Die Liebe des Highlanders
eine verblasste blaue Hose zwängte.
Er hatte noch nie im Leben so etwas getragen.
Doch dieses Bild verdreifachte sein Verlangen nach ihr. Er stieß die Zunge tief in ihren Mund, presste seinen Unterkörper an ihren und zog sie fester an seinen harten Schaft. Ihr Duft, ihr Geschmack und ihre Hitze betörten ihn so sehr, dass sein Verstand vollends aussetzte.
»Mylord?«, fragte eine Stimme in seinem Rücken.
Ärger kochte in ihm auf, weil es jemand wagte, ihn zu stören. Bei Amergin, er konnte tun und lassen, was er wollte. Diese Frau hatte sich in seiner Burg eingenistet und war in seine Arme gesunken. Er war noch nicht verheiratet!
Jemand räusperte sich, dann ertönte ein leises Lachen.
Drustan schloss die Augen und brachte all seine Druiden- Disziplin auf. Er schob Gwen von sich, aber als er die kleine Hexe auf dem Boden absetzte, sog sie an seiner Unterlippe und drohte auf diese Weise seine Lust bis ins Unermessliche zu steigern. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Lippen köstlich geschwollen.
Und er war hart wie Stein.
Er war angewidert von sich selbst, zwang aber trotzdem ein Lächeln auf sein Gesicht, rückte seine Feldtasche zurecht und drehte sich zu dem Mann um, der ihn davor bewahrt hatte, das Mädchen auf der Straße zu nehmen, ohne an seine Verlobte auch nur einen einzigen Gedanken zu verschwenden.
»Tomas«, begrüßte er den grauhaarigen Goldschmied freundlich.
Er zerrte Gwen vorwärts, schob sie vor den Handwerker und achtete genau auf die Reaktion des Mannes. Er bemerkte keinerlei Anzeichen des Wiedererkennens.
Der Goldschmied strahlte nur, während sein Blick von Drustan zu Gwen und wieder zurück huschte. »Silvan wird hocherfreut sein, und überglücklich!«, rief er. »Er sehnt sich nach Enkelkindern, und endlich findet eine Hochzeit statt. Ich habe euch beide durchs Fenster gesehen und musste einfach herauskommen. Willkommen, Mylady.«
Als sich Tomas voller Begeisterung an Gwen wandte, begriff Drustan, dass er sie irrtümlich für seine Verlobte hielt.
Drustan verkniff es sich, Gwen vorzustellen, um den Goldschmied nicht eines Besseren zu belehren. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, waren noch mehr Gerüchte, die im Dorf kursieren und Anya eines Tages zu Ohren kommen konnten. Vielleicht vergaß Tomas, was er gesehen hatte, wenn er seine wirkliche Braut erst kennen gelernt hatte. Je weniger gesprochen wurde, umso besser.
»Ich schwöre, ich habe noch nie gesehen, dass Drustan MacKeltar ein Mädchen in die Stadt begleitet. Und ganz gewiss hat er noch keins auf der Straße geküsst, wo alle ihn sehen können. Oh, aber wo habe ich nur meinen Kopf? Ich bin ganz durcheinander, weil ich den Laird verliebt gesehen habe«, sagte er und verbeugte sich hastig. »Willkommen. Bitte tretet ein.«
Gwen warf Drustan einen lodernden Blick zu, der ihn förmlich versengte. Dann folgte sie Tomas in den Laden.
Drustan blieb noch einen Moment draußen und ließ sich viel Zeit, um sein Pferd festzubinden. Er atmete tief die frische, kühle Luft ein. Verliebt, so ein Unsinn!, dachte er finster. Verhext hat man mich.
17
Gwen war außer sich. Er hatte sie geküsst! Er hatte sie genauso geküsst wie in ihrem Jahrhundert, und sie hatte ihren Drustan in seinen Augen erkannt. Und der Goldschmied hatte sie für Verliebte gehalten!
Es bestand also Hoffnung. In ihrem Jahrhundert hatte er behauptet, er würde, wenn er verlobt oder verheiratet wäre, keine andere Frau küssen. Diese Regel hat er gebrochen, frohlockte sie. Wenn sie ihm stark genug zusetzte und ihm erzählte, was sie in ihrem Jahrhundert getan hatten, würde er sich mit der Zeit an alles erinnern. Sie würde ihn vor Schaden bewahren, er würde seine Verlobung lösen und sie würden heiraten, dachte sie verträumt.
Sie widerstand dem Drang, sich Luft zuzufächeln, und sah sich in Tomas’ Cottage um. Drustan war noch draußen und beschäftigte sich mit seinem Pferd. Aber sie wusste, dass das nicht der einzige Grund war, warum er noch im Freien blieb. Er hatte genauso reagiert wie in ihrer Zeit, und sie wusste, dass Drustan leidenschaftlich war. Wenn er einmal etwas angefangen hatte, ließ er sich nicht gern unterbrechen.
Hoffentlich fühlte er sich in seiner bequem aussehenden, eng anliegenden Lederhose, die er ihr verweigerte, verdammt unwohl.
Es war denkbar, dass die Freude ihre Wahrnehmung beeinflusste; jedenfalls fand sie das Cottage aus dem sechzehnten Jahrhundert wunderschön. Es war warm und gemütlich und roch nach Blumen und
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