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Die Liebe deines Lebens

Die Liebe deines Lebens

Titel: Die Liebe deines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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lautlos.
    Der nächste Anruf von der gleichen Nummer erschien auf dem Display.
    »Wie wär’s mit einer Nachricht?«, knurrte ich.
    Ich kroch aus dem Bett, und als ich aufstand, wurde mir schwindlig. Dann dachte ich an Adam, und schon überfiel mich die Panik. Was hatte er getan? Ich stürzte mich auf mein Handy und rief Maguire zurück.
    »Maguire«, blaffte er.
    »Hier ist Christine. Ist Adam okay?«
    »Adam?«
    »Der Mann von der Brücke.«
    »Warum, haben Sie ihn verloren?«
    Irgendwie schon.
Aber ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Wenigstens war er nicht verletzt.
    »Hören Sie, ich brauche Sie im Crumlin Hospital. Können Sie kommen?«
    »Crumlin?« Ich zögerte. Das war ein Kinderkrankenhaus.
    »Ja, Crumlin«, schnauzte er. »Können Sie kommen? Sofort?«
    »Warum?«
    »Weil ich Sie bitte.«
    Ich war vollkommen verwirrt. »Ich kann nicht, ich … äh … ich kann im Moment nicht.« Ich wollte lügen, brachte es aber nicht übers Herz. »Es geht mir heute nicht so gut.«
    »Na, dann reißen Sie sich mal zusammen, hier ist nämlich jemand, dem es garantiert noch viel schlechter geht«, grummelte er.
    »Was ist denn überhaupt los? Ich muss ja nicht überall …«
    »Herrgott, Christine«, sagte er, und es klang fast wie ein Schluchzen. »Ich brauche Sie hier, also raffen Sie sich auf.«
    »Alles klar mit Ihnen?«
    »Kommen Sie einfach her. Bitte.«

25 Wie man um Hilfe bittet, ohne das Gesicht zu verlieren
    Detective Maguire wartete am Haupteingang des Krankenhauses auf mich. Als er mich sah, tat er das, was er bisher jedes Mal getan hatte, wenn ich ihm begegnet war – er drehte sich um und ging weg. Ich nahm es als Aufforderung, ihm zu folgen und rannte los, um ihn einzuholen. Als ich um die Ecke bog, war er verschwunden, aber dann hörte ich einen schrillen Pfiff und flitzte, dem gehorsamen Hund nicht unähnlich, für den er mich offensichtlich hielt, zum Aufzug, der mit offen stehenden Türen wartete. Erst auf der Fahrt nach oben fiel mir auf, wie furchtbar er aussah, und mir wurde flau im Magen, weil ich mir sofort das Allerschrecklichste vorstellte. Ich schluckte und versuchte mich zu beruhigen – so kurz nachdem ich Simon verloren, bei Adam spektakulär versagt und mich dann auch noch gezwungenermaßen mit Barry auseinandergesetzt hatte, würde ich so etwas nicht verkraften. Ich brauchte einen ruhigen Tag ganz für mich allein, aber offensichtlich wollte mir keiner diesen Gefallen tun. Ich musste mich dringend in meinem Elend suhlen, denn Suhlen kann ungemein fruchtbar sein. Vielleicht war das ein passendes Thema für mein Buch.
»Fünf einfache Methoden, sich produktiv in Verzweiflung zu suhlen«
, von Christine Rose.
    »Sie sehen schrecklich aus«, sagte ich zu Maguire.
    »Sie machen auch nicht gerade den frischesten Eindruck«, gab er zurück, aber ganz ohne seine übliche Boshaftigkeit, er war nicht mit dem Herzen dabei wie sonst. Offensichtlich stimmte etwas ganz und gar nicht.
    »Wen besuchen wir hier?«, fragte ich.
    »Meine Tochter«, sagte er, und seine Stimme klang hohl. »Sie hat versucht, sich umzubringen.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. Aber Maguire hatte den Aufzug bereits verlassen und war dabei, um die nächste Ecke zu verschwinden, also musste ich meinen Schock überwinden, ehe die Türen sich schlossen und ich wieder nach unten fuhr.
    »Äh, Detective, das tut mir furchtbar leid, ich bin ehrlich …« Ich schluckte. »Aber darf ich Sie fragen, warum Sie mich hergeholt haben?«
    »Ich möchte, dass Sie mit ihr sprechen.«
    »Was? Warten Sie.« Ich packte ihn am Arm und hielt ihn fest. »Was soll ich bitte machen?«
    »Mit ihr sprechen«, sagte Maguire und sah mich mit seinen blutunterlaufenen Augen an. »Es gibt hier Leute für so was, aber mit denen will sie nicht reden. Keine zwei Worte. Da sind Sie mir eingefallen. Fragen Sie mich nicht, warum, ich meine, ich kenne Sie ja nicht wirklich, aber Sie scheinen irgendwie eine Ader für solche Dinge zu haben, und ich bin zu nah dran, ich kann es nicht …« Er schüttelte den Kopf, und seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Detective …«
    »Aidan«, fiel er mir ins Wort.
    »Aidan«, wiederholte ich leise und freute mich über seine Geste. »Ich kann das auch nicht. Ich hab Simon Conway nicht helfen können, und bei Adam bin ich …« Ich wollte lieber nicht näher darauf eingehen, was mit Adam passiert war.
    »Sie haben es geschafft, Simon Conway dazu zu bringen, dass er Ihnen erlaubt hat, uns anzurufen«, sagte

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