Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
Jeans«, flüsterte Sandy und ließ ihre Hände auch schon auf Wanderschaft gehen.
»Hmmmm, was haben wir denn da? Ist das etwa der Schuhlöffel, mit dem du dich in die Jeans zwängen musstest?« – sie kicherte leise.
»Albernes Ding!« – Larry bearbeitete die Leinwand auf der Staffelei vor sich mit kräftigen Pinselstrichen. »Dafür, dass du einen bekannten Pariser Galeristen zum Ehemann hast, besitzt du verdammt wenig Einfühlungsvermögen in eine sensible Künstlerseele wie die meine …« – Er brach ab und räusperte sich vielsagend.
Sandy machte dennoch weiter, und natürlich gab sie ihm auch keine Antwort.
»Einem Mann bei der Arbeit einfach den Schwanz auszupacken, also wirklich!«, setzte Larry noch eins drauf.
»Na schön, dann eben nicht.«
»Das darf ja wohl nicht wahr sein! Jetzt lässt dieses kaltschnäuzige Biest mich doch tatsächlich mit offenem Hosenstall und einem Ständer wie … wie von einem … einem …« – Er rang nach einem passenden Vergleich.
»Stier, Eber, Hengst?«, half Sandy kichernd aus, wobeisie sich gleichzeitig aber auch schon Richtung Zimmertür flüchtete.
»Halt, hiergeblieben! Wo willst du denn hin?«
»An die frische Luft. In den Garten vielleicht?«
»Sandy!«
»Was?«, kam es unschuldig zurück.
»Komm wieder her!«
»Ich denke ja gar nicht daran. Du hast mich deutlich genug wissen lassen, dass du malst und dabei nicht gestört werden willst.«
»Das hab ich doch nicht so gemeint! Oder höchstens anfangs, aber jetzt hast du mich heißgemacht.«
»Dumm gelaufen. Dafür habe ich jetzt andere Pläne.«
Er kam so schnell auf sie zu, dass Sandy ein Sekündchen zu langsam reagierte, was ihm wiederum genug Zeit gab, um sich geistesgegenwärtig zwischen die Tür und sie zu drängen.
»Hab ich dich!«
»He, was machst du denn da?«
»Rate mal, meine Schöne …« – Er begann, ihren Hals und den tiefen Ausschnitt mit Küssen zu bedecken.
Sie trug heute nur ein kurzes, weitgeschnittenes Seidenkleidchen, durch das sich ihr schlanker und dennoch üppiger weiblicher Körper deutlich abzeichnete. Das Kleid bedeckte zwar alle Blößen, enthüllte aber zugleich auch eine ganze Menge. Es war raffiniert wie die Sünde – und ebenso sündhaft teuer gewesen. Ein Modell von Versace.
Es war heiß und trocken in Rom, ein Wetter wie geschaffen für ein Kleid wie dieses.
Am Morgen war Sandy in dem Aufzug alleine einwenig durch die umliegenden Gassen und Straßen gebummelt. Sie hatte sich nicht allzu weit vom Palazzo entfernt, trotzdem waren ihr unterwegs jede Menge gutaussehender Männer begegnet. Die sie alle, samt und sonders, begehrlich mit den Blicken völlig ausgezogen hatten.
Eine langbeinige, blonde Schönheit wie Sandy konnte so gut wie jeden Italiener in den Wahnsinn treiben.
Die Blicke und sachten Berührungen im Vorüberschlendern hatten sie zunehmend angetörnt, und irgendwann war sie einfach umgekehrt, in den Palazzo zurückgeeilt und hatte nach Larry gesucht. Ihrem Zwilling, ihrem Seelenbruder.
Dem einzigen Mann, bei dem es ihr nicht nur um den Sex ging. Bei dem sie heiße Gefühle empfand, der ihr näher stand als jedes andere menschliche Wesen.
Dabei war Sandy imstande, mit so gut wie jedem einigermaßen gutaussehenden Mann auf dem Globus zu schlafen.
Und mit vielen Frauen ebenfalls.
Sie war so konstruiert von Natur aus: Sex war für Sandy Sex. Punkt.
Auf dem Gebiet war sie unersättlich und obendrein wissbegierig. Das war schon so gewesen, seitdem sie dreizehn oder vierzehn geworden war.
Sie liebte es außerdem, Macht über Menschen zu haben. Aufgrund ihres fabelhaften Aussehens konnte sie diese gewisse Macht über den Sexualakt jederzeit ausüben.
Und sie wusste das ganz genau, seit dem Teenageralter.
Sie fühlte sich danach stets beschwingt und energiegeladen, während ihre jeweiligen Partner sich zu angepassten, stammelnden, blind verliebten Kreaturen erniedrigten. Selbst erniedrigten, wohlgemerkt!
Sandy lag es fern, Menschen zu demütigen oder sonstwie schlecht zu behandeln, denn bösartig war sie keineswegs.
Sie war eine Nymphomanin, aber auf eine geradezu unschuldige Weise. Dabei wirkte sie nicht einmal naiv, ihre Intelligenz schimmerte durch ihre Schönheit hindurch, protzte nicht, versteckte sich aber auch nicht hinter der schimmernden Fassade.
Sandy war einfach Sandy Einzigartig, unverwechselbar, unwiderstehlich.
Die Amerikanerin konnte auch unbekümmert und ungeniert Geld annehmen für ihre Vergnügungen, und immerhin hatte sie
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