Die Liebesgöttin (German Edition)
rotes Herz dar und war ganz einfach sexy.
Sie überflog den beiliegenden kurzen Brief zweimal, ehe sie kapiert hatte, worum es ging.
In Gedanken fasste sie für sich die Botschaft nochmals in eigenen Worten zusammen:
Peter bat um »Verzeihung« und gelobte »Besserung«.
Er wollte sie dringend wiedersehen.
Er hatte »ihre gemeinsame aufregende Story« an ein Magazin namens LEANDER verkauft. Oder jedenfalls Teile daraus.
Dieser Journalist wollte Fotos von ihr haben. Zu dem Zwecke flog gerade eine junge Französin ein, deren Talent als Fotografin allererste Qualität und ästhetisch-schöne Aufnahmen verbürgte.
So weit war ihr jetzt alles klar. Woher aber kannte sie den Namen dieses Magazins bloß?
Als ihr die Antwort dämmerte, jagte sie die Treppe hinauf ins Atelier.
Richtig – hier lag es ja, auf dem Boden unterhalb desFensters. LEANDER – genau! Das Blatt mit den sündhaft schönen erotischen Fotos.
Adrian musste, wie Peter, das neue Herrenmagazin sicherlich auch längst an irgendeinem Kiosk entdeckt haben … als bekennender Liebhaber solcher Lektüre. – Er würde ihren Körper wiedererkennen, auf jedem einzelnen Foto. Selbst wenn sie eine Gesichtsmaske trug.
Adrian würde sofort wissen, wessen Brüste und wessen Delta der Venus er da betrachtete.
Amanda schmunzelte fast schon böse, als sie eine kurze SMS an Peter in ihr Handy tippte.
16
D ominique schob die Ledertasche mit der kostbaren Kameraausrüstung und dem Laptop unter den Vordersitz.
Die beiden Plätze am Fenster und in der Mitte waren bereits belegt. Das Pärchen las händchenhaltend gemeinsam in einem Magazin. Die beiden mochten in der Mitte der Dreißiger stehen und wirkten ziemlich verliebt.
Bestens. Die sind mit sich selbst beschäftigt. Ich werde einen ruhigen Flug haben. Vielleicht kann ich den Laptop auspacken und ein wenig arbeiten, dachte Dominique.
Sie setzte sich und legte den Sicherheitsgurt an.
Sobald sie gestartet waren und die Stewardessen mit den Getränketrollys kamen, würde sie sich einen Sekt gönnen! Seit sie sich von Rita getrennt hatte, beruflich wie privat, spürte sie urplötzlich diese ungeheure Lebens- und ja! auch Liebeslust in sich.
Das Leben erschien ihr endlich wieder wie ein vielversprechendes Abenteuer, das wie ein offenes Buch vor ihr lag. Sie brauchte nur die nächste Seite umzublättern.
Himmel, es war wirklich Zeit gewesen, die Geschichte zu beenden, in jeder Hinsicht.
Freiheit, die ich meine … Dominique schloss einen Moment die Augen, als die Triebwerke aufheulten.
Teneriffa, die Sonneninsel im Atlantik, wartete am Ziel. Viereinhalb Stunden Flugzeit, das war’s!
Sie war noch nie auf den Kanaren gewesen, was einen weiteren Pluspunkt an diesem beruflichen Auftrag darstellte.
Neue Landschaften, Städte, Menschen. Neuer Job und neue Herausforderung. Neues Leben. Neue Liebe? Vielleicht …
Dominique schmunzelte in sich hinein.
Wer wusste das schon vorher? Amanda war ein schöner, ein ungewöhnlicher Name. Und die Person dahinter machte offenbar ihrem Namen alle Ehre. Interessanter Auftrag, auf alle Fälle.
Karel hatte erst gestern Abend noch eine kurze Mail geschickt: Anscheinend war Amanda mittlerweile damit einverstanden, sie – Dominique – zu treffen. Die Handynummer der Künstlerin hatte der Journalist gleich mitgemailt.
Dieser Pilot, Karels Interviewpartner, hatte das wohl endlich auf die Reihe gekriegt, wie auch immer.
Wahrscheinlich hat er sie nach allen Regeln der Kunst durchgevögelt, dachte Dominique. Und verspürte einen leisen Hauch von Eifersucht dabei.
Das Unangenehme an ihrer neuen Single-Freiheit war der fehlende Sex, an der Tatsache gab es nichts zu rütteln. Dominique mochte auch nicht in die einschlägigen Lesbenclubs gehen, um sich jemanden für eine Nacht zu angeln.
Sollte sie sich wieder binden, durfte es schon ein bisschen mehr sein, bitteschön!
Mehr Gefühl, mehr Liebe.
Doch, es wäre schön, sich mal wieder zu verlieben! Nach all den Jahren. Vielleicht sogar in einen Mann? Es würde ja wohl nicht jeder ein Windhund sein wie Bertrand.
Das Pärchen neben ihr kicherte plötzlich zweistimmig los.
Dominique ließ ihren Blick nach rechts schweifen.
Die Hand der jungen Frau lag auf dem Oberschenkel des Mannes. Ziemlich weit oben. Direkt daneben wölbte sich eine beachtliche Beule.
Himmel, dem Knaben steht ja einer!, dachte Dominique belustigt. Bloß gut, dass seine Jeans so eng ist, sonst würde es aber richtig peinlich werden, was?
»Hast du das vorher
Weitere Kostenlose Bücher