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Die letzten Tage der Solaren Welten

Die letzten Tage der Solaren Welten

Titel: Die letzten Tage der Solaren Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Küche und die Frischluftversorgung, die Heizung und die Türen.
    »Hast du mit Dad sprechen können?«, fragte Lester.
    »Ja«, murmelte sie. »Er ist auf Mercury Castle. Aber plötzlich brach die Verbindung ab und er …«
    Sie schluckte den Rest ihres Satzes einfach herunter.
    Sie hatte sagen wollen, dass das im Merkur-Orbit befindliche Raumfort angegriffen worden war. Aber das verkniff sie sich. Noch wusste sie ja nicht wirklich was geschehen war. Und falls es etwas Schlimmes war, blieb immer noch Gelegenheit es Lester zu sagen. Ein Recht auf die Wahrheit hat er , dachte Sandrine Ramirez. Trotz seines Alters …
    Endlich erschien auf dem Bildschirm eine Anzeige. Die Verbindung konnte derzeit nicht wiederhergestellt werden. Ein Teilfenster des Bildschirms vergrößerte sich.
    Wie betäubt hörte Sandrine Ramirez zu, als der virtuelle Nachrichtensprech-Avatar aus dem Mediennetz von einer Serie heftiger Angriffe auf Mercury Castle sprach. Der Kontakt zu dem Raumfort war offenbar gänzlich abgebrochen.
    Ergänzt wurden diese Nachrichten durch eingespielte Videosequenzen, die den Abschuss eines Kampfgleiters und eines Raumbootes in der unmittelbaren Nähe des Merkur zeigten. Zumindest behauptete der Sprech-Avatar, dass es sich bei den explodierenden Objekten darum handelte.
    »Bekomme ich noch eine Antwort?«, fragte Lester leise.
    Er konnte ganz schön hartnäckig sein.
     
     
     
    Auf Mercury Castle …
     
    »Zur Seite!«, rief der bullige, rothaarige Sanitäter, auf dessen Kombination der Name AJ. Clarkson aufgedruckt war. Er hatte ein sehr energisches Wesen.
    Clifford Ramirez machte einen schnellen Schritt zur Seite, während er sah, dass die Anzeige des Bildschirms ausgefallen war, über den er Kontakt mit Beethoven City gehalten hatte.
    Im Hintergrund dröhnte das Alarmsignal, dass einen feindlichen Angriff ankündigte.
    Die Offiziere und Mannschaften von Mercury Castle waren zwar Angestellte der Mercury Mining Company, welche auch für die planetare Sicherheit zuständig war, aber in der Verwendung von Alarmsignalen und anderen Standards der militärischen Kommunikation war das Star Corps längst das Maß aller Dinge innerhalb der Solaren Welten geworden, nach dem sich alle anderen richteten.
    Der Bildschirm zersprang. Splitter regneten durch die Luft – aber schon an ihrer Flugbahn war zu erkennen, dass noch irgendetwas nicht stimmte.
    Clifford Ramirez spürte es sofort. Zuerst hatte er das Gefühl, wie auf Eiern dazustehen, dann verlor er völlig den Halt unter den Füßen. Auch den anderen im Raum erging es nicht anders. Sie wurden durch die Luft geschleudert, drehten sich um die eigene Achse und prallten gegen Wände. Die künstliche Schwerkraft war ausgefallen.
    Das Licht flackerte und erlosch kurz darauf. Fluoreszierende Leuchtstreifen an den Wänden boten ein wenig Orientierung. Clifford Ramirez schützte sich mit den Armen so gut es ging. Er trudelte durch die matt beleuchte Szenerie und konnte so den Aufprall gegen die Wand etwas abmildern. Ihm war schwindelig. Er wusste nicht, wo oben und unten war. Alles drehte sich und er fühlte einen ungeheuren Druck im Magen und auf den Ohren sowie den Drang, sich zu übergeben.
    Eine zu erwartende Nebenwirkung des plötzlichen Schwerkraftwegfalls. Jemand schrie in der Dunkelheit. In dem Aufenthaltsraum an Bord des Raumforts Mercury Castle hatten sich vor allem die geretteten Insassen des havarierten Shuttles befunden, mit dem Ramirez den Merkur hatte erreichen wollen. Das schien dem Rudergänger der STERNENFAUST schon ewig her zu sein. Alles hätte so einfach und unkompliziert sein können , dachte er. Ein einfacher Landurlaub wie viele andere zuvor. Weshalb mussten ausgerechnet in jenem Moment die Invasoren auftauchen?
    Einige der Geretteten waren verletzt und Dr. Ondra Mkana, die Bordärztin des Raumforts, hatte zusammen mit dem ihr unterstehenden medizinischen Personal der Krankenstation damit begonnen, die Erstversorgung durchzuführen.
    Schreie waren zu hören.
    Ein grelles Höllenfeuer blendete Ramirez im nächsten Augenblick. Es war platinweiß und eine Welle aus Hitze brandete über ihn hinweg.
    Die brennen gerade mit ihren Strahlenkanonen ein Loch in unseren Außenpanzer! , ging es Clifford Ramirez durch den Kopf.
    Das Licht wurde wieder aktiviert.
    Eine Kunststimme ertönte zusammen mit einem Alarmsignal. »Achtung Hüllenbruch! Die Sektion wird abgeschottet. Bitte begeben Sie sich so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich. Mit plötzlichem

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