Die Liebe eines Klon
die Küche. Ihr Herz pochte laut. Als sie im nächsten Flur kurz stehen blieb. Sie hatte Glück, weder drinnen noch hier draußen im Flur hörte sie Stimmen. Niemand hatte sie gesehen. Bis hierher hatte sie es geschafft. Doch so langsam würde die Klinik erwachen. Und es gab noch endlos lange Gänge zu durchqueren.
Kapitel 64: Regine und Lisa
Als erstes suchte sie eine Wäschekammer auf. Hier war noch alles still. Nachdem sie sich komplett weiß eingekleidet hatte fiel sie bestimmt nicht mehr so auf. Sie musste sich nur ganz normal benehmen. Keiner wusste, dass sie hier war, niemand achtete auf sie. So kam sie langsam auf die Etage, auf der Petes Zimmer lag. Als sie ungefähr in der Mitte des Flures angelangt war, öffnete sich hinter ihr eine Tür. Sie erkannte Max Stimme. So schnell sie konnte, stürzte sie auf die Tür zu, die sie für Petes Zimmertür hielt. Sie riss sie auf und stolperte Regine in die Arme. „Hey, nun mal langsam, wo kommst du denn her und was willst du hier?” Regine schien zuerst überrascht, doch nachdem Lisa sie ins Zimmer zurückdrängte und die Tür hinter ihnen schloss, lachte sie kurz belustigt auf. Allerdings fing sie sich sofort wieder, als sie Lisas verquollene Augen erblickte und ihre von Angst getriebene Unruhe spürte. Sie ahnte, das etwas vor sich ging, wovon sie keinen blassen Schimmer hatte, und was nicht eben als ein Überraschungsbesuch zu deuten war. Lisa lauschte, aber die Schritte im Flur entfernten sich wieder. Max und ein Pfleger hatten nichts bemerkt. „Wo ist Pete?” „Nicht hier wie du siehst!” „Und warum bist du in seinem Zimmer?” „Das selbe frage ich dich, warum bist du zurückgekommen, und wie zum Teufel hast du uns gefunden?” „Lass mich durch Regine, ich habe es eilig!” Lisa versuchte Regine Beiseite zu schieben, doch Regine war stärker und versperrte ihr den Weg. „Zuerst erzählst du mir wo du hin willst, du kannst hier nicht so einfach durch die Gegend spazieren, ich bin für die Sicherheit verantwortlich, solange Garden außer Haus ist.” „Ach, verantwortlich, -, das ist ja was ganz neues, wie weit geht denn dein Verantwortungsgefühl, darf ich hier in Ruhe auf einen letzten Termin bei Prof. Dr. Garden warten? Wird er eine schreckliche Krankheit bei mir diagnostizieren? Oder werde ich nach langer, schwerer Depression aus dem Fenster springen?” Lisas Augen funkelten wild. So gerötet und glasig sie waren, und so unberechenbar und aggressive sie war, könnten sie Lisa im Moment mit einer schweren Bewusstseinsstörung, Schizophrenie, oder Ähnlichem belasten. Regine stand jetzt etwas sprachlos vor ihr. Sie wusste, dass Pete schon recht bald, nachdem Lisa hierher kam, eine Möglichkeit suchte sie so schnell es ging wieder von hier fortzubringen. Doch sie hatte nie wirklich geglaubt, dass Garden vorhatte ihr etwas anzutun. Wenn es wirklich so wäre, warum kam sie dann freiwillig zurück? Sie sollte sie einfach gehen lassen, vielleicht kam sie ihr so auf die Schliche. Sollte doch diese Irre tun was sie wollte, sie konnte ja nicht fliehen und alles andere war nun eh egal. „Also gut, ich lasse dich hier herumgeistern, aber glaub ja nicht, dass du uns nur im geringsten Schaden zufügen könntest. Auch wenn Garden fast alle seiner Bodyguards mitgenommen hat, wir Anderen sind noch da, und sehen alles!” Diese Drohung verfehlte ihre Wirkung völlig. Das Gegenteil war sogar der Fall, Lisa wusste nun, dass weder Garden noch die meisten seiner Bodyguards im Haus waren, außer Max, dessen Stimme sie einwandfrei erkannt hatte. Vielleicht war diese Information wichtig, aber Lisa hatte nur einen Gedanken, so schnell wie möglich in den Keller zu gelangen, zu Pete. Sobald Regine im Begriff war zur Seite zu treten, sprang Lisa an ihr vorbei und lief den Gang hinunter. Sie wusste dass sie sie durch die Kameras sehen würden, doch sie musste es drauf ankommen lassen. Pete hatte keine Zeit genannt, er wollte auf Karls O.K. warten, aber warum war er nicht mehr in seinem Zimmer? Es war riskant was sie nun tat. Wenn sie zu spät kam, war er vielleicht schon tot, und wenn sie das Sicherheitspersonal zu früh auf ihn aufmerksam machte, konnte er gefasst werden, bevor er seinen Plan ausführen konnte. An der nächsten Ecke schlüpfte sie in einen ihr wohl bekannten toten Winkel. Sie schnappte hastig nach Luft. Das war doch verrückt. Sie durfte nicht alles aufs Spiel setzen. Sie beobachtete die zwei Kameras in diesem Gang, und spähte hinüber zu einer, die im
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