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Die leuchtende Stadt

Titel: Die leuchtende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Dichte zu tun. Und manchmal haben wir solche Muster vor schlimmen Ausbrüchen gemessen.«
    Antares presste die Finger auf ihre Steine, in der schwachen Hoffnung, dass sie vielleicht helfen könnten. /Bitte – wenn ihr dieses Bild hier irgendwie deuten könnt – teilt es mir mit!/
    Sie spürte das rege Interesse ihrer Steine, und ein unterschwelliges Gefühl von Dringlichkeit. Aber eine Antwort gaben sie ihr nicht.

17
Ertrinken in der Dunkelheit
    In der Dunkelheit ließ sich nur schwer bestimmen, was geschah. Noch hörte Ik das Wasser ins Tauchboot rauschen. S’Cali und Delent’l schrien sich schnatternd etwas zu, zu schnell, als dass seine Steine es hätten übersetzen können. Die Neri holten etwas aus den Staufächern hinter ihm. Ik, noch ein wenig benommen von dem Aufprall, hatte Mühe, seine Gedanken zu ordnen.
    Bewusst atmete er tief durch und rief dann: »Aarrr, seid ihr verletzt? Haben wir ein Leck?« Der Atem stockte ihm, als er das Bein Richtung Heck ausstreckte und es in eisiges Wasser platschte.
    Die beiden Neri verstummten, und für einen Augenblick hörte Ik nur das Gurgeln und Rauschen des Wassers. Dann antwortete S’Cali: »Ja, Ik – tut mir Leid! Wir haben ein Leck. Aber uns bleibt noch etwas Zeit. Die Ablassmembranen sorgen dafür, dass das Boot nicht allzu schnell voll läuft.« Ein Rascheln war zu hören, dann war im hinteren Teil der Kapsel ein Lichtschimmer zu sehen. S’Cali hatte eine Art von Notleuchte aktiviert, indem er deren Abdeckung entfernt hatte; sie sah aus wie eine chemolumineszente Kugel aus hauchdünnem Seetang.
    Mühsam drehte Ik sich in der engen Kapsel um. Er rieb sich die Augen, die sogleich schmerzhaft brannten, als sie mit dem Salzwasser an seinen Fingern in Kontakt kamen. »Was hat es mit diesen Ablassmembranen auf sich?«, fragte er. Die beiden Neri hielten die Einzelteile der Tauchausrüstung für Ik in den Händen. Es überlief ihn kalt bei dem Gedanken, im Meer tauchen zu müssen, völlig ungeschützt und noch dazu weit von der Unterwasserstadt entfernt.
    »Die Membranen«, erklärte S’Cali, »lassen das Wasser heraus, aber nicht so schnell, wie es hereinströmt.«
    »Aha. Wir müssen also bald von Bord gehen. Das meinst du doch damit, oder?«
    »Ja. Aber jetzt wollen wir erst mal sehen, ob wir dir diese Tauchhaube aufsetzen können.« Das Objekt, das S’Cali ihm entgegenstreckte, war aus einem dunklen Material, das entfernt an Seetang erinnerte, und sah aus wie eine weiche, große und nach unten offene Blase, an der Schläuche befestigt waren.
    Ik rieb sich mit den Fingern über die Brust und versuchte, optimistisch zu denken. Sie waren in einem seeuntüchtigen, leckenden Tauchboot, ja, und hatten eine Tauchausrüstung dabei, die für den Neri-Nachwuchs ausgelegt war. Und es waren eine Menge andere Neri in der Nähe, die ihm helfen konnten. Abgesehen davon, dass die meisten von ihnen krank oder verwundet waren. Eigentlich war ja er hierher gekommen, um sie zu retten. Gewiss schickte man ihnen noch weitere Tauchboote aus der Stadt nach. Jedenfalls würde dies gewiss geschehen, wenn S’Cali den Notfall per Funk an die Stadt durchgegeben haben sollte.
    S’Cali reichte ihm die Tauchhaube, und Ik untersuchte sie im matten Licht. Die Tauchhaube, eigentlich für kleinere Köpfe als seinen ausgelegt, war bereits vergrößert worden, damit sie ihm passte. Die Klebenähte sahen … gefährlich brüchig aus. Offenbar ließen sich die Nanoscheiß-Wandler nicht darauf programmieren, Tauchhauben zu modifizieren; das musste von Hand gemacht werden. Die mit der Haube verbundenen Schläuche führten zu einem seltsamen Apparat, der anscheinend Federn enthielt – ein halbstarrer Behälter aus einem hauchdünnen, durchsichtigen Material. Vermutlich war der Apparat Sauerstoffextraktor und Gasaustauschgerät in einem. Weiterhin gehörten zur Tauchausrüstung, was Ik nicht gerade ruhiger machen konnte, weder Tanks noch Tauchflaschen, nur eine kleine, elastische Blase. Ik konnte sich nun wirklich nicht vorstellen, dass diese Ausrüstung ihn auf Dauer mit ausreichend Atemluft versorgen würde, musste aber wohl oder übel darauf vertrauen, dass sie für ihn geeignet war. Er hoffte, dass sich seine physiologischen Bedürfnisse nicht zu sehr von denen des Neri-Nachwuchses unterschieden.
    »Habt ihr euch, aarrr, zufällig mit der Stadt in Verbindung gesetzt und ihnen mitgeteilt, was passiert ist?«, fragte er, während er die Haube in der Hand wog.
    »Bedauerlicherweise nicht«,

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