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Die Liebe des Highlanders

Die Liebe des Highlanders

Titel: Die Liebe des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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seidene Schuhe und Bänder, dachte Drustan finster, während er sich die Haare zurückkämmte und mit einer Lederschnur zusammenband.
    Keine seiner Befestigungsanlagen konnte sie abwehren, es sei denn, er würde ihr offen den Krieg, erklären, seine Wachleute mobilisieren und das Katapult in Stellung bringen.
    Und sein Vater und Nell würden sich totlachen.
    Er war ihr seit dem Tag, an dem er sie mit nach Balanoch genommen hatte, aus dem Weg gegangen.
    Bei der nächsten Berührung würde er nicht mehr an sich halten können. Das wusste er. Er ballte die Hände zu Fäusten und sog scharf die Luft ein.
    Die einzige Möglichkeit für ihn war, sie zu meiden, bis Dageus mit Anya eintraf. Sobald Dageus bestätigte, dass es nicht zu Kampfhandlungen gekommen war, würde er Gwen Cassidy aus seiner Burg entfernen und so weit fortschicken, wie es irgend möglich war.
    Wie weit ist weit genug?, ließ sich ungebeten eine Stimme vernehmen. Er kannte diese Stimme nur allzu gut. Es war dieselbe, die sich jeden Tag bemühte, ihm einzureden, dass er jedes Recht der Welt hatte, Gwen in sein Bett zu holen.
    Eine sehr gefährliche und erschreckend überzeugende Stimme.
    Drustan stöhnte und schloss die Augen. Er genoss einen wunderbaren Moment der Ruhe - bis die köstliche Sommerbrise ihr Lachen durch das offene Fenster seines Gemachs wehte.
    Er spähte hinaus, neugierig zu sehen, was für ein Kleid sie heute anhatte. Und gleichzeitig fürchtete er sich vor ihrem Anblick. War es purpurrot, vi olett, dunkelblau, lavendelfar ben? Fast kam es ihm so vor, als wüsste sie von seiner Vorliebe für diese Farbtöne. Und sie passten wunderbar zu ihrem goldenen Haar.
    Heute Morgen trug sie ein malvenfarbenes Gewand mit goldenem Gürtel. Ohne Überkleid, weil das Wetter so warm war. Üppige, cremefarbene Brüste wölbten sich über dem schlichten, runden Ausschnitt. Sie hatte ihr blondes Haar auf dem Kopf aufgetürmt und mit violetten Bändern so befestigt, dass es ihr Gesicht mit reizend wirren Locken umrahmte. Sie schlenderte über die Wiese, als wäre sie die Besitzerin dieses Anwesens. In der vergangenen Woche hatte sie sich immer dort aufgehalten, wo er hatte sein wollen. So hatte sie ihn dazu gezwungen, die Abgeschiedenheit zu suchen, wo immer er sie finden konnte. Er hatte sich in Gemächer geflüchtet, von deren Existenz er bis dahin nichts gewusst hatte.
    Gwen machte sich nicht die Mühe, subtil vorzugehen. Sobald sie ihn irgendwo entdeckte, jagte sie ihm nach und faselte davon, dass sie ihm etwas zu sagen hätte.
    Mit jedem Tag wurde ihre Taktik hinterlistiger und schonungsloser. Gestern Abend hatte sie sogar das Schloss der Verbindungstür zu seinem Zimmer aufgebrochen. Aber er war so vorausschauend gewesen, einen Schrank vor die Tür zu schieben. Da versuchte sie es mit der Tür zum Korridor und bekam auch dort das Schloss auf. Drustan musste aus dem Fenster klettern. Auf halbem Weg war er abgerutscht, die letzten vier, fünf Meter gefallen und in einem dornigen Busch gelandet. Da ihm keine Zeit geblieben war, seine Hose anzuziehen, hatten seine männlichen Körperteile ziemlich unter dem Sturz gelitten. Was seine Laune um keinen Deut verbessert hatte.
    Diese Person versuchte, ihn noch vor seiner lang ersehnten Hochzeitsnacht zu entmannen.
    Jeder seiner Schritte, jeder Gedanke, jede Entscheidung wurde von ihrer Anwesenheit beeinflusst, und das machte ihn wütend.
    Sie mischte sich sogar in die Ernährung ein. Er nahm ohnehin schon das Essen mit seinen Wachmännern in der Garnison und in sicherer Entfernung von ihr zu sich, aber Nell »experimentierte« auf Gwens Empfehlung hin mit neuen Rezepten. Drustan fragte sich, was zum Teufel an den alten Rezepten so falsch war.
    Und Gwen hatte den Stallmeister tatsächlich beschwatzt, ihr das Reiten beizubringen. Dem genügte als Lohn wahrscheinlich ein Lächeln mit dem Grübchen links von ihrem Mund, denn offensichtlich ließ er sie nicht die Ställe ausmisten. Am Nachmittag ritt sie auf einer sanftmütigen Stute über die Wiese vor der Burg und beeinträchtigte auf diese Weise Drustans Bewegungsfreiheit. Er musste zugeben, dass ihre Haltung auf dem Pferd sehr gut war. Es konnte nicht mehr lange dauern, und sie würde ihm nachsetzen, wenn er sich auf sein Ross schwang, um die Flucht vor ihr zu ergreifen.
    Sein Leben war vor ihrer Ankunft so wohl geordnet gewesen. Jetzt richtete er sich nur noch nach ihrem Tagesablauf, weil er ihr auf keinen Fall begegnen wollte. Er war kurz davor gewesen, all

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