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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Verbindung, ja. Aber ich kann nicht bestätigen, dass ich mit dem Boot kompatibel bin. Es könnte schwierig werden, eine Schnittstelle zu etablieren, die mit ihren Schaltsystemen funktioniert.«
    »Hast du denn deinen internen Bus für die Kontrolltafel freigegeben?«
    »Negativissimo, Captain.«
    »Hä?«
    »Ich will meine Schaltkreise nicht aufs Spiel setzen, ohne vorher einen Beweis dafür zu haben, dass ich tatsächlich eine Verbindung herstellen kann.« Bandicut rieb sich das Kinn. »Tja, Nappi, ich bin mir nicht sicher, ob wir eine Wahl haben, wenn wir ihnen bei ihrem Fabrikproblem helfen wollen.«
    »Ich möchte ihnen ja helfen. Aber John Bandicut …« Napoleon richtete seine Roboteraugen auf den Menschen.
    »Ja?«
    »Ich würde es begrüßen, wenn Sie mich nicht ›Nappi‹ nennen würden. Ich heiße Napoleon.«
    Bandicut starrte den Roboter an. »‘tschuldigung?«
    Der Roboter richtete sich wenige Zentimeter auf seinen Metallbeinen auf und ließ sich dann wieder zurücksinken.
    »Ich hab nur das Gefühl, dass es ein wenig entwürdigend ist, Nappi genannt zu werden. Ich würde lieber Napoleon genannt werden, Captain.«
    »Captain?«
    »John Bandicut, meine ich.« Der Roboter klickte nachdenklich. »Alte Gewohnheiten sind wohl schwer abzulegen, nicht wahr?«
    »Ja«, pflichtete Bandicut ihm leise bei. »Ja, das stimmt. Also schön, Napoleon, ich werde mich bemühen, daran zu denken.«
    »Mehr kann ich nicht verlangen. Also dann. Ich glaube, dass ich einen Codefilter installieren kann, der mich vor gefährlichen Softwarebefehlen schützt. Es handelt sich dabei um eine Adaption des Kondomprotokolls, das mir die Schattenleute auf Schiffwelt überspielt haben. Aber ich mache mir noch immer Sorgen über die Stromspannung und dergleichen.«
    »Aber ich dachte …«
    »Wenn ich mich mit Copernicus vernetze, können wir vielleicht unsere Hardware kombinieren. Dann hätten wir die nötigen Diagnosekomponenten beisammen.«
    Bandicut schüttelte den Kopf. »Ich dachte eigentlich, ihr hättet sowieso alle möglichen Diagnosegeräte eingebaut. Erinnerst du dich noch daran, als du auf Triton auf meinen Rover gehüpft bist und mir gesagt hast, was mit dem Wagen nicht stimmt?« Bandicut erinnerte sich noch deutlich daran. Es war recht ärgerlich gewesen, als der erste Charlie versucht hatte, durch eine vorgetäuschte elektrische Fehlfunktion von Bandicuts scheinbar bizarrem Verhalten abzulenken.
    »Meine Erinnerungen an Triton sind, ehrlich gesagt, ein bisschen verschwommen. Aber ja, John, früher hatte ich diese Ausstattung. Ich glaube, die Schattenleute haben sie für überholt oder unnötig gehalten. Sie scheinen sie entfernt oder konvertiert zu haben. Das war vielleicht ein Fehler.«
    Napoleon fummelte mit einem Greifarm an dem Verbindungskabel herum und zog daran, als wolle er seine Reißfestigkeit testen, was die Neri-Technikerinnen offensichtlich beunruhigte. »Mir fällt gerade auf, dass ich gerade zum ersten Mal das Urteilsvermögen der Schattenleute in Frage stelle. Das ist höchst beunruhigend.«
    Ächzend nahm Bandicut in der engen Kapsel eine bequemere Haltung ein. »Wenn du zu einem empfindungsfähigen Wesen wirst, musst du wohl mit so etwas rechnen – dass du von Zeit zu Zeit das Urteilsvermögen anderer Leute anzweifelst. Du wirst dich daran gewöhnen.«
    Im hinteren Teil der Kabine bewegte sich etwas. Es war L’Kell, der sich ins Tauchboot hinabließ. »Seid ihr so weit, dass wir Copernicus runterbringen können?«
    »Ich glaube schon. Bist du bereit, Napp …«
    »Sir?«
    »… oleon«, verbesserte er sich mitten im Wort. »Möchtet du versuchen, Copernicus in das Netzwerk einzubinden?«
    »Jederzeit, Cap … John Bandicut.«
    »Gut.« Bandicut drängte sich zum Luk. »Dann will ich euch hier mal Platz schaffen und rausklettern. Ruft mich, wenn ihr Hilfe bei der Übersetzung braucht oder so!«
    Vom Dock ans beobachtete er, wie mehrere Neri Copernicus in die Kapsel des Tauchbootes hinabließen. Sie hatten sich noch nicht darüber geeinigt, welchen Platz sie ihm im Boot zuweisen würden; doch Bandicut konnte sich nicht vorstellen, dass er während der Vorbereitungsarbeiten noch in die kleine Kapsel passen würde, eingezwängt zwischen den beiden Robotern, Ik und dem Neri-Piloten. Selbst wenn er in dieser Enge keinen klaustrophobischen Anfall erleiden würde, bekäme er auf jeden Fall Muskelverspannungen.
    ///Ist es denn nötig, dass du die Roboter begleitest?///,
    fragte Charlie. Sie hatte die

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