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Die letzten Worte des Wolfs

Die letzten Worte des Wolfs

Titel: Die letzten Worte des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Proviant, bereiteten ihn noch ein wenig auf und verteilten ihn an die vier Reisenden. Die wiederum suchten ihre Ausrüstung zusammen. Wegen der warmen Witterung beschlossen sie, die wachsbeschichteten Kapuzenmäntel, die sie im Regenmond nötig gehabt hatten, diesmal zu Hause zu lassen. Rodraeg stopfte das Anderthalbhänderschwert in die Tragetasche und nahm auch die beiden Armbänder wieder mit, die seine Handgelenke bei Schwertübungen stützten. Außerdem trug er das Kjeerhemd, das ihm bislang gute Dienste leistete, da sich der Husten heute fast noch gar nicht bemerkbar gemacht hatte. Im Rucksack verstaute er ein Seil, eine Grubenlaterne, eine Decke, ein Messer, seinen Zündsteinkasten und das Terreker Schreibzeug. Eljazokad hatte überhaupt nichts dabei außer einem Geldsäckchen, in dem sich drei Taler befanden. Bestar trug Schwert und Lederrüstung sowie im Rucksack ein Seil, einen Wurfhaken, eine Decke, zwei Fackeln, ein Messer und ein Zünderkästchen mit sich herum. Hellas hatte seinen Langbogen, einen Köcher mit vierzig Pfeilen, seinen Degen sowie seinen Rucksack mit einer Decke, einer Grubenlaterne und den drei außen befestigten Wurfmessern.
    Hellas schlug scherzhaft vor, daß sie noch Korkgürtel einpacken sollten, um sich im Meer über Wasser halten zu können. Gutgelaunt hielt Bestar dagegen, daß Hellas ja sowieso nicht untergehen könne: »Du bist so leicht, du tanzt doch wie ein Schaumkrönchen auf den Wellen.«
    Cajin und Rodraeg regelten das Finanzielle. Da nach dem Kauf des Proviants noch sechzig Taler übriggeblieben waren und Cajin sagte, daß er und Naenn nicht mehr als zehn Taler brauchen würden, um einen Mond zu überstehen, tat Rodraeg noch weitere fünfzig Taler den in seinem Geldsäckchen steckenden zehn Talern hinzu, um unterwegs alle nötigen Nahrungsmittel bezahlen zu können. »Vielleicht kann Hellas ja ein Wild schießen«, sagte er, »dann können wir eine Menge Geld sparen.«
    Der Abschied von Cajin und Naenn war kurz, aber beherrscht von sorgenvollen Blicken. Naenn und Rodraeg zögerten nur den Bruchteil eines Augenblickes, dann schlossen sie sich gegenseitig in die Arme und drückten sich lang und fest. »Gib acht auf alle Arten von Magie«, wisperte sie ihm ins Ohr, »von allen Seiten des Geschehens.«
    Â»Das werde ich tun. Gebt acht auf Wölfe, Heimlichgeher und andere Merkwürdigkeiten, die sich hier am Haus herumdrücken.«
    Â»Um uns braucht ihr euch keine Gedanken zu machen«, sagte Cajin im Brustton der Überzeugung. »Kommt ihr heil und gesund und möglichst schnell wieder zurück, dann probiere ich ein neues Rezept aus und es gibt ein Festmahl, wie es sich gehört.«
    Â»Wieso gibt’s eigentlich nicht schon beim Aufbruch ein Festmahl?« fragte Bestar und knuffte den Jungen, der zurückknuffte, was auf Bestars nagelneuer Rüstung nicht mehr als einen dumpfen Ton verursachte.
    Eljazokad stand still dabei, gab aber Cajin und Naenn umgänglich die Hand.
    Dann brachen die vier auf. Eljazokad ohne Rucksack und ohne Waffe schien überhaupt nicht zu den anderen zu passen, die offensichtlich für eine lange Wanderung gerüstet waren. Bestar hatte sich bereit erklärt, den Proviant des Magiers in seinen Rucksack zu nehmen, auch weil er hoffte, sich dadurch beim Aufteilen ein wenig zu seinen eigenen Gunsten verrechnen zu dürfen.
    Die Kutsche stand vor Rigurds Stall auf der Straße und erregte Aufsehen. Einige Stadtgardisten schauten durchaus zweimal hin, und einige Warchaimer tuschelten über die herrschaftlichen Polster im Inneren. Baron Figelius hatte mehrere Kutschen, Yoich Barsen und der Schulze besaßen jeweils eine, aber ansonsten waren die edlen Wagen von Slaarden Edolarde höchstens auf der Durchreise zu sehen, und dann selten aus der Nähe. Rodraeg war sich nicht sicher, ob es eine gute Idee von Riban gewesen war, ein so auffälliges Gefährt zu wählen, aber Bestar war dermaßen begeistert, daß es ansteckte. Der Klippenwälder lief gleich vor zu den vier Pferden, streichelte jedes einzelne und redete mit ihnen. Alins Haldemuel sprach vom Kutschbock herab mit einem Fremden. Hellas nutzte den Sichtschatten der Kutsche, um von den Gardisten möglichst ungesehen ins Innere zu huschen. Eljazokad folgte ihm ruhig und unbeeindruckt.
    Â»Der Herr hier hat eine Frage«, rief Haldemuel Rodraeg zu.
    Â»Was gibt

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