, keuchte Mason. »Sie sind krank. Es wird nicht schlecht für Sie ausgehen; ein Krankenhausaufenthalt, ein wenig Ruhe... die Firma wird Ihnen das nicht übelnehmen; ich auch nicht. Ich verstehe voll und ganz, daß Sie...«
    Er zerrte Mason in den Aufzug, schob den Schlüssel in den Schlitz, drückte auf SPITZE und PRIORI-TÄT. Die Tür ging zu. Die Kabine schoß mit kräftigem Schub nach oben, diese lange, unmögliche Strecke hinauf. Er ließ Mason los und blieb selbst an der Kontrolltafel des Aufzuges stehen.
    Mason lehnte sich an die Wand und starrte ihn an. »Ich möchte einfach nur«, sagte Johnny unheimlich leise, »daß Sie
mit
mir kommen.«
    Masons Lippen bebten. Dann schrie er laut um Hilfe. Die Kabine hallte wider. Das war alles.
    »Wir haben einen Vorsprung«, sagte Johnny. »Natürlich werden sie kommen. Aber man braucht die Computer, um einen Dienstschlüssel außer Funktion zu setzen. Es wird eine Zeitlang dauern, bis sie das durch haben.«
    Mason stand da und zitterte. Der Aufzug fuhr immer weiter hinauf und kam schließlich mit einem magenverrenkenden Ruck zum Stehen. Die Tür öffnete

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