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Die Liebe zur Zeit des Mahlstaedter Kindes

Die Liebe zur Zeit des Mahlstaedter Kindes

Titel: Die Liebe zur Zeit des Mahlstaedter Kindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Setz Clemens J.
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meinem Urin hinein. Beinahe pinkle ich aufden Boden, es ist schwer, den Strahl zu kontrollieren. Sie trinken, und wir schauen zu. Der Mann, offenbar ein Connaisseur, sagt: Guter Wein … fruchtig … blumiger Abgang. Ich bin überrascht, hätte das nicht erwartet, die Ausdrücke der Weinsprache in Verbindung mit meinem Urin sind so elektrisierend, dass ich fast ohnmächtig werde.
    (Auch heute noch liebt es Sarah, wenn ich beim Sex ein paar Begriffe im elfenbeinernen Idiom der Weinkenner sage.)
    Mein Lieblingseintrag ist folgender:
    Verführte gestern einen Sechzehnjährigen, Schüler von Fel., der zum Nachhilfeunterricht gekommen ist. Er hat noch nie mit einer erwachsenen Frau geschlafen, nur mit gleichaltrigen Mädchen, die nicht die geringste Ahnung haben, was sie tun. Ich zeige ihm alles, lasse ihn meinen Mund ficken, dann zeige ich ihm, wie Analsex funktioniert, dann quetsche ich seinen dünnen, scheuen Pimmel zwischen meine Brüste und reibe ihn, bis er losspritzt. Er ist so verwundert, dass er seine Brille abnimmt (sie ist voller Schweißtropfen) und in einer reflexartigen Bewegung versucht, sie an seinem Pullover abzuwischen. Aber er trägt ja keinen Pullover, sondern steht nackt vor mir und hat mir gerade seine Ladung ins Gesicht, ins Haar und auf die Brüste gespritzt. Er hält seine Brille in der Hand, und die andere Hand tastet sinnlos auf seiner nackten Hüfte herum. Ein göttlicher Anblick! Angesichts solcher wunderbarer Szenen möchte man fast religiös werden …
4
    An einem schwülen Tag im August klingelte es an unserer Tür. Es hatte schon lange nicht mehr an unserer Tür geklingelt, selbst in einem Dorf, wo jeder jeden kannte, galten wir eher als Außenseiter. Also waren wir sehr aufgeregt. Das letzte Mal (etwa zwei Wochen zuvor) hatten wir Besuch, als ein Gendarmeriebeamter von Haus zu Haus ging, um zu fragen, ob wir irgendetwas über ein aus einem Vorgarten ganz in der Nähe entführtes Baby wüssten. Da der Gendarm ausnahmslos an jeder Tür klingelte, war es für uns so, als würde jemand, der lange auf Post wartet, einen an jeden Haushalt adressierten Werbebrief bekommen. Wir waren ein wenig enttäuscht. Trotzdem ließen wir den Beamten herein und boten ihm etwas zu trinken an. Er bedankte sich und stand mit dem Glas Erdbeerlimonade in der Hand in unserem Wohnzimmer herum. Sein Blick verriet, dass er uns auf gar keinen Fall für die Täter hielt. Wir erklärten ihm, dass wir in der Tat das Geschrei eines Kindes gehört hätten. Es sei aus dem Wald gekommen. Ich ging ans Fenster und zeigte hinaus. Wenig später wurde das Kind gefunden, und im Dorf kehrte wieder Ruhe ein. Allerdings versperrte die Familie von diesem Zeitpunkt an jeden Abend auch ihre hintere Gartentür. Leben heißt lernen.
    An jenem Tag im August klingelte es gleich zweimal hintereinander. Die Klingel weckte Sarah aus ihrem Nachmittagsschläfchen. Da sie seit unserer Scheidung immer nackt zu schlafen pflegt, warf sie sich schnell einen Bademantel über und machte die Tür auf. Sie redetemit jemandem, und ich wurde neugierig und ging ebenfalls zur Tür.
    Da stand ein kleiner, schmächtiger, aber zugleich eigenartig unter Strom stehender Mann, der eine Blume in der Hand hielt. Neben, oder besser: schräg hinter ihm stand ein scheu blickendes Mädchen, das ich auf vierzehn Jahre schätzte.
    – Hallo!, sagte er, als er mich sah.
    Ich nickte ihm freundlich zu.
    – Wir sind in das Haus da drüben eingezogen, sagte der Mann.
    Ich legte Sarah eine Hand auf den Rücken und stellte mich in einen etwas günstigeren Winkel neben sie, damit ich das Mädchen besser sehen konnte.
    – Bitte kommen Sie herein, sagte ich.
    – Wir müssen gleich wieder los, sagte der Mann. Ich wollte Ihnen nur das hier geben.
    Er überreichte Sarah die Blume.
    – Beichel, sagte er und verbeugte sich.
    – Oh, das ist aber nett, sagte Sarah. Ich freue mich sehr, Sie kennen zu lernen. Möchten Sie vielleicht heute Abend zu uns kommen?
    – Sehr gern, strahlte der Mann. Das ist meine Tochter Jasmin.
    – So ein schöner Name, sagte Sarah.
    Sie machte einen Schritt nach vorn und streckte Jasmin die Hand entgegen. Das Mädchen ergriff sie zögernd, schüttelte sie brav und versteckte sich dann wieder hinter ihrem Vater.
    – Schön, dass die Gastfreundschaft noch nicht vollkommen ausgestorben ist, sagte Herr Beichel. Wir haben früher in der Stadt gewohnt, in einem Mietshaus,und ich kenne bis heute nicht einmal die Namen unserer Nachbarn.
    – Ja, in der Stadt ist

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