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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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’ne gute Zeit hatte. Und … «, ihre Stimme war einen Tick lauter geworden, »lass uns bitte nicht vergessen: Lincoln ist mit Meg zusammen «, hatte sie nun schon zum dritten Mal wiederholt. »Was aus uns definitiv nur gute Freunde macht.«
    »Freunde, die gern in der Löffelchenstellung kuscheln«, hatte Tabitha eingeworfen. »Ich sage, nichts wie ran! Man lebt nur einmal.«
    »Auf keinen Fall. Ich hab so schon genug Drama hinter mich gebracht. Da werde ich mich nicht auch noch in irgendwas Unschönes stürzen.«
    »Warum sollte es unschön werden?«
    »Du bist unverbesserlich«, hatte Clara gestöhnt. »Ich hau mich jetzt hin. Linc holt mich morgen ziemlich früh ab.«
    »Was wirst du anziehen? Hast du ’nen Badeanzug oder ’nen Bikini eingepackt?«
    » Gute Naahaacht , Tabi. Ich ruf dich am Sonntag an, wenn ich wieder zurück bin. Grüß Max von mir.« Daraufhin hatte sie schnell aufgelegt und mit einem leicht irren Grinsen den Kopf geschüttelt, tief in Gedanken versunken.
    Jemand, der Wisconsin Dells ohne eine Tour durch die malerische Gegend verlässt, kann nicht in aller Ehrlichkeit behaupten, die Dells erlebt zu haben. Also war das Erste, was Clara und Lincoln machten, nachdem sie ihre gemütliche Suite mit zwei Schlafzimmern im Chippewa Inn – einem luxuriösen Bed and Breakfast, umgeben von ländlichen Gärten mit plätschernden Springbrunnen – bezogen hatten, eine Wisconsin River Tour. Sie fuhren mit einer der berühmten Original Wisconsin Ducks, einem grün-weißen Militär-Amphibienfahrzeug, das im Zweiten Weltkrieg verwendet worden war. Die Tour erfolgte zu Land und zu Wasser, über versteckte Pfade durch die natürliche Schönheit der Dells, einer in der Eiszeit geformten Schlucht entlang des Wisconsin River, und führte zwischen den engen Wänden der Red Bird Klamm hindurch, über den Fluss, vorbei an beeindruckender Flora und Fauna und bot atemberaubende Ausblicke von aufragenden Sandsteinklippen und malerische Wege durch die Wildnis.
    Nach ihrem Ausflug, als die strahlende Sommersonne langsam im Westen unterging, schlenderten Clara und Lincoln gemütlich die Hauptstraße der Spaßbad-Welthauptstadt entlang, auf der es jede Menge Badebekleidung zu kaufen gab, außerdem Hüte, die aussahen wie Käsestücke aus gelbem Schaumstoff, und Mokassins, die in den Dells eine lange Tradition hatten. In einem der dutzenden Süßwarenläden kaufte Lincoln für Clara und sich eine riesige Tüte voller Süßigkeiten, die er sorgfältig einzeln auswählte, sodass die Tüte lauter Köstlichkeiten enthielt, von pastellfarbenen Toffees bis Schokokaramellbonbons und von leckeren Penny Candys bis zum besten schmelzenden Erdnusskrokant, den sie je gegessen hatten.
    Sie waren tief in ein Gespräch versunken, als sie an einem rot-weiß gestreiften Stand vorbeikamen, an dem man sein Gewicht oder den Monat, in dem man geboren worden war, schätzen lassen konnte. Er befand sich mitten in einer langen Reihe von typischen Kirmesbuden, aus deren Lautsprechern fröhliche Zirkusmusik schallte. Clara hielt Lincoln am Arm fest. »Das müssen wir machen, Libby zu Ehren! Komm schon.« Sie grinste und zeigte auf das Schild, das verkündete: » Drei Schätzungen für nur zwei Dollar! «
    »Was sagst du?«
    »Ich würde sagen, sie können gerne meinen Geburtsmonat schätzen, aber ich steige auf keinen Fall auf diese Riesenwaage, die aussieht, als wäre sie für einen Velociraptor gemacht.« Lincoln schob sich saure Kirschdrops in den Mund, gefolgt von einer Mini-Schokobrezel, gefolgt von einem Gummi-Rootbeerfässchen. »Nee. Keine Chance.«
    Clara beäugte ihn, langte grinsend in die Bonbontüte und steckte sich ein türkises Stück Kandiszucker in den Mund. »Vielleicht kannst du die Frau am Stand ja mit deinem Charme aus dem Konzept bringen.« Sie wackelte schelmisch mit den Augenbrauen. »Ich bin zuerst dran.« Clara winkte das geschäftige Schätz-Mädchen herbei und reichte ihr zwei frische Ein-Dollar-Noten.
    »Meine Damen und Herren«, plärrte die lebhafte Standangestellte daraufhin in ihr Mikrofon, »wir haben eine neue Kandidatin! Ja, Sie haben richtig gehört! Eine hübsche junge Frau, die sich traut, das Ich-schätze-Ihr-Gewicht-oder-den-Monat-in-dem-Sie-geboren-wurden-Mädchen herauszufordern! Sie ist mutig, so viel ist sicher!«
    Im Grunde überraschte Clara weder, dass das unbestreitbar talentierte Schätzmädchen ihr Gewicht ohne Waage so schnell und perfekt einschätzte, dass Libby stolz gewesen wäre, noch, dass

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