Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
dir denken kannst. Didier hat sich um die Verkäufe gekümmert, weil Adriano dafür angeblich so gar kein Händchen hat. Eine Skulptur, sie soll sogar von dem berühmten antiken Bildhauer Praxiteles stammen, ging nach Japan, die andere, glaube ich, nach Chile. Natürlich musste der Sachverständige aus Athen ebenfalls bezahlt werden, aber es blieb ein wirklich hübsches Sümmchen für alle anderen Beteiligten an dem Deal übrig.«
»Und die Verkäufe wurden mit Sicherheit über die Adresse unserer Galerie in Paris getätigt, nicht wahr?«, ergänzte Sandy. »Mann, ihr müsst bei der Ein- und Ausfuhr ganz schön getrickst haben, so etwas geht doch gar nicht mehr auf legalem Wege heutzutage. So weit bin ich auch informiert. Antikenschmuggel, vielleicht sogar Antikenfälschung betreibt ihr also. Lässt sich beides auch prima bei Bedarf noch kombinieren. Lukrativer Nebenerwerb, Larry hatte ja so verdammt Recht!«
»Es dürfte schwierig bis fast unmöglich sein, das zu beweisen, Sandy-Schatz«, sagte Pierre vorsichtig. »Außerdem sitzen wir irgendwo alle im selben Boot. Willst du dich und deinen Bruder tatsächlich aus dem Paradies vertreiben, indem du versuchst, alles auffliegen zu lassen?«
»Ganz bestimmt nicht, lieber Pierre, ich bin doch nicht dumm! Davon hätte ich tatsächlich nichts.«
»Was willst du denn dann?«
»Ich will wissen, was mit Amanda passiert ist. Sie ist verschwunden und hat vor Tagen nur eine kurze, lapidare SMS an ihre Freunde geschickt. Irgendetwas voneinem Bildhauerkollegen, mit oder bei dem sie arbeiten könne hier in Rom. Seither ist ihr Handy tot, und es fehlt jede Spur von Amanda. Ich tippe jetzt einfach mal auf Adriano Como. Kann es sein, dass er und Didier geplant haben, Amanda in ihre merkwürdigen Geschäfte mit hineinzuziehen?«
»Davon weiß ich tatsächlich gar nichts.«
»Aber möglich wäre es immerhin?«
Pierre dachte einen Moment lang nach, ehe er zögernd nickte: »Amanda arbeitet sehr genau, im geradezu klassischen Sinne, wenn du verstehst, was ich meine. Didier hat das sofort erkannt, als sie uns Fotos ihrer Arbeiten mailte. Deshalb luden wir sie ja zu der Ausstellung in Paris ein. Möglich wäre es also, dass auch Adriano Feuer gefangen hat und sie kennen lernen wollte.«
»Hast du seine Adresse hier in Rom, Pierre?«
»Nein, wirklich nicht. Ich habe ihn auch noch nie persönlich getroffen. Was willst du damit?«
»Nachsehen, ob Amanda bei ihm ist, das ist alles.«
»Und falls sie da ist?«
»Werde ich sie fragen, ob sie freiwillig da ist und macht, was sie eben so macht.«
»Denkst du, Adriano und Didier könnten Amanda zu irgendetwas zwingen?« Pierre wirkte eine Sekunde lang richtig amüsiert.
»Vermutlich nicht, aber man kann nie wissen. Sie könnten aber auch versuchen, Amanda ohne ihr Wissen über den Tisch zu ziehen. Ich will einfach nur sicher sein. Also, woher bekomme ich Adrianos Adresse denn nun … von Didier?«
Langsam nickte Pierre. Wobei er wie gebannt auf den schwarzen Lederpimmel starrte, der zwischen den Schenkeln der Lederfigur, die mit Sandys Stimme zu ihm sprach, steil aufragte. »Ich halte es allerdings für fraglich, dass er sie dir nennen wird, Sandy-Schätzchen.«
»Er hat sicher auch eine Achillesferse, wie du, mein Lieber!«, sagte Sandy langsam. »Du wirst sie mir verraten, nicht wahr?«
»Wirst du mich dafür so richtig schön durchficken, jetzt gleich?«, fragte Pierre mit seltsam hoher Stimme, die von seiner steigenden Erregung kam.
»Das werde ich, aber du nennst mir Didiers ganz persönliche Achillesferse. Und zwar vorher, kapiert?«
Pierre begann zu schwitzen und sein Schwanz bereits wieder sichtlich anzuschwellen. Rasch nahm er ihn in die Hand.
»Didier hatte als Junge einen schweren … ähm … Unfall. Seither besitzt er nur noch einen Hoden, was ihn von Zeit zu Zeit verdammt nervös macht. Eigentlich ist es schon eher eine ausgewachsene Phobie!«
Wusste ich es doch, dass da noch mehr kaputt sein muss als die Beziehung zur Exfrau , fuhr es Sandy durch den Sinn. Armer Didier! Leider muss ich dich genau an deiner wundesten Stelle auch noch besonders hart anfassen heute. Aber Amanda steht mir nun einmal näher, als du es je könntest … Außerdem weiß ich mittlerweile, dass du Larry nicht ausstehen kannst und meinen Geliebten am liebsten aus dem Weg hättest. Hier in Rom in diesen gemeinsamen Tagen ist mir das mehr als einmal schmerzhaft klar geworden. Du denkst nur an dich, Didier Costes, also brauche ich auch keine
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