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Die Liebe verzeiht alles

Die Liebe verzeiht alles

Titel: Die Liebe verzeiht alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: WENDY WARREN
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habe, ist die Schauspielerei. Na ja, und kellnern“, fügte sie spöttisch lächelnd hinzu. Noch vor Kurzem wäre es ihr viel schwerer gefallen, diese Wahrheit zu bekennen.
    „Du hast bei einigen Produktionen mitgewirkt. Ich habe At tack Girls on Planet Venus gesehen.“
    „Oh, nein!“ Sie stöhnte und stutzte dann. „Wie das? Der Film hat es nicht mal in die Kinos geschafft.“
    „Ich habe im Internet nach dir geforscht und das Video ausgeliehen.“
    Lilah war erneut überrascht. „Wolltest du dich amüsieren?“ Sie runzelte die Stirn, während sie sich vorstellte, wie er sich den Streifen mit Freunden angesehen hatte: Ob ihr es glaubt oder nicht, das dritte Mädchen von links, das in dem zerfled derten Bikini war einmal meine Freundin.
    „Ich habe nach einer alten Freundin geforscht, weil es mich interessiert hat, ob sie ihren Traum ausleben konnte“, gab er ruhig zurück, und als Lilah nichts sagte, hakte er nach: „Hast du es?“
    Was hatte sie in all den Jahren gemacht? Märchen über sich erzählt. Ihre Haare und Nägel stylen lassen, bevor sie nach Kalamoose gefahren war. Sich von Weizenschrot und Popcorn ernährt, um sich mit dem gesparten Geld wieder strahlend weiße Zähne zu erkaufen. Sie hatte verzweifelt versucht, jemand Besonderes zu sein.
    Mittlerweile war sie fast dreißig und ziemlich erschöpft, ein einsamer Mensch, der seine Familie vermisste. Sie hatte einen Traum verfolgt, in dem es darum gegangen war, sich geliebt zu fühlen, und nicht etwa darum, geliebt zu werden. Denn die Wahrheit war, dass ihre Familie sie immer geliebt hatte, und Gus auch. Doch das war ihr nicht genug gewesen, und die Jagd nach immer mehr Anerkennung und Bewunderung hatte die Leere in ihr nur vergrößert.
    „Nicht wirklich, da der Traum sich als falsch erwiesen hat“, antwortete sie ehrlich und fuhr fort, bevor er etwas äußern konnte: „Ich habe übrigens auch nach dir im Internet geforscht.“
    „Um herauszufinden, ob ich meinen Traum lebe?“
    Nein, um zu ergründen, ob du verheiratet bist, dachte Lilah und beschloss, schnellstens das Thema zu wechseln. „Dieses Ferienlager klingt nach einem Projekt, das du von langer Hand geplant hast.“
    „Ja, das stimmt.“ Gus lehnte sich auf dem Sofa zurück. „Erzähl mir von deinen Ideen.“
    Zunächst noch etwas zögerlich, dann jedoch immer flüssiger und selbstbewusster erklärte sie ihm ihre Vorstellungen. „Ich habe mir überlegt, dass die Kinder vielleicht Spaß daran hätten, ihre eigenen Drehbücher zu verfassen.“
    „Ein klasse Einfall. Nur sind manche der Kids etwas leistungsschwach. Ich weiß nicht, wie gut ihre Ausdrucks- und Schreibfertigkeiten ausgebildet sind.“
    „Ja, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Man könnte sie in Gruppen einteilen, wo jeder seine Stärken einbringen kann und die Schwächen kompensiert werden.“
    Gus nickte. „Und außerdem würden sie lernen, im Team zu arbeiten.“
    Sie redeten sich die Köpfe heiß, während die Zeit verflog. Als Lilah schließlich auf die Armbanduhr blickte, war bereits eine Stunde vergangen. „Wo sind die Kinder?“, fragte sie beunruhigt.
    „Ich habe sie vor etwa zwanzig Minuten in die Küche kommen hören. Vermutlich sitzen sie jetzt auf der Terrasse und lassen sich den Schokoladenkuchen schmecken, den meine Haushälterin Loida gebacken hat.“
    „Du hast sie gehört? Ich nicht. Was bin ich für eine tolle Mutter, die nicht einmal …“ Sie schwieg unvermittelt, als ihr bewusst wurde, was sie gesagt hatte.
    „Am Anfang ist es mir schwergefallen, mich als Elans Vater zu sehen. Dann hat er mich gefragt, ob er mich ‚Dad‘ nennen dürfe. Es hat einen großen Unterschied gemacht. Wie läuft es mittlerweile zwischen Bree und dir?“
    „Sie will nicht, dass ich ‚Mom‘ bin, falls du das meinst.“
    Eigentlich war es die Gelegenheit, näher auf das Thema Bree einzugehen. Irgendwann musste es sein. Gus hatte schon einmal festgestellt, wie sehr Bree Sara ähnelte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er sie erneut darauf ansprach und bezweifelte, dass es purer Zufall war.
    Natürlich wäre es besser, ihm alles freiwillig zu erzählen. Doch sie war noch nie besonders mutig gewesen. Deshalb stand sie auf und schlenderte durchs Zimmer zu einer Vitrine mit mehreren Glasfiguren und einer Bronzeskulptur. „Der Raum ist schön und harmonisch eingerichtet. Hast du einen Innenarchitekten damit betraut?“
    „Nein.“
    Wer benötigte auch schon einen Dekorateur bei einer

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