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Die Liebe verzeiht alles

Die Liebe verzeiht alles

Titel: Die Liebe verzeiht alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: WENDY WARREN
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überreden. Als Bedienung zu arbeiten ist nicht ihr Ding. Sie ist sehr ungeschickt.“
    „ Fünf Kinder?“, wiederholte Dodge entgeistert.
    „Das Jüngste ist erst drei Monate alt.“
    „Dann sollte es noch gestillt werden.“
    Gus zuckte die Schultern. „Das finde ich auch.“
    Missbilligend schüttelte der Trucker den Kopf. „Eine Mutter sollte ihre Kinder nicht im Stich lassen. Ersatznahrung ist nichts für Babys. Sie müssen Muttermilch bekommen, um das Immunsystem zu stärken, wie mir meine Frau erklärt hat. Sie ist mit Leib und Seele Mutter.“
    „Und Sie zeigen ihr sicher bei jeder möglichen Gelegenheit, wie dankbar Sie ihr sind.“
    „Verdammt richtig“, bestätigte Dodge, dem die Ironie völlig entgangen war. „Und wenn Sie …“, er deutete mit dem Finger auf Gus, „… Ihrer Frau mehr zeigen würden, wie dankbar Sie ihr sind, würde sie da bleiben, wo sie hingehört. Als Kellnerin, das kann ich Ihnen flüstern, wird sie bald am Hungertuch nagen.“
    Gus nickte. „Das stimmt.“ Er machte einen Schritt zur Seite und fasste Lilah fester am Arm als nötig. Sie versuchte, sich loszureißen, beschloss dann aber, nicht mit ihm zu streiten, als er sie weiter festhielt und grimmig aufforderte: „Komm, Lu.“ Energisch zog er sie mit sich fort. „Arbeitet sonst noch jemand in dieser Schicht?“, erkundigte er sich leise auf dem Weg zu seinem Tisch, wo er sie schließlich losließ.
    „Nein.“ Seine Frage amüsierte und beunruhigte sie zugleich. „Nur ich.“
    „Löst du Probleme immer auf diese Weise?“
    „Zumindest bei einem Trucker, dem die Augen aus dem Kopf fallen, und der seine Hände nicht bei sich behalten kann. Vielen Dank für die Rettung.“
    „Ich habe dich nicht gerettet, sondern meine Interessen geschützt. Ich bin nämlich hier, um mit dir zu sprechen, und das kostet mich meinen Schlaf.“
    Lilah verschränkte die Arme vor der Brust. „Gut. Schieß los.“ Seine plötzliche Kühle machte sie gereizt.
    „Die Bestellung für Tisch fünf!“, rief Cookie, und Gus seufzte.
    „Versuch am besten, die Wasserbecher zu meiden und dich zu beeilen.“
    Mit schnellen Schritten ging Lilah davon. Sie holte den Teller mit dem Zimthörnchen aus der Mikrowelle und wollte gerade den anderen mit dem Omelett ergreifen, als Cookie zur Durchreiche kam. „Was, zum Teufel, war da eben los?“
    „Mir ist ein kleines Missgeschick passiert.“
    „So hat es sich nicht angehört. Nimm ein Handtuch mit. Der Typ wischt noch immer seinen Platz trocken. Und warum hast du mir beim Einstellungsgespräch nicht erzählt, dass du verheiratet bist und Mutter von fünf Kindern? Du und ich werden nach deiner Schicht mal ein ernstes Wort miteinander reden. Verlass dich drauf.“
    Verdammt, das hatte ihr noch gefehlt. Doch vielleicht hatte sie Glück, und Cookie dachte nicht mehr daran, wenn es zur Frühstückszeit hektisch wurde. Sie lächelte ihren Chef an und eilte reichlich bepackt davon.
    Nachdem sie das Omelett serviert und den Platz des Truckers abgerieben hatte, brachte sie Gus das Zimthörnchen und den Kaffee. „Ich kann mich nicht setzen. Mein Boss ist ziemlich gereizt. Er meint, du wärst mein Mann und hier, um mit mir zu sprechen, anstatt etwas zu konsumieren.“
    „Dann dürfte er nichts dagegen haben, wenn du dich setzt, damit wir unsere Beziehung und die Familie retten … Lulu.“
    „Ich bleibe lieber stehen, denn ich brauche diesen Job.“
    „Nach unserer Unterhaltung möglicherweise nicht mehr.“ Er nahm die Gabel und blickte kurz auf das Hörnchen. „Es sieht aus, als würde man danach einen Herzinfarkt bekommen. Lohnt der Geschmack das Risiko?“
    „Das hängt davon ab, wie sehr du die Gefahr liebst. Ich weiß, dass Gloria das Diner verlässt“, fuhr sie fort, um ihm die Mühe zu ersparen, es ihr zu sagen. „Aber ich will nicht in Kalamoose kellnern.“
    Überrascht zog er eine Braue hoch. „Mir scheint es eine gute Alternative zu einem Nachtschichtjob fünfundsiebzig Kilometer von zu Hause entfernt.“
    „Du hast leicht reden. Du bist zurückgekehrt und hast die halbe Stadt gekauft. Ich dagegen bin in einem Auto aufgekreuzt, das der Mechaniker bei der letzten Reparatur als Oldtimer bezeichnet hat.“
    „Es ist also eine Frage des Stolzes.“
    „Ja, genau“, bestätigte Lilah, denn es war unendlich viel einfacher, als ihm zu erzählen, dass sie ihm nicht täglich begegnen wollte. „Außerdem ist mir schleierhaft, weshalb du mich überhaupt fragst. Hast du nicht selbst

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