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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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und das Personal zu entlassen, um Kosten zu sparen. Beiden tat es weh, diesen Schritt zu gehen, aber es gab keine Alternative. Das Geld, um das Haus weiterhin zu unterhalten, hatten sie nicht. Allegra hatte deutliche Worte gefunden. Sie waren bankrott. Einziger Hoffnungsschimmer war Luigis Debüt. Wenn es gelang, wenn er also eine erfolgreiche Karriere begann … ja, dann könnte es gelingen. Dann könnten sie vielleicht eines Tages in die Toskana zurückkehren. Sie würden die Sommer auf dem Landgut verbringen, die Winter hingegen in Rom oder wohin auch immer Luigis Karriere ihn führte.
    Er atmete tief durch. In einer halben Stunde hatte er einen Termin beim Maestro, der ihm inzwischen täglich seine Zeit widmete, um Luigi angemessen auf seine Premiere vorzubereiten. Luigi fühlte sich sicher.
    Wenn nur die Sorge um Allegra nicht wäre …
    â€žSignore Bandinelli? Der Conte del Pirandelli wünscht, Euch seine Aufwartung machen zu dürfen.“ Der Diener, der kurz eintrat, verbeugte sich knapp, nachdem Luigi ihm beschied, er solle den Conte hereinführen und ihm zudem Salbeitee bringen.
    Im nächsten Moment betrat der Conte den Salon. Er hielt sich sehr gerade, und als er Luigi erblickte, neigte er nur knapp den Kopf.
    â€žSignore Bandinelli, ich vermute, Ihr wisst, warum ich hier bin.“
    In Luigis Innern krampfte sich alles zusammen. Natürlich wusste er das. Es ging um Allegra.
    â€žNein, tut mir leid“, sagte er leise. „Ich habe keine Ahnung.“
    â€žEure Schwester“, sagte der Conte und betonte jede einzelne Silbe überdeutlich, „hat mir vor einigen Monaten die Ehe versprochen, erinnert Ihr Euch? Ihr wart auch zugegen.“
    â€žJa, ich habe gehört, wie Ihr Euch mit Eurer Mätresse vergnügt habt. Es war kaum zu überhören“, gab Luigi zurück. Oh, er würde sich vom Conte nicht einschüchtern lassen, obwohl seine Knie zitterten. Er seufzte.
    â€žVergessen wir doch mal diese … Episode“, sagte der Conte. „Ich bin hier, um mit Euch den Termin für die Hochzeit zu vereinbaren. Immerhin seid Ihr ja nun das Familienoberhaupt, nicht wahr?“
    Luigi erstarrte. Hochzeitstermin … nein, das konnte, das durfte er nicht zulassen! Zugleich aber wusste er von dem Darlehen, das der Conte del Pirandelli seinem Vater gewährt hatte. Allegra hatte ihm am Abend vor seiner Abreise widerstrebend davon erzählt. Matteo würde es vielleicht zurückfordern, wenn Luigi ihm jetzt sagte, dass er die Verlobung lösen wollte … Schlimmer, sie hatten das Geld nicht. Vielleicht hätten sie es in ein paar Monaten oder in ein, zwei Jahren, falls es Luigi gelang, eine große Karriere zu beginnen. Doch selbst das stand in den Sternen! Nein, es musste einen anderen Ausweg geben. Er durfte Allegra nicht an diesen Mann verschachern, das hatte er ihr doch versprochen!
    â€žEs stimmt, ich bin nun das Oberhaupt der Familie Bandinelli. Aber … es tut mir leid, Conte, aber … meine Schwester kann Euch nicht heiraten.“
    So weit, so gut. Es war nicht einmal gelogen, denn Allegra sah sich außerstande, Conte Matteo zu ehelichen. Sie hatte ihn angefleht, sie vor dieser Ehe zu bewahren.
    Doch wie sollte er das tun, ohne sie in den Ruin zu stürzen?
    â€žWarum nicht?“, verlangte der Conte zu wissen. In seinen Augen blitzte es gefährlich, und er kam drohend auf Luigi zu, der unwillkürlich die Schultern hochzog.
    â€žSie ist krank“, brachte er mühsam hervor. „Todkrank!“ In seiner Verzweiflung fiel ihm auf die Schnelle nichts Besseres ein.
    Conte Matteo wurde blass. „Krank?“, flüsterte er. „Wie … wie …“
    Luigi atmete tief durch. „Es ist dieselbe Krankheit, die auch meinen Vater ereilt hat. Sie … sie hat nicht mehr lange zu leben.“ Er schüttelte betrübt den Kopf. „Ich wollte es Euch sagen, aber sie hat mich davon abgehalten. Sie wollte allein sein.“
    â€žAber wie kann das …?“ Conte Matteo verstummte. Dann gab er sich einen Ruck. „Ich werde die besten Ärzte von Florenz zu ihr schicken lassen, es ist mir egal, was es kostet. Es muss doch eine Möglichkeit geben, sie zu retten!“
    Luigi schüttelte den Kopf. „Nein, Conte. Bitte. Glaubt mir, wir haben einen guten Arzt, und er hat gesagt, es ist eine Krankheit, für die es keine Rettung gibt. Sie liegt im Sterben.“
    Fast tat es

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