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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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dieses freudige Ereignis im Pferdestall.«
    Laura, die vorher recht ängstlich geguckt hatte, trank sichtlich erleichtert. Doch da fuhr Eberhardt schon fort: »Bevor wir uns Frau Paulsens köstlicher Küche widmen, gibt es noch ein zweites Ereignis zu begießen.«
    Er hätte am liebsten laut heraus gelacht. Wie bänglich jetzt der Blick des Fräulein Laura Kringel wurde, das immer noch glaubte, er hielte es für Fräulein Sorppen, Pluttkortens Enkelin!
    »Mike, du erfährst es natürlich zuerst. Fräulein Sorppen hat sich entschlossen, die Probezeit in ein festes Engagement umzuwandeln.«
    »Na, da gratuliere ich aber!«
    Der Heuchler!
    »Ja, und noch etwas. Wir verraten es ihm, nicht wahr, Ren? Wir haben vor, uns in aller Form zu verloben. Das Engagement ist nämlich nicht beruflicher, sondern sehr persönlicher Natur!«
    »Herzlichen Glückwunsch«, quetschte Mike hervor. Haha, jetzt saß er in der Klemme. Sie hatte ihm gewiß mitgeteilt, daß die ›Verlobung‹ nicht ernst gemeint war. Andererseits hoffte er vielleicht dennoch, daß sich zwischen Freund und Schwesterlein etwas so Überwältigendes anbahnte, daß der Freund ihm und ihr schließlich verzeihen würde, daß sie sich eigentlich nur einen Jux mit ihm hatten machen wollen.
    »Komm zu mir, Liebling«, sagte Eberhardt weich. Sie trat an seine Seite, und er legte ihr den Arm um die Schulter. Laura errötete wie Götterspeise und wurde noch roter, als sie das bemerkte.
    Er stieß sein Glas gegen ihr Glas. Es gab einen ganz hellen, schwingenden Klang. Dann drehte er sie leicht zu sich herum und beugte sich zu ihr und küßte sie auf den Mund.
    Lauras Knie wurden weich. Sie wollte sagen: Schluß damit. Es ist doch alles gar nicht wahr. Aber seine Nähe, sein Mund auf ihrem Mund, die zärtliche Art, in der er ›Liebling‹ gesagt hatte … das war es doch, was sie wünschte und träumte, seit sie zum erstenmal als erwachsene Frau in seine Augen geschaut hatte.
    Mike Kringel atmete tief ein und nahm dann erst einmal einen tüchtigen Schluck Schampus. Er verstand die Welt nicht mehr. Nichts war so, wie es schien. Alle benahmen sich anders, als ihre Rollen im Leben es ihnen eigentlich vorschrieben. Er blickte einfach nicht mehr durch.
    Da schmuste Eberhardt, dieser spröde Mann, der sonst keine Frau mehr in seine Nähe ließ, mit Laura, die er für eine andere hielt. Denn daß Eberhardt in der Lage war sich zu verstellen, konnte man getrost ausschließen. Nun ja, er verstellte sich ja schon.
    Was Mike aber so ganz besonders verwirrte, war dies: Eberhardts Getue mit ›komm zu mir, Liebling‹ und Lauras offensichtliche Verwirrung schienen ihm nur die Fortsetzung einer Erfahrung zu sein, die Mike am Nachmittag gemacht hatte. Da war sein Weltbild total ins Wanken geraten.
    Ich war doch immer ein Spezialist für ›Liebe am Nachmittag‹, dachte Mike trübe. Und ausgerechnet mir mußte das passieren! Mir läuft es ja immer noch heiß und kalt über den Rücken. Noch ein solches Erlebnis, und Dr. med. vet. Kringel ist reif für den Seelendoktor.

6
    Mike Kringel war gerade mit seiner Sprechstunde fertig, als seine Hilfe ihm den Telefonhörer hinhielt.
    »Ein dringender Fall auf Pluttkorten, Herr Doktor«, sagte sie. Bei dem Wort ›Pluttkorten‹ läuteten neuerdings bei Mike alle Glocken. Genau gesagt, seit er Renate v. Sorppen tief in die Augen gesehen hatte.
    »Kringel.«
    »Sorppen.«
    Sie war dran!
    »Ich höre, daß es einen dringenden Fall gibt?« legte er denn auch gleich mit dem Flirt los. »Ist es etwas Persönliches?«
    »Etwas sehr Persönliches«, flötete Renate. »Ich fühle mich hier auf dem Lande ziemlich einsam …«
    »Dann treffen wir uns doch. Oder Sie kommen her und sehen sich meine Video-Sammlung an …«
    »Ich hatte eine andere Idee: Ich lade Sie ein zu mir. Meine Großeltern haben heute ihren Bridgetag bei Freunden. Ich bin ganz allein …«
    Mike überlief ein wohliger Schauer. Donnerwetter, das konnte doch wohl nur eins bedeuten. Etwas Unmißverständliches.
    »Ich bin berühmt für mein Talent, ländliche Einsamkeit zu zerstreuen«, balzte er.
    »Kommen Sie bitte gleich. Ich warte ungeduldig«, schnulzte sie so richtig vampig durch die Leitung.
    »Ich eile!!!«
    Die Sprechstundenhilfe, Frau Müller, gestählt im jahrelangen Umgang mit diesem Schwerenöter, für den sie selber zum Glück zu alt, zu unscheinbar und zu glücklich verheiratet war, seufzte nur resigniert. Wieder ein Opfer! Die Frauen waren zu dämlich. Er brauchte ja wirklich

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