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Die Liebenden von Sotschi

Die Liebenden von Sotschi

Titel: Die Liebenden von Sotschi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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jetzt Jefferson hieß, wußte auch, daß aus Irene Mabel geworden war. Gleichsam vor seinen Augen kaufte sie ein, die Ware wurde ausgeliefert – und landete im Depot der US-Army. Das war so genial einfach, daß Strelenko sich beherrschen mußte, um nicht vor Wut zu heulen.
    Zweimal telefonierte er mit Ussatjuk, voller Angst, er würde jetzt hören: Abbrechen! Zurück nach Moskau. Aber Ussatjuk ließ ihn in New York.
    »Lernen Sie warten, Ruslan Michejewitsch«, sagte er väterlich. »Bubrow taucht schon noch auf. Alles deutet darauf hin, daß er in New York bleiben will. Beobachten Sie weiter das Umfeld der CIA. Da muß etwas kommen! Aber vergessen Sie vor lauter Hurerei nicht Ihren Auftrag!«
    »Aber Genosse Oberst!« sagte Strelenko. »Ich denke an nichts anderes.«
    »Daß die Versorgung Bubrows durch das Militär erfolgt, ist ein Beweis, daß Bubrow in den Händen der CIA bleibt.« Ussatjuk war immer stolz auf seine Logik gewesen. »Da müssen Sie rein, Strelenko! Jede Behörde ist auch eine Klatschzentrale. Lassen Sie nachforschen, ob in der letzten Zeit Neueinstellungen erfolgt sind. Da könnte Bubrow dabei sein.«
    »Nein! Kein Jefferson.«
    »Ist die Information sicher?«
    »Ganz sicher.« Strelenko mußte nun doch grinsen. »Im Bett erworben.«
    »So wie Sie, Ruslan Michejewitsch, möchte ich mein Geld auch mal verdienen.« Ussatjuk wurde wieder ernst. »Aber behalten Sie den Bürobetrieb der CIA im Auge, Genosse! Ich möchte schwören, daß Bubrow-Jefferson dort auftaucht, vielleicht wenn alle denken: Nun hat Moskau die Akte Bubrow geschlossen.«
    Der weise Zuspruch aus Moskau nutzte Strelenko wenig. Eine Idee führte er noch aus: Harry, der Lagerarbeiter, wurde zum ambulanten Autowäscher. Wassili, Parkwächter bei der CIA, jagte ihn dreimal weg, bis er ihn endlich, aus Mitleid, doch in seinem Bereich duldete und ihn die Autos der Beamten säubern ließ.
    Damit hatte Strelenko vier Horchposten bei der CIA: zwei in der Region Parkplatz und Garage, zwei bei Sekretärinnen auf der Matratze. Wenn sich Neuigkeiten im Gebäude herumsprachen – sie mußten bei Strelenko landen.
    Als Duzfreunde kehrten Bubrow, Irene und Cohagen aus Las Vegas nach Ardsley zurück.
    Im Haus erwartete sie eine Überraschung: ein echter Messing-Samowar stand auf dem Wohnzimmertisch. Cohagens Hochzeitsgeschenk.
    »Du bringst mich noch zum Heulen!« sagte Bubrow gepreßt. »Ronny, du bist verrückt geworden. Das ist ein Modell aus Nowgorod!«
    »Genau! Man hat mir versichert, daß es aus dem Jahre 1863 stammt. Ein historisches Stück, aber voll funktionsfähig.«
    »Das hat ein Vermögen gekostet!«
    »Als Junggeselle spart man die Frau, da kann man sich das leisten!« Cohagen rieb sich die Hände. »Außerdem – jetzt wird es bitter – ist es zugleich mein Abschiedsgeschenk.«
    »Das ist nicht wahr, Ronny!« Irene sah ihn betroffen an. »Was heißt hier Abschied?«
    »Ich warte auf einen neuen Einsatz.« Cohagen setzte sich und griff nach dem Whisky, den Bubrow aus der Küche geholt hatte. »Ich muß nach Ägypten. Sadat macht uns große Sorgen. In Libyen spielt Gaddafi verrückt und verkündet offen, daß er ihn umbringen will. Seit der Schah im ägyptischen Asyl ist, ist die ganze Moslemwelt närrisch geworden. Auch Khomeini klopft wüste Sprüche. Ich werde wohl eine Zeitlang in Kairo leben müssen. Dort heiße ich übrigens Rik Holland.«
    »Wann mußt du fahren?« fragte Irene.
    »Ich habe noch keine Instruktionen. Bei der letzten Konferenz wurde lediglich angeregt, mich in Ägypten zu stationieren. Es gärt dort. Sadat will die Russen hinauswerfen.«
    »Das ist gefährlich, Ronny!« sagte Bubrow ernst.
    »Wem sagst du das?! Wenn Sadat die Sowjets in den Hintern tritt, wird über kurz oder lang die massive Quittung aus Moskau kommen! Da kennt man weder Scham noch Skrupel. Sadat kommt ins Schußfeld.«
    »Wie schön könnte das Leben sein«, sagte Bubrow stockend, »wenn es die verdammten Ideologen nicht gäbe, kein Machtstreben, keine Interessensphären und keine Militärblöcke. Wenn wir alle Brüder wären …«
    »Dann wären wir keine Menschen mehr!« Cohagen trank seinen Whisky aus. »Machen wir uns doch nichts vor: Der Mensch ist am glücklichsten, wenn er zerstört!«
    Ein paar Tage später, Cohagen war noch nicht abgeflogen, trafen mit zwei Army-Lastwagen die Möbel aus dem Container ein.
    Zwar wunderten sich die Nachbarn, daß die neuen Mieter ihre Möbel von der Armee geliefert bekamen, man sprach auch zwei Tage

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