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Die Liebenden von Sotschi

Die Liebenden von Sotschi

Titel: Die Liebenden von Sotschi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Frau an. Es würde der zweite große Schock sein. »Wir werden – natürlich nur, wenn Sie beide einverstanden sind! – Borjas Gesicht verändern.«
    »Was – was soll das heißen …?« stammelte Irene. Obwohl sie fragte, wußte sie genau, was gemeint war.
    »Wir haben ganz hervorragende, auf dieses Gebiet spezialisierte Chirurgen.«
    »Sie wollen aus mir ein Frankenstein-Monster machen!« sagte Bubrow und quälte sich ein Lächeln ab.
    »Borja, Sie werden ein Gesicht bekommen, das manchen Hollywood-Star vor Neid erblassen läßt. Sie sehen auch jetzt nicht übel aus. Aber nach der Operation werden Sie sich in sich selbst verlieben!«
    »Sie – sie wollen Boris' Gesicht völlig verändern lassen?« fragte Irene. Ihre Stimme hatte jeden Klang verloren.
    »Ja. Es darf sozusagen keine Erinnerung mehr an den alten Boris Alexandrowitsch übrigbleiben. Nur so kann garantiert werden, daß Ussatjuks Kommandos ihn nie finden.« Cohagen beugte sich zu Bubrow vor. Seine Stimme wurde eindringlich, beschwörend:
    »Borja, Sie müssen hundertprozentig Anthony Jefferson werden, wenn Ussatjuk Sie nicht aufstöbern soll. Das wissen Sie besser als ich. Sie kennen Ussatjuk genau.«
    »Wann soll es passieren?« fragte Bubrow ruhig.
    Entsetzt starrte ihn Irene an.
    »So bald wie möglich.«
    »Wer bezahlt das?«
    Cohagen lächelte breit. »Der amerikanische Steuerzahler. Aber er hat ein gutes Geschäft gemacht! Auf Ihrer Liste standen auch zwei Burschen, die in der NATO arbeiten! Wenn die weiter spioniert hätten, wär's ihn teurer zu stehen gekommen als Ihre Schönheitsoperation!«
    »Und mich fragt keiner?« sagte Irene laut.
    Bubrow und Cohagen wandten sich ihr zu.
    »Ich habe vorhin gesagt: Ihr Einverständnis vorausgesetzt! Das gilt, Mrs. Walther.«
    Cohagen griff in die Rocktasche und holte eine Taschenflasche hervor.
    »O Himmel, nein!« sagte Bubrow. »Weg damit! Mein Magen dreht sich um.«
    Irene gab sich nicht zufrieden. »Wenn wir irgendwo im Mittleren Westen oder im Süden wohnen«, sagte sie, »wie soll Ussatjuk das jemals erfahren?«
    »Durch das Mosaiksystem. Er braucht nur ein Steinchen zu finden, einen winzigen Hinweis hier in New York, dann sammelt er auch die anderen Steinchen auf, bis er das Bild beisammen hat. Auch die CIA ist nicht dicht. Wir wissen, daß es da Löcher gibt …«
    »Dann wird man auch von der Gesichtsoperation erfahren.«
    »Nein. Denn davon wissen nur zwei: Oberst Boone und ich! Offiziell verlassen Sie als Mr. und Mrs. Bruce New York, um sich in Pennsylvania, irgendwo am Erie-See, zu verbergen. Klingt gut, was? Damit ist Ihre Spur verloren. Denn weiterleben wird der unbekannte Mr. Jefferson. Ich weiß, daß Ihr neues Gesicht so vollkommen anders sein wird, daß Sie neben mir ein Bier trinken könnten, ohne daß ich Sie erkenne.« Er sah wieder Irene an. »Für Sie wird es schwer sein, Irene: Sie bekommen einen anderen Mann.«
    »Ich liebe nicht sein Gesicht, ich liebe den Menschen Bubrow!« sagte sie gepreßt.
    Aber sie wußte im voraus, daß es schwere Probleme geben würde, wenn der Körper zwar Boris war, aber das Gesicht, das sie beim Küssen und in ihrer Hingabe ansah, ein fremdes sein würde. Auch wenn sie es jetzt nicht wahrhaben wollte:
    Der Mensch und sein Gesicht – das war doch nicht zu trennen!
    »Dann dürfte auch das klar sein«, Cohagen war zufrieden. »Haben Sie noch Fragen, Borja?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein.«
    »Dann frage ich Sie, Borja, und zwar zum wiederholten Male: Wie weit sind Sie mit Ihrer B- und C-Spionage gekommen?«
    »Bis Irina.« Bubrow tastete nach Irenes Hand und drückte sie. »Das war Anfang und Ende zugleich. Es war mir unmöglich, diese Liebe auszunutzen.«
    »Borja! Sie wollen mir erzählen, daß Sie Moskau ein Jahr lang nichts gemeldet haben?«
    »Nichts über die B-Forschung.«
    »Worüber dann?«
    »Über Talsperrenbau und dessen Schwachstellen im Hinblick auf Sabotageakte.«
    »Und damit gab sich Ussatjuk zufrieden? Das war doch gar nicht Ihr Auftrag.«
    »Eben. Der Befehl zur Rückkehr war ja auch schon erteilt: Ein Ultimatum.«
    »Entweder zurück – oder Liquidation?«
    »Ja. Orlowskij ließ keinen Zweifel.«
    »Mit anderen Worten: Der große Bubrow hat kläglich versagt … Einer Frau wegen!«
    »Man kann es so sehen, Ronny.«
    »Und das soll ich Ihnen glauben!« Cohagen lächelte mokant. »Borja, Sie sind das raffinierteste Stück, das ich kenne!«
    »Sie sind mir ebenbürtig, Ronny.«
    »Das walte Gott!« sagte Cohagen. »Sonst

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