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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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schnappte sich die Speisekarten und führte Tara und Taylor zu einem Tisch im hinteren Teil des Restaurants. »Wir reservieren diesen Tisch für bekannte Persönlichkeiten«, erklärte die Frau. »Willkommen bei Urasawa.«
    Als sie sich gesetzt hatten, brachte eine mit einem Kimono bekleidete Bedienung einen Teller gyoza .
    »Das ist unglaublich«, staunte Taylor. »Ich kann nicht fassen, dass sie uns einfach so reingelassen haben.«
    Tara studierte die Speisekarte. »Na klar haben sie.«
    Taylor starrte auf den leeren Stuhl. »Wird Griffin mit uns essen?«
    Tara rümpfte die Nase. »Nein. Warum sollte er?«
    »Für wen ist dann der dritte Stuhl?«
    »Ich hoffe, der ist für mich«, verkündete Dr. Hatch. Lässig gekleidet in einer leichten Stoffhose und einem Poloshirt stand er wie aus dem Nichts neben dem Tisch.
    Tara lächelte. »Hallo, Dr. Hatch.«
    Bei seinem Anblick sträubten sich Taylors Nackenhaare, doch sie zwang sich zu einem Lächeln.
    »Darf ich euch Gesellschaft leisten?«
    »Natürlich«, antwortete Tara.
    Er zog den freien Stuhl heran und setzte sich. »Und, wie läuft das Shoppen? Habt ihr Spaß?«
    »Wir haben bis jetzt ungefähr zehntausend Dollar ausgegeben«, erwiderte Tara.
    »Nur zehn?«, fragte Hatch. »Na kommt schon, Mädels, ihr solltet einen Zahn zulegen. Kauft ein, als wäre es euch wirklich ernst damit.«
    Taylor sah ihn verwundert an. Dr. Hatch nahm die Stäbchen und steckte sich eine der Teigtaschen in den Mund. »Lecker«, schwärmte er. »Großartig.«
    Die Bedienung brachte eine große Platte Sushi, Tempura und yakiniku . Sie verbeugte sich vor Dr. Hatch. »Dr. Hatch youkoso .«
    »Domo arigato gozaimasu.«
    Tara und Dr. Hatch fielen über das Essen her, während Taylor mit den Stäbchen kämpfte.
    »Dieses Sushi ist grandios«, lobte Tara. »Nicht so gut wie in dem Laden in Tokio, wo wir letzten Sommer waren  … aber trotzdem gut.«
    »Kyubei«, sagte Hatch. »Ein wunderbares Restaurant. Eins der wenigen, die noch Kugelfisch servieren.«
    »Du warst in Tokio?«, fragte Taylor überrascht.
    »Klar. Wir kommen überallhin. Letztes Jahr hat die Familie einen Trip nach Japan, Peking, Hongkong und Taiwan unternommen.«
    »Ich wollte schon immer reisen«, gestand Taylor.
    Dr. Hatch gab Taylor eine Gabel. »Stäbchen können eine echte Quälerei sein. Bitte genieße das Essen. Das unagi ist besonders köstlich.«
    Taylor spießte ein Stück auf ihre Gabel. »Was ist das?«
    »Aal«, antwortet Tara. »Das esse ich am liebsten.«
    Taylor nahm einen winzigen Bissen und wurde dabei von Tara und Hatch erwartungsvoll beobachtet. »Und, was meinst du?«, fragte Hatch.
    »Es sieht zwar eklig aus, schmeckt aber ziemlich gut.«
    Hatch lächelte. »Es ist nicht immer alles, wie es scheint«, erwiderte er.
    Taylor spürte, dass er nicht das Essen meinte.
    »Wetten, dass es so gutes Sushi bei euch in Idaho nicht gibt?«, mutmaßte Tara.
    »Ich habe noch nie Sushi gegessen. Es ist ziemlich teuer.«
    »Das ist aber schade«, meinte Tara.
    »Keine große Sache«, erwiderte Taylor abwehrend. »Es ist doch nur Essen.«
    »Taylor hat recht«, sagte Hatch. »Es ist nur Essen. Und außerdem gehören Träume der Vergangenheit an.« Er lächelte sie an. »Von jetzt an wirst du die Dinge erleben, von denen du bislang nur geträumt hast. Und du wirst an Orte reisen, die du dir bisher nur in deiner Fantasie ausgemalt hast: Bali, Nepal, Moskau, Paris, Rom. Und das ist nur der Anfang. Im Moment reist einer unserer Schüler gerade von London nach Dubai. Es ist eine schöne neue Welt, Taylor. Eine schöne neue Welt mit endlosen Möglichkeiten.«
    Er fuchtelte mit seinen Stäbchen herum. »Denk darüber nach. Jeden Morgen wachen Milliarden von Menschen in einem Leben voller Entbehrungen auf – viele einfach nur mit der Erwartung, einen weiteren jämmerlichen Tag zu überleben. Die wenigen, die genug zu essen haben, hoffen, ihr Leben habe irgendeine Bedeutung – hoffen, ihre Träume und ihr Dasein verwehen nicht einfach mit dem Sand der Zeit. Du aber nicht. Nicht mehr. Das, was wir an der Akademie tun, das, was du als eine der Auserwählten tun wirst, hat Bestand. Eines Tages werden Menschen Bücher über dich lesen. Man wird über dich reden und diskutieren, wie über die frühen Pioniere und Forscher in den heutigen Geschichtsbüchern. Du bist Christopher Kolumbus, Marco Polo und Neil Armstrong in einer Person.«
    »Warum sollte man über mich reden?«, fragte Taylor.
    »Weil du buchstäblich eine Wegbereiterin

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