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Die letzten Worte des Wolfs

Die letzten Worte des Wolfs

Titel: Die letzten Worte des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Skerb hätte, weil ich gerade von dort komme und ziemlich erschüttert bin über das, was ich dort erfahren mußte?« Rodraeg entschloß sich zu einer astreinen Lüge, weil er merkte, daß er sonst nicht weiterkam. Falls Yrmenlaf wirklich von ihm etwas Neues zu erfahren verlangte, konnte er die Information, die der Kreis über die Ankunft der Wale erhalten hatte, als ein in Skerb aufgeschnapptes Gerücht ausgeben.
    Die beiden Piraten maßen ihn mit Blicken. Schließlich schüttelte der größere von beiden den Kopf. »Verdufte lieber, Fremder. Yrmenlaf weiß alles, was Yrmenlaf zu wissen hat.«
    Â»Richtig«, pflichtete der andere ihm bei. »Falls du wichtig bist, wird man dich aufsuchen, nicht umgekehrt.«
    Rodraeg konnte sich ein ironisches Lächeln nicht verkneifen. »Und ihr braucht sicherlich nicht zu fragen, wo ich abgestiegen bin, um mich aufzusuchen – weil Yrmenlaf bereits alles weiß, was er zu wissen hat.«
    Â»Du hast es genau erfaßt. Jetzt sieh zu, daß du Land gewinnst.«
    Rodraeg folgte der Aufforderung und verließ diesen ungastlichen Ort. Also hatte auch Wandry seinen Terreker Talkessel: Zutritt für Außenstehende nicht gestattet.
    Er schlenderte noch etwas in den Pfahlbau- und Hafenvierteln herum, kaufte sich eine Handvoll Lakritze an einem Marktstand, kaute auf den salzigen und süßen Stückchen herum und kehrte dann hustend im Ain Land ein, wo Hellas und Bestar schon saßen und leere Bierkrüge sammelten. Es war kurz vor Mittag. Hellas kündigte düster an, daß er schlechte Neuigkeiten hatte, wollte damit aber warten, bis sie vollzählig waren. Bestar stieß nur unwesentlich weniger düster hervor, überhaupt nichts herausgefunden zu haben und diese Stadt zum Kotzen zu finden.
    Zu dritt warteten sie bis weit nach Mittag auf Eljazokad.
    Der junge Magier erwachte nur durch Zufall, weil unten im Schankraum von Te Scoenheit in der Stunde nach Mittag großer Eßbetrieb herrschte und einem Küchenjungen in all der Hektik unter lautem Scheppern ein Messingtablett herunterfiel.
    Hastig zog Eljazokad sich an, konnte aber sein Hemd nicht finden. Ronith schlief noch, und Eljazokad berührte sie, um mit ihr reden zu können.
    Â»Ich habe eine Verabredung im Ain Land. Müßt ihr heute abreisen, oder sehen wir uns nachher wieder?«
    Â»Wir haben heute nacht noch einen Auftritt«, murmelte sie schlaftrunken und versuchte, auf dem Bett vor Eljazokads Geschäftigkeit in Sicherheit zu kriechen, indem sie sich in die Bettdecke wühlte.
    Â»Gut. Dann können wir das Abenteuer zweier Nächte daraus machen.« Er küßte sie auf ihr nacktes Hinterteil und machte, daß er aus dem Zimmer und die Treppen hinabkam.
    Unterwegs wusch er sich an einem überdachten Ziehbrunnen. Er trug Weste und Jacke weiterhin auf bloßer Brust und hatte dadurch etwas Freibeuterhaftes, was in Wandry aber nicht weiter auffiel.
    Als er im Ain Land ankam, war es schon beinahe eine Stunde nach Mittag. Die anderen saßen beisammen und aßen und schauten ihn schlechtgelaunt an.
    Â»Tut mir leid. Ich habe die ganze Nacht Magie geübt. Habe ich einen Hunger!« Er bestellte sich Lendenbraten mit geröstetem Rotkopfkohl und groben Klößen, dazu schaumiges Würzbier. Bestar hatte sein Gericht schon verdrückt und bestellte noch mal nach.
    Nachdem sie sich überzeugt hatten, daß die Mittagesser an den in der Nähe befindlichen Tischen nicht mithörten, begann Rodraeg mit seinem Bericht. Er erzählte, daß die königliche Garde in Wandry so gut wie überhaupt nicht präsent war, daß der Bürgermeister nichts von einem bevorstehenden Großereignis wußte und daß man das Sturmhaus als Ortsfremder nicht betreten durfte.
    Hellas wartete geduldig ab, dann lehnte er sich vor und sagte: »Ich fürchte, daß der Kreis uns in die falsche Richtung geschickt hat. Die Wale kommen zwar hierher, aber nicht als Opfer, sondern als Zerstörer. Ich nehme an, daß Skerb dahintersteckt.« Er erzählte ausführlich von Teoch und seinen düsteren Prophezeiungen. Anschließend berichtete er noch von Queckten und seinen Haien sowie von den wichtigen Kapitänen im Sturmhaus und den ihnen zugeordneten Eigenschaften. Rodraeg war beeindruckt, wie viel Hellas in nur einer Nacht herausgefunden hatte, und machte sich Notizen mit seinem Terreker Schreibzeug.
    Anschließend sagte

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