Die Liebesgöttin (German Edition)
erstarrte erst beim Anblick des anderen Pärchens zur Salzsäule.
Salomé im Kostüm einer griechischen Göttin. An ihrer Seite ein weiterer Musketier! Hochgewachsen wie Dominique, bloß männlicher, weil breiter gebaut. Er trug eine große schwarze Gesichtsmaske, die sogar seine Lippen bedeckte.
»Adrian?«, murmelte Amanda ungläubig.
Aber auch dieses Pärchen huschte sofort weiter ins Allerheiligste.
Nein, er war es nicht! Es war unmöglich. Sie wusste es.
Außerdem wollte sie ihn nicht mehr. Er war ihr Vater gewesen, und er hatte sie getötet. Wenn Ricardo Recht haben sollte. Und auch sonst …
Peter trat neben Amanda und legte einen Arm um sie. »Komm, lass uns gehen. Wir haben Besseres verdient als das hier.«
Sie nickte wortlos. Aneinander geschmiegt steuerten sie die Tür an, die in diesem Moment erneut aufging. Ein weiteres Pärchen trat herein. Sam und Katrin. In neckischen Hawaiikostümchen. Mit nichts darunter.
»Ihr geht schon?«, entfuhr es Katrin enttäuscht. Wobei ihr Blick begehrlich an Peters langer Gestalt auf- und abglitt.
»Ja«, sagte Amanda vergnügt. »Wir haben Besseres vor.«
»Ach! Na dann, viel Spaß!«
Karel sah Dominique an. »Wollen wir zurück ins Hotel? Wir könnten an der Bar noch einen trinken. Ich nehme an, du hast Fotos geschossen hier. Ich würde sie gerne sehen, Kollegin.«
»Aber klar, Kollege!«, lachte sie und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze.
Karel fand dies einen durchaus viel versprechenden Anfang für eine Recherchetour mit dem Titel: Sex around the World.
Sie hatten sich den Rest der Nacht auf wilde hemmungslose Art und doch voller Zärtlichkeit geliebt.
Der Duft von Sex und erhitzten Körpern hing im Schlafzimmer wie eine Wolke, als Amanda gegen Mittag des nächsten Tages in Peters Armen erwachte.
Sie kitzelte ihn so lange, bis er endlich auch munter wurde.
Als sie seine verspätete Morgenlatte bemerkte, rollte sie sich kurzerhand einfach auf ihn.
Hinterher lagen sie eng umschlungen ein Weilchen einfach da, ehe Peter sagte: »Ich muss übermorgen wieder fliegen. Keine Ahnung, wann ich das nächste Mal die Insel auf den Dienstplan kriege. Wirst du das aushalten, Amanda? Sag es mir ehrlich! Ich verliere ungern die Kontrolle über meine Gefühle. Es ist mir lieber, wenn ich weiß, woran ich bin.«
»Aber sicher halte ich das aus«, schnurrte Amanda in seiner Halskuhle. »Ich werde endlich wieder viel und konzentriert arbeiten. Die Ausstellung in Madrid rückt näher. Und außerdem …« Sie brach ab.
Sie hatte gerade an Ricardo gedacht bei den letzten Worten. Doch, sie wollte genau wissen, was damals geschehen war, in diesem anderen Leben. Zwischen ihr und Peter. Und zwischen ihr und Adrian. Wenn sie wieder alleine war, würde sie diesen Geschichten auf den Grund zu gehen versuchen. Mit Ricardos Hilfe. Und indem sie sich offen hielt, für diese und ähnliche Erfahrungen. Man konnte schließlich nie wissen.
»Und außerdem?«, hakte der Pilot nach.
»Ach nichts. Arbeit und wieder Arbeit. Aber wann auch immer du einfliegst, nehme ich mir alle Zeit der Welt für dich«, versprach sie.
Und ein neuerlicher Gedanke streifte Amanda: Ihre kleine Liebe war auf dem besten Wege, sich in eine große zu verwandeln. Sie brauchte es nur zuzulassen. Es lag an ihr.
Sie spürte, wie tief drinnen in ihrem Bauch ein Schmetterling die Flügel hob und ein leises Glöckchen dazu bimmelte. Bimbam … Bimbam … Bimbam …
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