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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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wollte sie.
    ///Eben, das mein ich doch wohl auch!
Gerade hattest du wieder eine Erektion!///
    /Mokin fokin … / Er drehte sich von Antares weg, wobei er rasch einen Blick auf sie warf. Seine plötzliche Anwandlung sexueller Sehnsüchte verpuffte wie eine harmlose Rauchwolke. /Char, so etwas passiert eben ab und an! Du kannst dann nicht … ich meine, es ist nicht so, dass … /
    ///Da hast du mokin Recht!///
    /Ach, halt doch den Rand, ja!/, fuhr er innerlich auf, dieses Mal war er wirklich wütend.
    ///Tut mir Leid. Echt.
Ich hoffe wirklich,
dass es dir wieder passiert. Eines Tages.///
    Und dann blieb sie tatsächlich still. Bandicut verbrachte die Fahrt schweigend, fragte sich aber, ob er sich gerade nur einbildete, die sanfte empathische Stimme der Thespi zu hören, die auf seine verwirrten Gefühle reagierte. Beruhigte sie ihn? Sagte sie ihm, es sei in Ordnung so …? Er konzentrierte sich rasch mit jeder Faser seines Körpers darauf, dem gleichmäßigen Dröhnen des Tauchbootantriebs zu lauschen.

28
Treffen der Gedankenwelten
    Li-Jared, der neben Harding an der schmalen Seite der Sichtkuppel kauerte, fühlte seine Erregung steigen, als er plötzlich das andere Neri-Tauchboot neben ihnen aus der trüben Ferne auftauchen sah. Es war eine Tortur gewesen, in dem engen Tauchboot eingesperrt zu sein, sich abgeschnitten zu fühlen vom Rest der Welt. Doch die Tatsache, dass der Ozean während ihres Aufstiegs zur Meeresoberfläche immer heller geworden war, hatte geholfen, seine Nerven zu beruhigen; und jetzt auch noch das Boot zu sehen, in dem seine Freunde sich befanden, reichte, um ihn sich freuen zu lassen.
    Während der Fahrt hatte er über seine langen Gespräche mit Harding nachgedacht, darüber, was er alles über die Astari erfahren hatte. Die Astari hatten versucht, sich ein Leben auf einer fremden Welt aufzubauen, an der Küste eines fremden Ozeans. Sie waren weiter ins Landesinnere gezogen, hatten aber stets den Drang verspürt, an die Küste zurückzukehren, zum Meer, das Anspruch auf ihr Raumschiff erhoben hatte. Nie war das Gefühl im Volk der Astari gestorben, eines Tages eine Möglichkeit finden zu müssen, zu diesem Raumschiff zurückzukehren – damit sie sich holen könnten, was ihnen gehörte. Harding hatte Li-Jared erklärt, es sei weniger das Gefühl, ihre Ausrüstung bergen zu müssen, als vielmehr der Wunsch, ihr Erbe anzutreten. Viele Astari würden sich bis heute auf diesem Planeten wie im Exil fühlen, als seien sie hier wegen einer sonderbaren Laune des Schicksals gestrandet. Sie seien überzeugt davon, eines Tages zu den Sternen zurückzukehren – entweder als ganzes Volk oder einzeln, nach ihrem Tod. Diese Lebensvorstellung unterschied sich nicht allzu sehr von der vieler Karellianer: Li-Jareds Volk betrachtete Leben und Tod als einen endlosen Kreis, unsichtbar verbunden mit der großen Spirale aus Energie, die ihre Welt umfasste und umschlungen hielt.
    Außer seinen Steinen, die er mit Harding teilte, gab es noch mehr, was Li-Jared mit dem Astari gemeinsam hatte. Er wünschte sich, sie hätten mehr Zeit gehabt zu reden. Immer noch aber wurde Harding viel zu schnell müde und musste sich daher seine Zeit genau einteilen: Einen Teil davon verbrachte er im Gespräch mit L’Kell, vorne im Cockpit, und L’Kell hatte nicht weniger Fragen als Li-Jared. Eines jedoch war bereits klar geworden: Die Astari waren nicht einfältiger oder berechenbarer als andere Völker, die Li-Jared bislang kennen gelernt hatte. Harding vermutete, einige aus seinem Volk würden Li-Jareds diplomatische Bemühungen willkommen heißen, andere hingegen wohl strikt ablehnen. Und Harding war sich nicht einmal sicher, auf welcher politischen Ebene man Entscheidungen über die Motive seiner und Li-Jareds Bemühungen träfe. Der Kommandeur einer Expeditionseinheit könnte ebenso ein Urteil darüber sprechen wie eines der Küstenparlamente.
    Harding streckte sich und rieb sich die Nase, die so sehr einer Hundeschnauze glich, während er hinter L’Kell und dessen Copiloten Jontil im Cockpit kauerte, um zu beobachten, wie das Tauchboot mit Bandicut und Antares längsseits ging. »Wir sind einen Schritt weiter«, sagte er erfreut. Sein Atem war etwa die letzte Stunde über nur schwer und keuchend gegangen – und auch Li-Jared war es diesbezüglich nicht viel besser ergangen. Dennoch schienen beide den Aufstieg zur Meeresoberfläche gesund durchgestanden zu haben. Die Neri hatten ihr Bestes gegeben, um eine

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