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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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und offenem Herzen, gerade so, wie Silvan es vorausgesehen hatte. Nell hatte bei dem Mädchen keinerlei Anzeichen von Verwirrtheit entdeckt. - Na ja, sie war ein wenig merkwürdig, aber deshalb war ein Mensch noch lange nicht verrückt, sonst wäre der exzentrische Silvan der verrückteste von allen.
    Ihr Lächeln erstarb jäh, als sie an das dachte, was Gwen über Silvans Gefühle gesagt hatte.
    Konnte das denn sein? Nell und Silvan sprachen nicht oft miteinander, und wenn, dann hauptsächlich über die Jungs, die Ernte oder das Wetter. Vor langer Zeit hatte Nell einmal gedacht, er wäre an ihr interessiert; aber er hatte sich zurückgezogen, und sie versuchte, alles zu vergessen.
    Nachdenklich sah sie auf ihren Busen. Er war noch immer voll.
    Hatte er wirklich in ihr Mieder geschielt? Sie traute sich nie, ihn im Auge zu behalten, wenn sie so nah bei ihm stand. Der Mann könnte überall hinstarren, und sie würde es nicht bemerken.
    Vielleicht vergrößere ich den Ausschnitt des Mieders, das ich fast fertig habe, dachte sie, während sie für Gwen ein verführerisches Kleid änderte.
     
    Silvan erwartete sie an einem runden Tisch, der zwischen leise rauschenden Eichen an einem von der Sonne beschienenen Flecken stand.
    Gwen nahm ihm gegenüber Platz und schaute sich erfreut um. »Es ist schön hier«, sagte sie und seufzte zufrieden. Ein leuchtend gelber Schmetterling setzte sich auf das Schachbrett, blieb einen Moment und flatterte davon.
    »Ja, unsere Berge sind die schönsten von ganz Alba«, bestätigte Silvan stolz, während er die Figuren aufstellte.
    Als er fertig war, drehte Gwen das Brett.
    Silvan sah sie fragend an.
    »Ich nehme Schwarz, ich möchte nicht den ersten Zug machen«, erklärte sie und berührte staunend die Ebenholz- Figuren. Ein echtes Schachspiel aus dem Mittelalter. Die Figuren waren aus Ebenholz und Elfenbein geschnitzt. Die Türme sahen aus wie ernste Männer, die Läufer waren Bischöfe mit langen Bärten und weisen Gesichtern. Die Springer stellten Kilt tragende Krieger auf aufgebäumten Rössern dar. Dame und König trugen wallende, mit Pelz besetzte Gewänder und standen auf einem höheren Sockel als die anderen Figuren. Das Brett war in Ebenholz eingelassen und mit keltischen Schnitzarbeiten verziert. Die Muster symbolisierten die Ewigkeit. Wie , um alles in der Welt, kommen die Menschen aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert auf die Idee, dass die Bevölkerung im Mittelalter primitiv und unwissend war?, fragte sie sich. Sie vermutete eher, dass sie mit der Welt und der Natur in viel stärkerem Einklang standen, als es in ihrem eigenen Jahrhundert möglich war.
    Silvan schürzte die Lippen und verengte die Augen ein wenig. »Warum habe ich das Gefühl, dass ich in Kürze schachmatt sein werde?«
    »Warum habe ich das Gefühl, dass Ihr Euer Bestes geben werdet?«
    »Wie lange spielst du schon Schach?«
    »Mein ganzes Leben. Und Ihr?«
    »Mein ganzes Leben. Das ist beträchtlich länger als deines«, sagte er und rückte energisch eine Figur nach vorn.
    Nach zwei Partien - eine hatte Silvan gewonnen, die andere Gwen - entschieden sie sich für eine interessantere Variante. Bei normalem Schach waren sie in etwa gleich gut. Deshalb schlug Gwen eine schwierigere Spielart vor, bei der die Bauern zunehmend an Macht gewannen, je weiter sie vorrückten. Bei dieser Art von Schach hatte ein Bauer in der fünften Reihe die Macht eines Springers, in der sechsten die eines Läufers, in der siebten die eines Turms und in der achten die einer Dame.
    Als Gwen Silvan mit ihren beiden Damen, einem Läufer und drei Springern schachmatt setzte, klatschte er in die Hände und beglückwünschte sie.
    »Und Drustan hält dich für einen Dummkopf«, brummte er lächelnd.
    »Das hat er Euch gesagt?«, fragte sie verletzt. Und dann setzte sie hastig hinzu: »Vergesst diese Frage. Es ist nicht wichtig. Sagt mir nur eins: Wisst Ihr, ob irgendjemand Eurem Clan Schaden zufügen will, Silvan?«
    »Nein. Dies ist ein friedliches Land, und die Keltar haben keine Feinde.«
    »Es gibt keine Clans, die Eure Ländereien erobern wollen?«
    »Ha!«, höhnte Silvan. »Das würde niemand wagen.«
    »Und was ist mit dem ... König?«
    Silvan verdrehte die Augen. »Nein. James ist mir wohlgesonnen. Ich habe dem Prinzen Zauberstücke vorgeführt, als ich das letzte Mal in Edinburgh war. Sein Rat ist nicht auf Krieg in den Highlands aus.«
    »Vielleicht hat Drustan irgendeinen Ehemann gegen sich aufgebracht?«, fragte sie nicht

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