Die Liebesgöttin (German Edition)
unlängst einmal erklärt. Und in Deutschland war es eine Stunde später als auf den Kanaren.
Dominique konnte sich eine solche Einstellung leisten. Sie war eine sehr gefragte Fotografin und musste ihren Aufträgen nicht hinterherlaufen, wie so viele andere.
Karel hoffte nur, die spanische Vorwahl würde ihre Neugier wecken, anstatt sie abzuschrecken …
»Hallo?«
»Dominique? Hier ist Karel Kortmann. Ich rufe von den Kanaren aus an. Ich weiß, es ist spät, aber …«
»Oui, Karel!«, sagte sie mit dieser leicht heiseren Stimme. Sie klang so verdammt sexy.
Prompt hob sein verflixter Schwanz jetzt wieder neugierig den Kopf! Er stand ebenfalls auf leicht heisere Frauenstimmen. Dagegen war kein Kraut gewachsen.
»Ich habe einen ganz besonderen Auftrag zu erledigen. Für das Magazin LEANDER. Ich brauche bestes Fotomaterial und dafür wiederum die beste Fotografin, die ich kenne.«
»Thema?«
Dominique klang kühl und geschäftsmäßig. Wie immer. Keine Spur von interessiert an ihm. Verdammt!
Sein Schwanz erschlaffte. Auch gut. Das hatte sie jetzt davon …
»Sex around the world.«
»Ich fotografiere nicht in Swingerclubs, Karel! Wirklich, vergiss es.«
»Es geht dabei nicht um Swinger, Dominique. Mein heiliges Ehrenwort.«
»Es geht immer um Swinger, früher oder später. Denkst du, ich bin naiv?«
Karel seufzte. »Nein, aber ich wünschte, du wärst es. Dann würdest du vielleicht gar nicht erst auf solche Ideen kommen. Es geht darum, wie die Menschen rund um den Globus sich lieben.«
»Eben deswegen!« Dominique lachte leise.
Dieses Lachen klang ebenfalls verdammt sexy. Absichtlich sexy Sie spielte mit ihm! Somit war es auch nicht Karels Schuld, wenn das Badelaken jetzt zwischen seinen Schenkeln plötzlich wieder eine verräterische Beule warf.
»Mitspieler?«, fragte sie.
»Was meinst du?«
»Wen soll ich fotografieren? Männlein, Weiblein oder beides? Oder geht es um Sex unter Menschenaffen?«
Karel beschloss, letztere Bemerkung einfach überhört zu haben. Sie wollte ihn provozieren, warum auch immer. Aber dazu war er zu abgebrüht. Nach dem heutigenTag schon zweimal. Außerdem war da diese Schlange gewesen. Auf dem Foto mit Amanda …
»Zunächst mal nur und vor allem eine Frau. Sexy, erotisch, interessant, weil ein bisschen undurchsichtig. Von Beruf Bildhauerin. Ich kenne sie bis jetzt lediglich von einem Foto. Darauf ist sie nackt und spielt mit einer Schlange. Man sagte mir, Amanda würde sich, wenn überhaupt, nur von einer anderen Frau ablichten lassen. Von einer Profifotografin«, schwindelte Karel sich seine Story zurecht. »Die nächsten Mitspieler kenne ich noch nicht. Es handelt sich immerhin um eine Reportage, bei deren Recherche ich erst am Anfang stehe. Dies ist kein Miniauftrag, sonst würde ich es nicht wagen, dich auf die Kanaren zu locken, Dominique.«
Sie verblüffte ihn mit einer neuen Frage.
»Wie ist das Wetter auf den Inseln?«
»Ziemlich warm und trocken. Jedenfalls an der Küste. Keine Spur von Herbst. Und in München?«
»Regen. Frühherbstlich kühl«, sagte Dominique. »Okay, Karel, ich habe noch eine Verabredung. Ich überlege mir die Sache und rufe dich dann zurück. Deine Handynummer habe ich ja.« – Es machte Klick, die Leitung war unterbrochen.
Verabredung! Bestimmt mit einem Kerl …
Karel warf sich auf den Rücken und öffnete das Badetuch. Sein Schwanz stand stramm wie eine Eins.
Diese Französin mit ihrer unterkühlten Art brachte ihn irgendwann noch einmal um den Verstand. Er würde sie sogar, wenn auch schweren Herzens, diesem Charmeur von Piloten ausliefern – nur, um sie einmalvor Lust schreien zu hören! Und dabei zuzusehen, wie ihre kühle, glatte äußere Fassade sich aufzulösen begann. In Schweiß und Wollust.
Noch immer wütend begann Karel seinen zuckenden Schwanz zu reiben.
Dominique fragte sich zur selben Zeit in München, ob und woher Karel wohl wissen mochte, dass sie Frauen bevorzugte … Seit einer unglücklichen Liebe, die ihr mit zarten Achtzehn in Paris Herz, Verstand und Jungfernhäutchen geraubt hatte – der Mann hieß Bertrand und war fünfzehn Jahre älter – hatte sie die verbrannten Finger von den Kerlen gelassen.
Von Frauen war immer so viel mehr gekommen: mehr Zärtlichkeit, mehr Vertrauen, mehr Hingabe. Mehr Freundschaft auch. Wahre, verlässliche Freundschaft.
Von Liebe hingegen träumte Dominique schon lange nicht mehr. Die hatte sie sich – samt der Erinnerung an Bertrand – aus dem Herzen verbannt.
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