Die leuchtende Stadt
Problem.///
/Und natürlich muss die Sprache der Fabrikintelligenz wenigstens halbwegs verständlich für mich sein. Da muss ich wohl auch noch auf die Steine zählen, vielleicht sogar auf die Roboter, damit die das für mich erledigen./
»John?«, fragte L’Kell vorsichtig.
Bandicut blinzelte. »Ja. Ja, ich müsste diesen Kontakt herstellen können – jedenfalls theoretisch. Aber …« – er zögerte – »… wie zum Teufel soll das gehen, dass ich körperlich Kontakt zu dem Ding aufnehmen kann – wie wollt ihr das machen? Habt ihr schon irgendeine Idee, wie das zu bewerkstelligen ist?«
L’Kell und Askelanda sahen sich an.
»Denkt nicht einmal daran, mich da draußen ins Wasser zu schicken! Nicht in der Tiefe! Ich wäre sofort hinüber!«
»Ich fürchte in der Tat, dass es Euch umbringen würde«, meinte Askelanda trocken. »Es ist auch nicht sehr gesund für uns. Wir können dort tauchen, wenn es unbedingt sein muss. Doch es gibt bessere Möglichkeiten, um sich umzubringen.«
Bandicut schauderte es.
»Könntest du eine Kabelverbindung benutzen, so ähnlich wie die Roboter sie benutzt haben?«, erkundigte sich L’Kell.
Bandicut dachte einen Moment nach und schüttelte dann den Kopf. »Nein, dann haben wir kein Interface. Und wir brauchen eine direkte Schnittstelle!«
///Sag mal, warum, kannst du nicht … ///
Bandicut blinzelte, als ihm unvermittelt klar wurde, was das Quarx sagen wollte. /Aber klar doch! Das könnte … / Er machte schon den Mund auf, um den anderen von Chars und seiner Idee zu erzählen, da kam ihm ein weiterer Gedanke: /Aber ich habe keinen blassen Schimmer, wie das verdammte Ding überhaupt funktioniert! Tauchboote, okay, die verstehe ich./ Er schluckte und erklärte: »Unsere Sternenkoppler-Sphäre! Ich überlege gerade, ob sie uns nicht dazu dienen könnte …«
Aufgeregt sog L’Kell den Atem ein. »Die Roboter waren gut geschützt, als wir sie dort drinnen entdeckten. Aber wie kannst du mit Hilfe der Sphäre den Kontakt herstellen?«
Bandicut beschrieb, wie seine Gefährten und er die Membran der Sternenkoppler-Sphäre hatten ausdehnen können, als bestehe sie aus einer überaus dehnbaren Gummifolie. Das war ihnen zwar nur in einer wesentlich geringeren Tiefe gelungen als der, auf der die Fabrik lag. Aber vielleicht war das Phänomen ja nicht druckabhängig.
///Die Steine meinen, es könnte funktionieren.
Einen Versuch ist es allemal wert.///
Die Neri hatten seinen Ausführungen gelauscht, ohne diese zu kommentieren. Schließlich waren sie mit Membranen vertraut, die Dinge zu leisten vermochten, die Bandicut als Wunder eingestuft hätte. Schließlich meinte Askelanda: »Ich werde Euch also fragen, ob Ihr bereit seid, wenn die Zeit kommt.«
»Wenn die Zeit kommt?«
»Nun, im Moment scheinen Eure Roboter beschäftigt damit, alles zu tun, was getan werden muss. Es ist daher wohl am besten, wenn Ihr hier wartet, bis wir von der Fabrik das Signal erhalten, dass Eure Anwesenheit erforderlich wird.«
»Aber …«, setzte Bandicut an, verstummte aber. Er wünschte sich sehr, hinunter zur Fabrik zu kommen und den Kontakt herzustellen – und seine Roboter zurückzubekommen. Er wusste allerdings auch, dass Askelanda Recht hatte.
Askelanda schien seine Gedanken zu erraten. »John Bandicut, wir haben von Euch schon mehr verlangt, als von irgendeinem Fremden – oder Besucher – verlangt werden sollte. Und dich nun zu bitten, den Kontakt zur Fabrik herzustellen … nun diese Bitte ist vielleicht mit mehr Gefahren verbunden als alle anderen Bitten zuvor.«
Bandicut runzelte die Stirn. »Ich für meinen Teil halte mich nicht mehr für einen Fremden, oder irre ich mich da? Und es ist doch auch absolut notwendig, diesen Kontakt aufzunehmen, oder nicht?«
»Oh ja, es ist notwendig!«, erwiderte das Oberhaupt der Neri. »Ohne eine funktionstüchtige Fabrik, bedroht vom Todesschlund, wie wir es sind, und ich denke auch von den Astari – was könnte uns da noch alles widerfahren?« Askelanda schloss kurz die großen, alterstrüben Augen und zupfte sich die Stola zurecht. »Und dennoch, John Bandicut, muss ich fragen: Warum bedeutet Euch unser Schicksal so viel? Warum wagt Ihr Euer Leben für uns?« Askelanda neigte den Kopf und blickte ihn nachdenklich an.
Bandicut öffnete den Mund zu einer Erwiderung, doch fiel ihm keine Antwort ein. Er mühte sich redlich, doch ohne rechten Erfolg.
»Das habe ich mich auch schon gefragt«, gestand L’Kell. »Ich durfte mich
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