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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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Seitenwänden, fünf Meter über den Gläubigen, wird auf winkligen Buntglasscheiben der Leidensweg Jesu dargestellt. Unbeteiligt sehe ich mir an, wie Jesus sein Kreuz trägt, alle Gesichter spitze Winkel, die Kleider kantig. Der Organist, unser Musiklehrer, spielt eine Melodie, die ich nicht erkenne.
    Â»Entschuldige, dass ich dich das ganze Wochenende nicht zurückgerufen habe.« Mit Mühe kniet Dara in ihrem engen grünen Chinakleid mit Stehkragen und roten Seidenknöpfen in Form kleiner Frösche neben mir nieder. Den ganzen Sonntag über habe ich versucht, sie anzurufen, nach dem Fiasko mit Riley, Brad und Samantha, konnte sie aber nicht erreichen, und sie hat auch nicht zurückgerufen.
    Â»Ich habe jetzt ein Handy. Du kannst mich jederzeit erreichen.« Ich spreche noch leiser als sie. »Wo warst du?«
    Sie hebt den Blick blinzelnd zum Himmel. »Ich war mit George aus.«
    Magensäure brennt in meiner Kehle, obwohl ich mich nicht erinnere, zum Frühstück etwas Falsches gegessen zu haben. Mr Morton sitzt bei den Kindern, kniet in einer Bank. Seine Haare sind frisch geschnitten, und über dem grünen Hemdkragen sehen sie ganz weich aus. Ich schlucke. »Endlich nimmst du meinen Rat an. Hast du dich denn gut amüsiert?«
    Â»Hab ich.« Sie gestattet sich ein kleines Lächeln. Ich überlege, wie sehr sie sich wohl amüsiert hat. Meine Freundin ist nicht gerade für ihre Tugendhaftigkeit bekannt. An der Messe nimmt sie nur aus Höflichkeit der Schule gegenüber teil, nicht aus einem religiösen Bedürfnis heraus. Es hat mich nie gestört. »Wie war die Rosenschau?«
    Ich blicke zu den bunten Fenstern auf. »Nicht der Rede wert.« Ich habe sie nicht angerufen, um mit ihr über die Rosenschau zu sprechen, sondern über Riley. Ich setze sie ins Bild, während wir uns erheben, weil die Prozession in die Kirche beginnt und der Priester den Gang entlangschreitet.
    Sie tritt aus der Kirchenbank und winkt mir, ihr zu folgen. Ich mache einen Knicks und bekreuzige mich, als ich gehe, meine Freundin nicht.
    Wir treten in den Vorraum und schließen die schweren Türen hinter uns. Dara steht vor dem Schwarzen Brett mit den Angeboten für freie Zimmer und Spritschleudern. »Richtig schlimm finde ich eigentlich nur, dass du es Samanthas Mutter gesagt hast.«
    Ich keuche hörbar.
    Sie hebt eine Hand. »Samantha nimmt normalerweise am freiwilligen Kunstkurs teil. Jetzt darf sie nur noch wissenschaftliche Kurse belegen. Keine sozialen Kontakte mehr. Keine Freunde. Vor allem keine männlichen Freunde.«
    Â»Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihre Beziehung zu Brad nicht rein platonischer Natur ist.«
    Dara neigt den Kopf. »Das stimmt wahrscheinlich.« Sie ist richtig aufgebracht. »Aber weißt du auch, wie sehr sie leiden muss, weil sie etwas so Harmloses getan hat, wie Riley die Haare zu färben? Wahrscheinlich darf sie das Haus nicht mehr verlassen, bis sie aufs College geht!«
    Â»Ich bin zufällig der Ansicht, dass Samanthas Mutter davon wissen sollte. Was sie mit dieser Information anfängt, ist nicht mein Problem.«
    Â»Das sollte es aber sein.«
    Â»Ich manipuliere andere Menschen nicht.«
    Â»Nein, aber du weißt, dass manche Leute nicht so toll reagieren.« Dara verschränkt die Arme.
    Â»Darum geht es nicht. Es geht darum, dass die Mädchen gelogen haben und sich nicht an die Regeln gehalten haben.«
    Â»Wo warst du eigentlich, als Riley weg war?« Dara läuft herum.
    Ich zögere. »Ich musste mich dringend hinlegen.«
    Dara dreht sich zu mir um und sieht mich an, voll Mitgefühl. »Gal. Meinst du nicht, du hast dir womöglich etwas zu viel zugemutet?«
    Ich schüttle den Kopf. Unglaublich. »Ich hatte gehofft, du würdest mir sagen, wie ich Riley bestrafen soll. Dafür verwickelst du mich in eine Moraldiskussion.«
    Â»Es steht mir nicht zu, dir das zu sagen.«
    Â»Aber es steht dir zu, mir zu sagen, dass ich in allen anderen Fragen falschliege.« Ich lege meine Hand auf den Türgriff, um wieder in die Kirche zu gehen. Ich brauche Unterstützung, keine Kritik. Ich fühle mich wie geohrfeigt.
    Â»Gal.« Dara lässt die Schultern hängen, macht aber keine Anstalten, auf mich zuzukommen. »Sei nicht so.«
    Ich gehe rein.
    Der Priester bereitet das Abendmahl vor, die Oblaten und den Wein. Leib und Blut. Ich lehne mich an die Wand, will

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