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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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dieser Maschine mit dem Todesschlund! Sie möchten, dass wir uns so bald wie möglich mit ihnen treffen.«
    »Ja? Ja, tatsächlich?«, fragte Li-Jared immer aufgeregter, seine Müdigkeit und Enttäuschung lösten sich in Luft auf. »Was für eine Art von Begegnung war das? Wenn sie uns gleich davon erzählen wollen, muss es ihnen gut gehen! Was haben sie sonst noch berichtet? Wann ist das passiert?«
    Elbeth hob hilflos vor all diesen Fragen die Hände. »Ich weiß es doch nicht. Aber wann das war? Es muss schon Stunden her sein.«
    »Ha!«, stieß Li-Jared aus und hastete zu einer der Konsolen, an der er gearbeitet hatte; er bedeutete Kailan, sich zu ihm zu gesellen. »Könnt Ihr die Aufzeichnungen noch einmal abrufen, bei denen wir eine Fluktuation festgestellt hatten, einen extremeren Ausschlag? Oh, gut, gut! Und jetzt: Könnt Ihr eine Karte vom Bergungsort aufrufen und darüber kopieren?«
    Kailans Finger flogen über die Konsole.
    »Da haben wir’s!« Li-Jared berührte das Display mit der Fingerspitze. »Seht Euch die Kurven in diesem Diagramm an: Und genau da begannen die Ausschläge! Was immer sie gefunden haben, es ist wirklich mit dem Todesschlund verbunden!«
    »Ist das gut oder schlecht?«, erkundigte sich Antares. »Sollten wir uns nicht augenblicklich zu ihnen begeben?«
    »Ja, das sollten wir in der Tat! Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist. Aber jetzt ist erst einmal wichtig, dass wir uns mit Bandie und Ik treffen. Ein Tauchboot! Kailan, könnt Ihr uns ein Boot organisieren?«
    »Gewiss«, meinte die Obliq und bedeutete Elbeth, die bereits an einem Com stand, sie möge alles in die Wege leiten. »Wir alle müssen sofort aufbrechen!«
    Der Festländer hatte wieder Atemschwierigkeiten. Bandicut streckte zum wiederholten Male seine Hand aus, um sie dem Gefangenen beruhigend auf den Arm zu legen. Was immer das Quarx und er diesem Wesen vom Festland Gutes tun konnten, schien nur so lange vorzuhalten, wie sie den körperlichen Kontakt zu ihm aufrechterhielten. Zu viele Kräfte im Körper des Gefangenen versuchten, das letzte bisschen Leben aus ihm herauszusaugen, als dass es genügt hätte, wenn das Quarx und er, Bandicut, wie bei den Neri die Selbstheilungskräfte seines Körpers angestoßen und in die richtige Richtung gelenkt hätten. Auf unbestimmte Zeit jedoch würde Bandicut diesen Kontakt mit dem Festländer nicht aufrechterhalten können. /Du weißt/, sprach er leise in seinem Verstand mit dem Quarx, /wenn es nicht möglich ist, weitere Tochtersteine abzuspalten, ergibt sich für mich daraus, dass … / Er zögerte. /Lass mich doch mal einen Augenblick darüber nachdenken!/
    Das Quarx ließ einige Momente verstreichen, bevor sie konstatierte:
    ///Ich habe das nicht vorschlagen wollen.///
    /Was willst du damit sagen? Warum hast du es nicht vorschlagen wollen? Aber lass nur: Eigentlich weiß ich warum. Nur … / Bandicut holte tief Luft und fuhr dann fort: /Was ist, wenn ich ihm eine Weile meine Steine überlasse?/ Schon allein der Gedanke sandte ihm einen Schauder über den Rücken. Er brauchte nur darüber nachzudenken, auf welch vielfältige Art und Weise er von den Steinen abhängig war. Er wäre völlig hilflos ohne sie. Doch: Stimmte das überhaupt? Wäre er wirklich hilflos? /Kann ich denn überhaupt ohne sie überleben? Was meinen denn die Steine dazu?/
    ///Sie … schließen nicht aus,
dass deine Idee funktionieren könnte.
Aber es widerstrebt ihnen, sie umzusetzen.///
    /Nun gut, wenn es ihnen widerstrebt … / Er war beinahe erleichtert darüber, die Idee verwerfen zu können – bis sein Blick wieder auf den Festländer fiel, der sterben würde, wenn man ihm nicht half.
    ///Es gibt Risiken.
Deine Normalisation gibt dir einen gewissen Schutz,
beispielsweise etwa gegen den erhöhten Druck in dieser Tiefe.
Trotzdem ist es gefährlich, nicht sosehr für dich,
als vielmehr für den Festländer.///
    /Hä? Inwiefern denn?/
    ///Tja, wenn ihr neuer Wirt
sie später nicht wieder hergeben möchte,
kann es sein, dass sie nicht zurückkehren können,
ohne schwere Traumata zu hinterlassen.///
    /Traumata für den Festländer …?/
    ///Ja, genau.///
    / … oder für die Translatorsteine selbst?/
    ///Beide würden Traumata erleiden.
Eine Bindung zwischen Wirt und Steinen muss erst
wachsen. Aber weil die Steine die gewachsene Bindung zu dir
nicht aufgeben wollen, wirst du wohl
gewisse Befugnisse abgeben müssen.///
    Befugnisse? , dachte er. Dann erinnerte er sich an die Zeit auf dem

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