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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Hermann, es ist schrecklich.«
    »Dann müssen wir etwas unternehmen, damit es nicht so schrecklich bleibt … Laß uns mal beide gut nachdenken. Es paßt doch herrlich, daß Fräulein Wendevogel morgen für ein paar Tage zu ihrer alten Tante reist. Wir sind doch beide schließlich nicht aus Dummsdorf.«
    »Aber er macht sich nichts aus Frauen, Hermann.«
    Der lachte dröhnend. »Da bin ich aber ganz anderer Meinung, Amélie. Er macht sich zuviel aus ihnen. Angst hat er. Angst davor, daß er untergeht in seinen Gefühlen. Daß er sich selbst verlieren könnte, wenn ein zierlicher Pantoffel in sein Leben tritt.«
    In ihren Augen waren Sonne und Regen gleichzeitig. Sie seufzte: »Wenn es doch so wäre! Jetzt wollen wir nachdenken.«
    Ihr Plan war abenteuerlich. Doch er versprach Erfolg, weil er genau auf das Wesen Wilhelm v. Pluttkortens zugeschnitten war …
    Es begann damit, daß Hermann Ritter bereits am nächsten Tag auf Pluttkorten einritt, Jupp seinen Fuchs übergab und in Wilhelms v. Pluttkortens Herrenzimmer trat, wo der Herr des Hauses mit finsterer Miene über Papieren und Rechnungen brütete. Er war nun einmal kein Schreibtischmensch.
    Er liebte sein Land, sein Vieh, besonders seinen Apfelschimmel Rudolf, die sanfte Sommerluft und den prickelnd frischen Wind, der über die Felder strich. Er liebte seine Freiheit, seine Gemütlichkeit … und neuerdings war da noch ein Gefühl, das noch viel stärker war, und das doch eigentlich in diese Schublade gehörte. Wenn er an die ›Erste Hilfe‹ dachte, an die zarte Wölbung unter seiner Hand, an den Himbeermund und die strahlenden Augen, an ihren Duft aus Haut und Blüten, an alles, das in dieser Nacht auf sein unvorbereitetes Gemüt eingestürmt war, begann es unter seinen Haaren zu kribbeln. Die Kopfhaut zog sich ihm in wohligen Schauern zusammen. Und er fühlte, daß sein Herz schwer und merkwürdig heiß in der Brust lag. Zu dumm, dachte er. Da laufe ich alter Trottel an den wahren Schönheiten des Lebens vorbei, bis das Schicksal sie mir direkt vor die Nase legt. Ein Engel kreuzt meinen Weg, und ich benehme mich wie ein Teufel. Ach, noch nicht einmal. Ich benehme mich wie die Axt im Walde. Küsse das süße Mädchen und laufe einfach weg. Was soll sie davon halten? Sie kann mich nur verachten.
    Amélie! Er ritzte in Gedanken ihren Namen mit der Spitze seines Hirschfängers in die dicke Eichenplatte und war dann erschüttert, daß es sich nicht wieder wegwischen ließ …
    Nicht wegwischen. Das war es. Diese Nacht ließ sich nicht einfach wegwischen, wie er so manches einfach aus seinem Gedächtnis löschte, was ihm nicht paßte. Diese Nacht … dieses Gesicht, diese Stimme. Alles, alles hatte sich in sein Herz hineingefressen, hatte sich in ihm verkapselt, und nun drückte es in seinem Innern, bohrte, süß, schwer, daß seine Gedanken zu wirbeln begannen.
    Amélie. Ich kannte sie doch schon immer, als Kind bereits. Mein Gott, sollte ich plötzlich verliebt sein?! Auf einmal, so urgewaltig, daß ich alle vernünftigen Sinne verliere? Kann man, wie nach einem Blitzschlag, einen bekannten Menschen auf einmal so lieben, daß matt nicht mehr von ihm loskommt? Nun, Amélie ist Hermanns Schwester. Ich würde mich bis auf die Knochen blamieren, wenn ich ihm meine Verfassung gestünde. Niemand kennt doch besser als er die markigen Sprüche, die ich über ›Weiber‹ abgegeben habe. Seine Ohren wurden rot, als er an den Ausspruch dachte: »Eine edle Rassestute ist mir lieber als die hübscheste Frau«, oder so ähnlich. Himmel, wenn Hermann das ausplauderte! Nicht zu ertragen! Nein, er durfte sich jetzt keine Blöße geben. Schon die Sache mit dem Parfüm war verrückt gewesen. Amélie war überdies auch viel zu jung, zu zart und fein für den groben Klotz, der er nun einmal war.
    Die Zeit wird es lindern. Und auf keinen Fall lasse ich mich in der nächsten Zeit bei den Ritters blicken. Am besten verreise ich für eine Woche, wenn ich Waak alles aufgetragen habe, was zu machen ist, hatte Wilhelm gerade gedacht, als Hermann eintrat.
    »Was machst du denn hier?« bruddelte Wilhelm entsprechend unfreundlich.
    »Ich wollte dir nur kurz berichten, was Amélie zu dem Parfüm gesagt hat.«
    »Hättest du das nicht am Telefon tun können? Ich habe zu arbeiten.«
    »Dann gehe ich eben wieder.«
    »Unsinn. Setz dich schon hin. Was … nun, was hat sie gesagt?«
    Hermann rieb genüßlich die Handflächen aneinander. »Offen gestanden: Sie hat gar nichts gesagt.«
    »Na wenn

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