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Die Liebesluege

Titel: Die Liebesluege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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liegt, wie ihr wisst, neben ihrem. Ich hab nachgesehen.«
    »Nachgesehen?« Charly hob die Augenbrauen. »Wie denn das?«
    »Ganz einfach: Zuerst bin ich zur Toilette gegangen, dann bin ich in ihr Zimmer gestolpert und hab so getan, als hätte ich mich, verschlafen wie man eben sein kann, in der Tür geirrt.«
    »Und?«
    »Sie haben sich Vokabeln abgefragt.« Mia grinste spöttisch. »Ihr könnt euch vorstellen, wie peinlich es ihnen war!«
    »Wer will noch Erdnussflips? Niemand? Dann esse ich den Rest.« Jem ließ die Tüte platzen. »Ich frag mich, wie ein Mensch so ehrgeizig sein kann. Ob ich in Mathe eine Zwei oder eine Drei habe, ist doch unwesentlich. Vorm Abi, ja, da werde ich mich hinsetzen, aber jetzt?«
    Sophia-Leonie tätschelte sein Knie. »Darling, ich versichere dir, wir werden das Geheimnis lüften. Spätestens wenn Charly und Elena unsere liebe Lana in allen Fächern überflügelt haben, wird sie die Katze aus dem Sack lassen. Wenn nicht freiwillig, dann mit unserer Unterstützung.«
    »Vielleicht täuscht ihr euch in unseren Leistungen.« Charly suchte sich ein rotes und ein gelbes Gummibärchen aus.
    »Darling, wir täuschen uns nicht. Ihr seid uns zwar in den Hauptfächern etwas voraus, aber ihr scheint ohne viel zu lernen gute Noten zu schreiben. Jeder sieht, dass ihr die Schule ziemlich locker nehmt.«
    »Wir hoffen, es bleibt so!« Charly streckte die Beine aus. »Könnt ihr uns sagen, wie das Verhältnis zwischen Poldy und Swetty ist? Ich dachte, die beiden sind sich spinnefeind, aber ich täusche mich da wohl.«

    Max lachte. »Die tun nur so!«
    »Aber warum?«
    Jem sprang auf. »Max, wir müssen rüber. Closing time!«
    Obwohl die drei Freundinnen noch hätten bleiben können, schlossen sie sich den Jungs an. »Ihr dürft den Rest der Salzletten und Gummibärchen behalten«, meinte Mia großzügig. »Schlaft gut!«

Kapitel 19

Montag, 18. März bis Freitag, 22. März

    Am Morgen hing eine aus einer Tagesanzeige ausgeschnittene und mitten auf ein weißes Blatt geklebte Annonce am Schwarzen Brett.

    »Das wäre was für unser Zimmer«, sagte Elena. »Neuwertige Polster! Wie viele es wohl sind, und woher sie stammen?« Weil sie wieder mal spät dran waren, zog Charly Elena gleich weiter. »Ich bitte dich! Rot und pink - das klingt doch sehr nach Puff, findest du nicht auch?«
    »Warst du schon mal in einem solchen Etablissement zu Besuch?«
    »Leider nein. Dieses Erlebnis fehlt noch in meinem Erfahrungsschatz«, bedauerte Charly.
    Gleich in der ersten Stunde bekamen sie in Mathe die
Arbeit zurück. Beide hatten als Einzige eine glatte Eins, Mia hatte eine vier minus geschrieben, was sie mit einem lauten HURRA! kommentierte, worauf Monsieur Grandjean »Gratuliere! Es geht aufwärts« antwortete. Swetlana hatte erwartungsgemäß wegen Abschreibens eine Sechs erhalten.
    Weil Max mit Geschichte überhaupt nichts am Hut hatte und Elena bat, mit ihm zu lernen, machten sie am Mittwochabend nur einen kurzen Abstecher in die Kellerbar. Es war so wenig los, dass sie nach einem einzigen Sonnenuntergang wieder rausgingen.
    Elena hielt das Gesicht in die Abendsonne. »Max, ich war schon ewig nicht mehr im Pavillon. Lass uns dort lernen. Die internationalen Verwicklungen, die zum 1. Weltkrieg führten, kann ich dir dort genauso gut erläutern wie im Zimmer.«
    »Wie wäre es mit der Höhle?«
    »Zu weit!«, rief Elena und rannte schon die Stufen hinauf, sodass Max gar nichts anderes übrig blieb, als ihr zu folgen. »Als Charly und ich zum ersten Mal nach oben gingen, lag der Schnee so hoch, dass wir von den Stufen nichts sahen. Und jetzt! Schau dir an, wie alles in voller Blüte steht!«
    Seltsamerweise war die Tür abgeschlossen und auch die Fenster waren von innen mit Packpapier oder Tüchern verhüllt.
    »Das ist komisch. Weißt du, seit wann der Pavillon nicht mehr zugänglich ist?«
    »Ist mir doch egal.« Max zog Elena an sich. »Freust du dich auf die Osterferien?« flüsterte er ihr ins Ohr.
    Elena nickte. »Und wie!«
    »Nur wir beide, Elena. Keine Klassenarbeiten, kein Unterricht,
keine Hausaufgaben, und vor allem keine Lehrer, die abends nachschauen, ob wir im Zimmer sind. Niemand fragt uns, was wir tagsüber tun. Elena, wir haben’s besser als zu Hause. Hier ist unsere Freiheit fast grenzenlos, weißt du das? Wir können ALLES tun.«
    »Alles?« Elena schlug verlegen die Augen nieder. »Für alles bin ich nicht bereit.«
    Max lachte leise. »Keine Bange; ich dränge dich

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