Die Liebe verzeiht alles
Sohn und beugte sich etwas vor, als er zu ihnen in die Diele trat.
„Das ist ein Hocksprung“, antwortete Bree. „Ich kann ihn besser als er, aber er glaubt es mir nicht.“
„Woher willst du das wissen? Du hast meinen noch nicht gesehen.“
„Wie wär’s, mein Sohn, wenn wir unsere Gäste erst begrüßen und sie später als Lügnerinnen bezeichnen?“
Lilah richtete sich auf und sah Gus an. Ihre Blicke ruhten ineinander, und die Atmosphäre knisterte, was die Kinder jedoch nicht bemerkten, denn sie waren zu sehr mit sich beschäftigt.
„Herzlich willkommen. Ich freue mich, dass du da bist.“
„Ich mich auch.“
Nach kurzer Zeit fand Gus, dass ein Picknick beim Pool keine schlechte Idee war – zumindest für Bree und Elan. Er bat Loida, den beiden Lunchpakete zusammenzustellen, und seinen Sohn, Bree zu zeigen, wo sie sich umziehen konnte. Dann führte er Lilah ins Esszimmer, schenkte zwei Gläser Weißwein ein und reichte ihr ein Glas.
„Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie angetan ich von deinen Vorschlägen für die Theatergruppe bin?“
„Ja, du hattest so etwas erwähnt.“
„Sie sind glänzend und ausgesprochen innovativ. Dich anzuheuern war eine gute Wahl.“
Gewinnend lächelte sie ihn an. „Was hast du vor? Versuchst du gerade, mich um den Finger zu wickeln?“
„Nein. Ich versuche, dir zu erklären, dass dein Verstand und deine Kreativität mich genauso faszinieren wie …“, bezeichnend sah er zu der Aufschrift auf ihrem T-Shirt, „… deine Slogans.“
Schalkhaft blitzte sie ihn an und fragte dann ernst: „Glaubst du, es könnte so klappen?“
Obwohl er sie am liebsten umarmt hätte, nickte er nur kurz. „Davon bin ich absolut überzeugt.“
Lilah errötete vor Freude, und Gus stellte verwundert fest, dass ihr Selbstbewusstsein nicht sonderlich ausgeprägt war. Es würde ihm viel Spaß machen, mit ihr zusammenzuarbeiten, ihr Selbstvertrauen zu stärken und mehr über sie zu erfahren.
Lebhaft unterhielten sie sich über das Ferienlager sowie über seine Pläne für die Ranch und stießen auf ihre Ideen an. Sie küssten sich kein einziges Mal, wenngleich ihre Blicke häufig ineinander ruhten. Was in gewisser Weise genauso erregend war.
Lilah fühlte sich wie in einem Traum. Nur war es ein gefährlicher Traum. Er drehte sich darum, dass Gus und sie im Hier und Heute beginnen und die Vergangenheit und alle Geheimnisse zugedeckt lassen könnten. Dass sie einfach zwei Menschen wären, die gemerkt hatten, nur sie würden füreinander infrage kommen.
Nach dem Essen unternahmen sie einen kleinen Spaziergang zu der neuen Stute, die sich schon etwas eingewöhnt hatte. Und als sie schließlich zu den Kindern kamen, hatte Lilah das Gefühl, als sei in ihrer Erwachsenenwelt zum ersten Mal alles in Ordnung.
Obwohl sie wusste, dass es falsch war, das Gespräch mit Gus hinauszuschieben, beschloss sie, es zu tun. Sie wollte diesen Tag genießen und ihre Empfindung voll auskosten, dass sie hier und bei diesen Menschen zu Hause war.
Die Stunden im und am Pool vergingen wie im Fluge. Sie hatten so viel Spaß zusammen, dass man glauben konnte, sie seien schon seit einer Ewigkeit eine Familie.
Dann wurde es langsam Zeit, zurückzufahren, denn Lilah hatte sich mit Sara zu einem gemeinsamen Abendessen verabredet. Als sie sich im Liegestuhl aufrichtete und zum allmählichen Aufbruch drängte, erntete sie stürmische Proteste. Und Bree, die sich noch mit Gus und Elan im Wasser vergnügte, tauchte ab.
„Moment mal, junge Dame!“, rief Lilah, als Bree an die Oberfläche zurückkehrte, um Luft zu holen. „Wir müssen ganz gleich los. Also solltest du jetzt aus dem Becken kommen. Du kannst dich noch ein paar Minuten zum Trocknen in die Sonne legen.“
Bree beschwerte sich lautstark, bis Elan erklärte, dass er ihr Gesellschaft leisten würde. Sie breiteten zwei Handtücher auf dem Gras aus und streckten sich nebeneinander darauf aus, Bree auf dem Rücken und Elan auf dem Bauch.
Gus schwang sich ebenfalls aus dem Pool, trocknete sich ab und setzte sich in den Liegestuhl in Lilahs unmittelbarer Nähe. „Sie hat ganz schön Mut“, sagte er leise, während sich die Kinder über Größen im Schwimmsport unterhielten, und Bree Elan fürs nächste Mal zu einem Wettschwimmen herausforderte.
„Ja.“ Lilah nickte. „Manchmal macht es mir Angst, denn sie geht an die einfachsten Dinge heran, als wäre es ein Wettkampf, der gewonnen werden muss.“
„Das erinnert mich an jemanden.“
„An
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