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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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er doch in dieser Kammer ist, dann müssen wir ihm einfach nach, Char! Der Gefangene könnte uns die entscheidenden Informationen liefern! Und er ist die erste echte Gelegenheit, um mit den Festländern in Kontakt zu treten und um mit ihnen zu kommunizieren. Wir können diese Chance einfach nicht ungenutzt verstreichen und ihn ziehen lassen! Und wir müssen ihm das Leben retten, falls das nötig ist!/
    Das Quarx dachte einen Moment lang nach.
    ///Okay.
Ich wollte mir auch nur sicher sein,
dass du einen guten Grund hast.///
    /Ich brauche dich und die Translatorsteine dabei, ohne euch geht’s nicht./ Bandicut atmete ein paar Mal tief durch. /Sind sich die Steine sicher, dass sie mit diesem Kraftfeld auch radioaktive Strahlung abhalten können?/
    ///Eine Zeit lang schon.
Es dürfte ihre Kraftreserven allerdings
ziemlich in Anspruch nehmen.
Und sie sind gewiss auch nicht in der Lage,
einfach jede Gefahr zu bannen!///
    /Okay. Sonst noch was?/
    ///Du bist dir im Klaren darüber,
dass wir überhaupt nicht wissen,
was uns da drin erwartet?///
    /Ich bin mir darüber im Klaren. Aber wenn das hier ein Raumschiff ist … nun, ich kann mich noch an gut an die ›Raum-Torsion‹ erinnern, eine Transportmethode, mit der ich von meinem Heimatplaneten nach Schiffwelt gelangt bin. Das war wirklich völlig abgedreht, völlig abgedreht … aber die Steine haben mir geholfen, das alles durchzustehen. Für die Neri hingegen … für sie wären solche Erlebnisse weit bizarrer … und ohne die Hilfe von Translatorsteinen würde eine solche Erfahrung sie vermutlich wirklich umbringen./
    ///Ich hoffe, du bist gut im Raten.
Du verstehst schon.///
    /Ja, ich hab dich verstanden. Und du: Bist du bereit, da reinzugehen?/
    Das Quarx antwortete nicht. Natürlich war sie bereit.

20
Die Kammer des Wahnsinns
    Zwei Neri warteten in der Nähe des Eingangs zu der Kammer, die sie die ›Kammer des Wahnsinns‹ genannt hatten. Beide waren so nervös, als müssten sie direkt vor dem Eingang zur Hölle Wache schieben. Sie berichteten, sie hätten den Festländer zwar aus den Augen verloren, seien sich aber beide sicher, dass er diesen Weg genommen habe.
    »Ihr wisst also nicht, ob er wirklich hier hineingeschwommen ist?«, fasste L’Kell nach.
    »Wir glauben beide, dass er hier rein ist. Wir haben gesehen, dass sich drinnen etwas bewegt hat. Aber wir wollten nicht hineinschwimmen«, murmelte einer der beiden Neri entschuldigend. »Wir waren uns schließlich nicht sicher, was passieren würde, wenn wir …«
    »Schon gut«, unterbrach L’Kell ihn und blickte zu Bandicut hinüber, der gerade dachte: /Es ist so weit, Char!/ Gemeinsam mit L’Kell, Ik und S’Cali schwamm Bandicut vorsichtig um die beiden Neri herum, die den Festländer verfolgt hatten, und warf einen Blick in die Kammer.
    Sie war oval, etwa so groß wie eine kleinere Turnhalle und völlig geflutet. Es war nicht leicht, in der Kammer etwas zu erkennen, da die Neri-Lampen nur wenig Licht spendeten – und die einzige Lichtquelle in der Kammer selbst war ein kleiner leuchtender Punkt auf der gegenüberliegenden Seite. War das der Festländer, der sich bei seiner Flucht eine Neri-Lampe geschnappt hatte? Falls ja, bewegte er sich jedenfalls überhaupt nicht, saß irgendwo ganz still da drüben an der Wand. Bandicut und seine Gefährten paddelten vor dem Eingang auf der Stelle, blickten sich immer noch vorsichtig um. In der Mitte der eiförmigen Kammer schwebte etwas Dunkles, das wie ein versteinerter Eidotter aussah. Aber dort, wo das Eiweiß hätte sein sollen, war nur Wasser. Bandicut konnte im Dämmerlicht nicht ausmachen, was den Dotter an seinem Platz hielt. Aber da war etwas in dem Raum, unsichtbare Kräfte, die in der Kammer wirkten. Selbst hier am Eingang, in relativer Sicherheit, spürte er ein seltsames Prickeln, ganz am Rand seiner sinnlichen Wahrnehmung. Er konnte nicht den Finger darauf legen oder auch nur bestimmen, welcher seiner Sinne sich angesprochen fühlte. Aber irgendetwas dort drin machte ihn so unruhig, als habe er eine Überdosis Koffein zu sich genommen.
    Um sich selbst etwas zu beruhigen, atmete er mehrmals langsam durch und versuchte, den Umfang der Kammer abzuschätzen – das Ei in der Schale. Die Wände waren nicht glatt, bemerkte er, sondern strukturiert: Rundherum verliefen merkwürdige Girlanden, seltsame Rankenstränge, stachelig und spiralförmig gewunden – möglicherweise Antennen? War das hier ein Raumzeit-Transformer? Ein Gerät oder eine Anlage zur

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