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Die Liebesluege

Titel: Die Liebesluege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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das nicht gesehen habe!«
    Mia spielte die Entrüstete. »Was höre ich? Du hättest gerne den Voyeur gegeben? Mein Lieber, so toll war es nicht; Lana hatte den schwarzen Rock mit dem langen Schlitz an, sie musste den Zettel nur aus dem Strumpf ziehen.«
    »Ja, schon. Aber du hast noch nie Strümpfe mit Spitzenbesatz getragen, Mia.«
    »Die muss man sich erst mal leisten können! Ich wette, das waren welche von Agent Provocateur , und die, lieber Sven, sind SEHR teuer und nicht überall erhältlich«, entgegnete sie spitz.
    Victoria kicherte. »Lanas Spickzettel hat meine Arbeit um mindestens eine Note verbessert, weil Charly mir zuflüstern konnte, wie -«
    »Pst! Bist du wahnsinnig? So was verrät man doch nicht!« Charly zupfte an ihrer Schleife, die sie auch am Abend noch trug.
    »Darling, es war sehr anständig, dass du Victoria geholfen hast.« Sophia-Leonie schaute sich um. »Ist es nicht das erste Mal, dass unsere liebe Swetlana und ihr Schatten fehlen? Mir scheint, die Jungs da vorne leiden darunter. Sie sind weit davon entfernt, ihr Bestes zu geben.«
    An den vergangenen Barabenden hatte Poldy vor Witz und Esprit nur so gesprüht, heute war der Master of Ceremony sichtlich lustlos, und Gordon setzte immer wieder eine Flasche Bier an die Lippen.
    »Jedenfalls«, griff Victoria das Thema wieder auf, »hat Lana die Eins in Mathe und somit auch ihren Platz als Klassenbeste verspielt. Das wird ihr zusetzen.«
    »Ist sie denn so ehrgeizig?«, erkundigte sich Charly.

    »Ehrgeizig?« wiederholte Sophia-Leonie. »Darling, Lana ist nicht ehrgeizig. Lana ist besessen.«
    »Warum denn?«
    Die drei Freundinnen schauten sich an. »Frag uns was Leichteres. Wir wissen es nicht, wir wissen nur, dass sie seit Klasse Fünf um jede Note feilscht. Mein Gott, was hat sie immer um ihre Einsen im Aufsatz gekämpft! Abartig war das, total abartig.«
    »Zuerst dachten wir, sie habe es auf einen Freiplatz abgesehen, aber darum geht es ihr nicht, ihre Eltern bezahlen Villa Rosa aus der Portokasse. Ehrlich gesagt«, Mia hob die Hände, »wir wissen es einfach nicht. Deshalb fragen wir uns auch, wie sie die Sechs wegsteckt.«
    »Oder ob sie versucht, Grandjean um den Finger zu wickeln. Zuzutrauen wäre es ihr«, vermutete Victoria.
    »Das wird ihr nicht gelingen. Grandjean ist altershalber gegen blaue Augen und verführerisches Lächeln gefeit«, meinte Mia.
    »Na ja, so sehr interessieren mich Swettys Noten nicht.« Charly nestelte das Band vom Hals und legte es auf den Tisch. »Das hing gestern Abend von unserer Zimmerdecke. Kann uns einer sagen, was das sollte?«
    Die anderen schauten recht unbeteiligt auf das Band. »Ach Darling!« Sophia-Leonie seufzte. »Wenn du wüsstest, was in Villa Rosa so alles passiert. Man muss immer auf Überraschungen gefasst sein, stimmt’s?«
    In diesem Moment quetschte sich Max, die Bierflasche in der Hand, rücksichtslos zwischen Elena und Mia. »Hier bin ich!«, rief er. »Musste noch warten, bis mein Zimmernachbar die Englisch-Übersetzung fertig hatte, damit ich sie abschreiben konnte.« Er küsste Elena auf die Backe. »Hast du mich vermisst?«

    »Oho!« Augenblicklich war das rote Seidenband vergessen. »Haben wir die Freude, ein neues Liebespaar in unserer Mitte begrüßen zu dürfen?« Victorias Augen funkelten.
    »Ihr dürft.« Max legte den Arm um Elena. »Und noch etwas dürft ihr wissen.« Er machte eine dramatische Pause. »Elena und ich bleiben in den Osterferien in Villa Rosa.«
    »Waaas?« Elena rückte von ihm ab.
    »Freust du dich nicht darüber?«
    »Natürlich freut sie sich, Darling!« Sophia-Leonie tätschelte Elenas Hand. »Jetzt mal der Reihe nach: Elena, warum fährst du nicht nach Hause?«
    »Ich …« Wie immer, wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlte, hätte sie am liebsten auf dem Zeigefinger herumgekaut. Und jetzt fühlte sie sich in der Ecke! »Ich … ich muss einiges nachholen.«
    »Echt? Wir dachten, du bist uns in den meisten Fächern voraus.« Victoria schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ist doch egal, weshalb Elena hierbleibt«, ging Max dazwischen. »Ich jedenfalls hab meinem Erzeuger klargemacht, dass ich bedauerlicherweise um meine Versetzung kämpfen muss. Ich sagte: Entweder nehme ich Nachhilfe, oder ich muss Klasse Zehn leider wiederholen. Das kostet. Was ist dir lieber?«
    »Aber du musst doch gar nicht um deine Versetzung kämpfen, Darling.«
    »Zum Glück nicht. Aber weiß das mein Vater?«
    Alle lachten. Charly zog das Band zu sich heran, wickelte

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