Die Liebesgöttin (German Edition)
Fotoagenturen, die solche und andere Szenen nachstellen können?«
»Das ist richtig. Allerdings stellt sich mir im Moment noch ein anderes Problem.«
»Und das wäre?«
»Mein Chefredakteur würde es gar nicht gerne sehen, wenn unser Magazin von der Zensur aus dem Handel gezogen werden würde. Und ein katholischer Priester bei derartigem Treiben, noch dazu in einer Kirche …« – Karel brach ab und räusperte sich.
Natürlich lachte dieser Windhund von einem Piloten jetzt schallend …
»Ich sehe, was Sie meinen«, sagte Peter schließlich, nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte. »Mann, Sie stecken echt in einem Dilemma. Und leider ist es ganz und gar Ihr Problem. Ich zeige Ihnen lediglich, was mir auf dieser schönen Insel wiederfahren ist.«
»Haben Sie eigentlich auch etwas normalere Sachen hier erlebt, Torstedt? Nur mal so interessehalber. Damit sich meine Nerven etwas beruhigen können.«
»Was meinen Sie mit normalere Sachen? «, kam prompt die Gegenfrage. »Blümchensex etwa?«
Zum Glück brauchte Karel hierzu keine gepfefferte Antwort einzufallen, weil in diesem Augenblick Peters Handy aufdringlich zu fiepen begann.
Schön zu hören, dass Du wieder hier gelandet bist, Süßer! Ich werde sehen, was sich machen lässt. Gib mir etwas Zeit, ich melde mich bei Dir, okay? Ob ich deinen Freund auch kennen lernen möchte, muss ich mir erst noch überlegen. Obwohl es ein reizvoller Gedanke ist, zwei Männer gleichzeitig um den Verstand zu vögeln!
»SMS von Amanda!«, sagte Peter zu Karel. »Sie ist ganz wild darauf, Sie demnächst kennen zu lernen.«
Darauf möchte ich wetten, dachte der Journalist.
5
D ie Idee, Dominique anzurufen, wurde immer stärker und drängender.
Aber zunächst einmal hüpfte Karel unter die Dusche. Es war verdammt heiß gewesen heute auf diesem Ausflug in die Berge. Was nicht am Klima alleine gelegen hatte. Zugegeben.
Während er sich unter dem lauwarmen Wasserstrahl langsam und sorgfältig einseifte, streifte Karel auch der Gedanke an ein baldiges Treffen mit Amanda.
Was würde, was könnte dabei passieren?
Und vor allem – würde Amanda bereit sein, sich für den Artikel fotografieren zu lassen? Fotos waren so verdammt wichtig! Sie mussten original und originell sein, durften keinesfalls gestellt wirken. Die Leser waren schließlich nicht dumm …
Er schloss die Augen und genoss den kräftigen Wasserstrahl, der auf ihn herabprasselte und Schmutz und Schweiß des Tages von der Haut wusch. Er ignorierte dabei seinen unartigen Schwengel, der bereits wieder auf Halbmast stand. Nur weil sein Besitzer eben kurz und eher flüchtig in Gedanken auch die Szenen Salomé mit Hund auf Finca und Salomé mit Priester in Kirche gestreift hatte.
Dabei hatte Karel im Moment wirklich Besseres zu tun, als sich beim Duschen einen runterzuholen!
Verdammt, er musste einfach dafür sorgen, dass Dominique auf die Insel kam!
Dieser Pilot mochte ja ein Windhund sein, was Frauen anging, aber er kannte sich anscheinend auch ziemlich gut mit deren Seelenleben aus. Peters Bemerkung, Dominique und Amanda betreffend, zielte voll ins Schwarze.
Es würde Dominique mit Sicherheit wesentlich leichter fallen als ihm, Karel, die geheimnisvolle Bildhauerin zu überzeugen!
Außerdem waren Frauen eitel.
Wenn Amanda erfuhr, dass er selbst kein ausgebildeter Fotograf war – obwohl er für seine Reisereportagen regelmäßig selbst auf den Auslöser gedrückt und gute Aufnahmen gemacht hatte – dann würde sie vermutlich schon aus dem Grund die Einwilligung verweigern.
Er könnte es ihr nicht einmal verdenken. Es erforderte ein besonderes Können und vor allem Fingerspitzengefühl, um Menschen so attraktiv wie möglich abzulichten. Vor allem und gerade dann, wenn sie sich in gewagten Positionen befanden.
Und er wollte so ein gewagtes Foto von und mit Amanda. Ähnlich demjenigen mit der Schlange, das Peter ihm gezeigt hatte. Ein besonders scharfes Foto! In jeder Hinsicht.
Es half nichts, er musste Dominique anrufen. Am besten jetzt gleich.
Karel sprang aus der Dusche, schlang hastig ein großes Badetuch um die Hüften und tappte auf nassen Füßen zurück ins Zimmer. Er ließ sich aufs Bett fallen und griff nach dem Telefon auf dem Nachtkästchen.
Es war besser, Dominique nicht vom Handy aus anzufunken. Sie würde seine Nummer erkennen und vielleicht nicht abheben. Abends, nach einer bestimmten Uhrzeit, wollte sie nicht mehr aus beruflichen Gründen angerufen werden. Das hatte sie ihm erst
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