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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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aufgeführt habe. Mit dieser Sorte Orchideen hingen für mich sehr schmerzliche Erinnerungen zusammen, doch jetzt habe ich sie mit Ihrer Hilfe überwunden.
    Ich hoffe also sehr, daß Sie Ihren Entschluß rückgängig machen und wieder nach Berckenhof zurückkehren. Meiner Bitte schließen sich Arco, Dannyboy und Carmencita herzlich an. In allem Ernst ist es so, daß ich Ihre Arbeitskraft sehr schwer entbehren kann.
    Sie haben sich in die Bücher so vorzüglich eingearbeitet. Sie haben frischen Wind in das ganze Haus gebracht. Ich würde mich freuen, wenn Sie einfach und ohne große Umstände wieder ihre Räume bezögen! Erwarte Sie stündlich. Es grüßen herzlich Frau Paulsen und Fritz Meerkamp und Ihr sehr ergebener Eberhardt Bercken.«
    Arco hatte sie zuerst bemerkt. Er war gerade in ein besonders heftiges Gefecht mit der schwarz-weißen Katze verwickelt. Die hatte ihm wieder eins hinter die Ohren gegeben, um sich danach auf den Nußbaum zu retten, aber sie mußte ja wieder runterkommen, dann würde er sie wegjagen. Er warf einen drohenden Blick nach oben und knurrte wahrhaft furchterregend. Seine Erzfeindin fauchte wie ein Tiger. Da lenkte Arco ein Geräusch ab, das er kannte, dann kam schon der liebliche Duft in seine Nase. Arco wetzte los und winselte entzückt. Wie ein Kreisel sprang er um die wundervolle Person herum, die gerade aus dem roten Flitzer stieg.
    »Arco, ja, braver Hund«, schmeichelte Laura und hockte sich nieder, um ihn zu umarmen. »Hoffentlich freut sich dein Herrchen auch so sehr«, sagte sie.
    »Tut er. Aufrichtig«, sagte Eberhardt. Laura erhob sich und errötete sanft. Sie hatte wieder ihren strengen, strammen Zopf, die kleine Heuchlerin. Sie wußte natürlich nicht, was er schon wußte. Dachte, er hielte sie immer noch für Fräulein Renate v. Sorppen. Von wegen! Am liebsten hätte er sie wieder geküßt, doch er nahm beherrscht ihren Koffer und trug ihn zurück ins Haus.
    »Ich möchte noch etwas mit Ihnen besprechen«, sagte er. »Nehmen Sie wieder einen Whisky pur?« Er schmunzelte. Seit er wußte, daß Mike Kringel hinter der Intrige steckte, war ihm auch klar, weshalb die junge Dame beim Genuß ihres angeblichen Lieblingsgetränks immer so angewidert den Mund verzog. Sie mochte gar keinen Whisky. Mike hatte ihr nur verraten, daß dies das Lieblingsgetränk vom dummen Bercken war, den man leimen wollte.
    Aber eine kleine Strafe mußte sein. Er schenkte ihr einen tüchtigen Streifen ins Glas. Sie nahm tapfer den ersten Schluck.
    »Fräulein v. Sorppen«, sagte Eberhardt und amüsierte sich köstlich, »Sie sind doch sicher auch dafür, daß wir vollkommen ehrlich zueinander sind?«
    Sie nickte verlegen.
    Eberhardt fuhr fort: »Deshalb muß ich Ihnen noch etwas erzählen. Ich war neulich in Engenstedt und sah zufällig Mike Kringel in Ihrem Wagen. Also konnte ich mir leicht zusammenreimen, daß Sie und Herr Kringel befreundet sind. Ja, ich vermute jetzt sogar, daß er Ihnen den Tip gegeben hat, sich bei mir zu bewerben. Was Sie nicht wissen konnten, ist dies: Eigentlich wollte ich keinesfalls eine Frau einstellen. Inzwischen bin ich da anderer Meinung. Aber für seine Hinterlist möchte ich dem Kerl noch einen kleinen Streich als Strafe spielen. Ich nehme doch an, oder bin vielmehr sicher, daß Mike in Sie verliebt ist?!« Laura senkte den Kopf.
    »Natürlich ist er das. Würden Sie mitspielen, wenn ich ihm erklärte, daß wir beide … nun, daß wir zu heiraten gedenken? Nur, um ihm ein bißchen einzuheizen? Denn das kann einem Schwerenöter wie Mike gewiß nicht schaden! Was meinen Sie, Ren?«
    Sie sah sehr verwirrt aus. Und sehr süß, fand Eberhardt.
    Jetzt wußte sie natürlich nicht, was sie machen sollte. Zugeben, daß sie Mikes Schwester Laura war und somit riskieren, alles zu verderben, was gerade so gut lief? Oder weitermachen wie bisher und abwarten, was daraus wurde?
    Sie atmete tief ein und sagte fest: »Ich mache mit!«
    »Wunderbar. Dann werde ich ihn mal gleich anrufen. Ich lade ihn für heute abend ein. Ist Ihnen das recht?«
    »Ja.«
    Eberhardt war klar, daß Laura sich, sobald er das Haus verlassen hatte, mit ihrem Bruder Mike und vielleicht sogar mit Madame Pluttkorten in Verbindung setzen würde, um den weiteren Schlachtplan zu besprechen. Aber auch er hatte seine Strategie fertig.
    Er guckte noch schnell in die Küche. »Frau Paulsen, heute abend kommt Herr Kringel zum Essen. Also bitte ein Gedeck mehr«, ordnete er freundlich an.
    Frau Paulsen starrte ihn fragend

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