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Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition)

Titel: Die lichten Reiche: Band 1: Harfe und Schwert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smila Spielmann
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hätte ich doch auf Lucthen hören und die Harfe zurücklassen sollen.“
    „ Ich bin froh, dass du sie mit hast“, gestand der Magus. „So kannst du uns ein Lied spielen.
    „ Irgendjemand sollte Beeren suchen gehen“, meinte Thistle mit einem Blick in seinen Rucksack. „Wir haben nicht mehr viel Brot und noch weniger Speck.“
    Die Stille, die seinen Worten folgte machte deutlich, dass niemand Lust hatte zu gehen.
    „ Nun gut, dann werde ich gehen“, entschied Crystal seufzend.
    Dawn packte das schlechte Gewissen. Crystal hatte erst Gestern Pilze gesucht und ihretwegen hatten sie eine schmackhafte Suppe gegessen. „Nein lass nur, ich gehe.“ Dawn sprang auf. Immerhin fühlte sie sich nicht so müde, wie Crystal aussah. Entschlossen packte sie ein paar Dinge aus ihrem Rucksack aus und ließ sie zu Boden fallen um Platz für Beeren zu schaffen.
    „ Danke“, lächelte Crystal und Dawn nickte ihr freundlich zu. Immerhin, wozu hat man Freundinnen, dachte sie. Und sie wollte Crystal eine gute Freundin sein. Dawn gab Corus einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, dann wandte sie sich von der Gruppe ab und machte sich auf die Suche. Eine Weile hörte sie noch ihre Stimmen und Crystals Harfenspiel, doch sie entfernte sich immer weiter und bald überdeckten die Geräusche des Waldes die Stimmen ihrer Freunde. Dawn grinste breit als vor ihr ein Brombeerstrauch auftauchte, der über und über mit Beeren bedeckt war. Sie machte sich an die Arbeit und ließ nacheinander die Früchte in ihren Rucksack fallen, den sie vor sich auf den Boden gestellt hatte. Das Schwert steckte immer noch in ihrem Rucksack und als nun die Beeren auf die Scheide fielen färbte sich die Klinge rot, wie von Blut. Das hätte der sandfarbene Elf wohl nicht vermutet, dass sein Schwert einst in den Saft von Beeren, statt in Blut eintauchen würde, dachte Dawn gut gelaunt. Was er wohl dazu sagen würde? Ob sich seine goldfarbenen Augen anklagend in ihre bohren würden? Dawn grinste bei dem Gedanken. Sie fühlte sich dem Mann auf seltsame Weise vertraut. Als wüsste sie wie er reagieren würde. Seine Stimmung kann schneller umschlagen als das Wetter an einem Frühlingstag, phantasierte sie. Wenn er sich ärgert sprühen seine Augen Funken und wenn er lächelt sieht er besser aus, als jeder Menschenmann. Dawn fragte sich, was Corus von ihren Gedanken halten würde, die so ausgiebig bei einem anderen Mann verweilten. Sie würde es ihm nicht erklären können. Immerhin verstand sie ihre Faszination für den Schwertträger selbst nicht so genau. Sie wusste nur, dass die Gefühle, die sie ihm entgegenbrachte nichts zu tun hatten mit dem, wie sie für Corus empfand. Dawn entschied, dass sie genug Beeren gesammelt hatte und machte sich auf den Rückweg. Nach ein paar Schritten blieb sie stehen und blickte sich unschlüssig um. Sie war sich nicht sicher, ob sie auf dem richtigen Weg war. Der Wald sah hier überall gleich aus und sie hatte nicht darauf geachtet sich einen besonders geformten Ast oder einen mit Moos bewachsenen Stein zu merken um sich daran orientieren zu können. Sie hörte keine Stimmen und seufzend ging sie weiter. Immerhin war sie vorhin nur geradeaus gegangen, also würde sie schon wieder zurückkommen, wenn sie nur geradeaus ging. Nach ein paar Minuten blieb sie erneut stehen und runzelte ärgerlich die Brauen. Sie hatte doch für den Hinweg nicht so lange gebraucht. Wieder lauschte sie. Der Wind bewegte die Blätter und ein sanftes Rauschen erfüllte die Luft, Vögel sangen doch Dawn hatte Thistle zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt um sagen zu können welche es waren. Von ihren Freunden hörte sie nichts. „Corus! Crystal!“, rief sie. Als sie keine Antwort erhielt ging sie zögerlich weiter. Das war ja wirklich ärgerlich. Wie konnte sie nur so dumm sein! Wieder und wieder rief sie die Namen ihrer Freunde, bis sie sich erschöpft auf den Boden fallen ließ. Es mussten Stunden vergangen sein, denn die Sonne stand schon tief am Himmel und es würde bald dunkel werden. Fröstelnd gestand sie sich ein, dass sie die Anderen verloren hatte.
     

    Crystal war wohl kurz eingenickt, denn als sie wieder erwachte war das Lagerfeuer, das Thistle entfacht hatte, heruntergebrannt. Crystal befreite sich von der schweren Wolldecke, die jemand fürsorglich um ihre Schultern gebreitet hatte und rieb sich verschlafen die Augen. Wo waren denn die Anderen? Dawn war Beeren suchen gegangen, erinnerte sie sich und sie selbst hatte auf der Harfe gespielt

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