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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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die sie jeden Tag cremte und salbte … Ja, er würde zu schätzen wissen, was sie ihm bot. Und nicht nur ihre Äußerlichkeiten würden ihn verzaubern … Auch ihre Fertigkeiten ließen ihm keine andere Wahl, als für immer bei ihr zu bleiben.
    Sie würde die erste Mätresse sein, die den Conte Matteo del Pirandelli länger als eine Saison würde halten können. Und wenn ihr altersschwacher Gatte erst das Zeitliche segnete, wäre sie frei für Matteo und könnte die Contessa del Pirandelli werden …
    â€žHast du auf uns gewartet, schöne Schwanenprinzessin?“
    Die tiefe Stimme eines Mannes. Angenehm. Er stand direkt hinter ihr. Sie hielt den Atem an.
    Es war nicht Matteos Stimme.
    â€žKann schon sein …“ Sie drehte sich nicht um. Vielleicht war dies Matteos Art, mit ihr zu spielen, indem er einen zweiten Mann mitbrachte, dem er es überließ, zu sprechen. Vielleicht prüfte er sie. Ob sie wirklich bereit war, alles für ihn zu tun.
    Cristina klammerte sich an diese letzte Hoffnung, obwohl sie bereits ahnte, dass diese Inszenierung nicht Matteos Handschrift trug. Er hatte so eine Raffinesse nicht nötig. Er bekam auch so, was er wollte.
    â€žDürfen mein Freund und ich uns zu Euch gesellen?“
    Jetzt wandte sie sich doch halb um und musterte den Mann von oben bis unten.
    Er sah unverschämt gut aus.
    Er war ganz in schwarz gekleidet und seine Maske war ebenso schwarz und schlicht wie das Justaucorps und die dazu passende Hose und Weste. Doch das war es nicht, was Cristina vom ersten Moment an ihm faszinierte. Es war seine Ausstrahlung, die Cristinas Knie plötzlich weich werden ließ. Sie senkte den Blick und spürte, wie heiße Röte in ihre Wangen stieg. Er hatte eine unverwechselbare Art, sie aus seinen hellblauen Augen anzusehen …
    â€žDarf ich wissen, mit wem ich es zu tun habe?“, fragte sie und reichte ihm die Hand. Er führte sie ohne Umschweife zum Bett.
    â€žNein.“ Er gab ihr einen Schubs und sie fiel unsanft auf die Matratze. Ehe sie protestieren konnte, kniete er schon auf ihr. Sie fürchtete kurz um ihr Kleid, aber schon im nächsten Moment musste sie sich keine Sorgen mehr machen. Federn flogen, als er ihr ohne Zögern das Mieder zerriss. Sie atmete heftiger.
    â€žWas fällt Euch ein!“ Sie wollte aufstehen, raffte mit ihren Händen nach dem zerrissenen Mieder, doch er war schneller. Mit einem Lächeln, das so gefährlich war wie das Fauchen einer Raubkatze, drückte er sie mit einer Hand beinahe mühelos auf die Matratze.
    â€žIhr bleibt“, sagte er ruhig. Seine Stimme duldete keinen Widerspruch. „Ich vermute, das gehört zu Eurem Spiel, das Ihr in diesem Raum zu inszenieren gedenkt? Wenn Ihr Euch ein bisschen ziert?“
    Cristina wurde plötzlich eiskalt. „Ich verstehe nicht …“
    Aber sie verstand nur zu genau, was der Fremde meinte. Sie hatte die offenen Türen gesehen, die entlang des Gangs weitere Liebhaber und Gespielinnen einluden, sich an den Ausschweifungen zu beteiligen.
    Also hatte sie sich nicht getäuscht, als sie Schritte hörte. Als die Tür leise knarrte. Jemand hatte die Tür geöffnet und mit dieser offenen Tür jeden Interessierten eingeladen, sich zu ihr zu gesellen.
    â€žMatteo!“, flüsterte sie heiser.
    Er war da gewesen. Er musste es gewesen sein, denn außer ihm und ihr kannte niemand diesen Raum. Er hatte gewusst, dass sie hier war – vielleicht hatte er sie auch gesehen. Durch den Vorhang geschaut, der den Vorraum vom Zimmer trennte. Und er hatte beschlossen, nicht zu ihr zu kommen, sondern ihr eine besondere Nacht zu bescheren und andere Männer auf ihr Lager einzuladen.
    Sie konnte ihm in diesem Augenblick nicht einmal böse sein. Denn der Fremde hatte etwas, das sie faszinierte.
    Dennoch machte sie den Versuch, sich seinem Griff zu entwinden.
    â€žDu bleibst hier, meine Schöne. Ich lasse doch die Schwanenprinzessin nicht entkommen!“
    Seine Hände umfassten schmerzhaft ihre Handgelenke, und sie rang stumm mit ihm. Doch er war stärker. Bog ihre Arme über ihren Kopf. Grinste sie frech an.
    â€žWillst du dich etwa wehren?“
    â€žLasst mich los!“
    Er lachte. Dann wandte er sich an seinen Begleiter, den Cristina erst jetzt wahrnahm. „Schau doch mal, ob du etwas findest, um sie zu fesseln. Ich will meine Hände frei haben und nicht ständig mit ihr

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