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Die Liebe verzeiht alles

Die Liebe verzeiht alles

Titel: Die Liebe verzeiht alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: WENDY WARREN
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keine Sekunde aus den Augen gelassen. Vielleicht solltest du gleich kündigen.“
    „Und mich um die Extraleistung zu Weihnachten bringen? Wie ich gehört habe, gibt es in diesem Jahr Dosenschinken.“
    „Sehr witzig. Solltest du für mich arbeiten, gehe ich davon aus, dass du hier aufhörst. Ich habe nichts für Unpünktlichkeit übrig oder für Beschäftigte, die den Anforderungen nicht genügen, weil sie zu müde sind.“
    „Dann solltest du mir das nächste Mal besser die Frage nach der Bezahlung beantworten, oder? Und jetzt muss ich meinen tatsächlichen Job erledigen, anstatt hier herumzustehen und mit dir über einen hypothetischen zu reden.
    Amüsiert verzog er den Mund. „Vergiss nicht, mich anzurufen.
    Gus holte seinen Wagen vom Parkplatz des „Pie ’n’ Burger“ und stellte ihn auf der anderen Straßenseite gegenüber dem Eingang ab. Er musste wirklich nach New York, würde aber den gebuchten Flieger verpassen und sich später ein neues Ticket kaufen.
    Obwohl Lilah offenbar gut auf sich aufpassen konnte, fühlte er sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Aktion mit dem Trucker kein böses Nachspiel hatte. Zumindest wollte er sich vergewissern, dass die beiden das Lokal friedlich verließen und nicht wieder zurückkehrten.
    Allerdings hatte er hinsichtlich der Theateraufführung gelogen. Er hatte sie nicht besucht, wusste noch nicht einmal, ob es sie überhaupt gab, und hatte erst recht mit keinem Regisseur gesprochen.
    Er wäre gar nicht hier, wenn Sara ihm nicht energisch mitgeteilt hätte, dass Lilah dringend einen Job in Kalamoose benötigte. Die in Kürze frei werdende Position von Gloria sei prima für sie geeignet, hatte sie gemeint und ihm damit deutlich gemacht, wie schlecht sie ihre Schwester kannte. Nicht, dass er etwas gegen ehrliche Arbeit einzuwenden hatte. Aber Lilah war keine einfache Kellnerin, sondern ein besonderer Mensch und für etwas Besseres geschaffen.
    Gedankenverloren blickte er zu der hell erleuchteten Fensterfront des Lokals hin und sah Lilah an einem Tisch stehen. Ja, er hatte sie schon so verdammt lange auf ein Podest gestellt; also konnte er sie auch weiter dort lassen.
    Natürlich hatte er Sara erklärt, er würde Lilahs Bewerbung genauso prüfen wie die der anderen, falls sie im Diner vorbeischauen und den Antrag ausfüllen sollte. Allerdings war er sicher gewesen, dass sie es nicht tun würde.
    In den letzten Stunden hatte er sich immer wieder gefragt, wie angespannt ihre finanzielle Lage war. Und während er die Sachen für die Geschäftsreise nach New York gepackt hatte, war ihm die Idee mit dem Job im Ferienlager gekommen, das er noch gemeinsam mit Karen geplant hatte.
    Er war als „Entlobter“ aus Chicago zurückgekehrt. Je länger er und Karen miteinander geredet hatten, desto mehr war ihm aufgegangen, dass neben dem Ring auch vieles andere nicht passte.
    Karen war nicht ganz wohl bei der Vorstellung gewesen, ihre Arbeit aufzugeben und im ländlichen North Dakota zu leben. Außerdem hatte sie an ihrer Beziehung gezweifelt. Gus hätte sie beruhigen oder es zumindest versuchen können. Doch seine Gründe, warum er sie heiraten wollte, waren angesichts der Tatsache, dass er mit Lilah noch nicht abgeschlossen hatte, immer mehr verblasst.
    Nicht, dass er wirklich klar gesehen hätte. Er hatte nur eines gewusst: Karen verdiente einen anderen Mann. Jemanden, der nicht in Gedanken bei einer anderen Frau war, die ihn halb verrückt machte vor Verlangen, die ihn auf die Palme brachte, und mit der er sich wie mit sonst keiner anderen Frau … verbunden fühlte.
    Nach diesem langen offenen Gespräch hatten Karen und er sich freundschaftlich getrennt. Sie hatte es bedauert, war aber auch erleichtert gewesen. Und er hatte eine gewisse Resignation empfunden. Als hätte er seit dem Wiedersehen mit Lilah geahnt, dass es ihnen bestimmt war, das zu Ende zu führen, was in früher Jugend zwischen ihnen begonnen hatte.
    Ja, dachte Gus, Lilah ist wieder einmal mein Schicksal. Er lehnte sich etwas entspannter in den Autositz zurück und blickte zur Eingangstür des „Pie ’n’ Burger“. Er musste ausgerechnet die Frau beschützen, die für ihn die größte Gefahr war.

7. KAPITEL
    Aufmunternd nickte Lilah sich im Rückspiegel zu. Sie war zusammen mit Bree unterwegs zu Gus’ Anwesen, um mit ihm über ihre Ideen für die Theatergruppe zu reden. Seit einer Woche hatte sie ihn nicht mehr gesehen.
    Als sie nach ihrer letzten Begegnung morgens aus dem Lokal gekommen war,

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