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Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall

Titel: Die Löwin aus Cinque Terre: Laura Gottbergs dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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aufgehoben wäre. Es ist ein Jammer, dass Sie Nella nicht festhalten konnten.»
    «Sie haben also unsere Lüge durchschaut?»
    «Natürlich.»
    «Und Maresciallo Sarbia?»
    «Vermutlich auch.»
    «Wo ist Nella jetzt?»
    «Ich nehme an, dass der Maresciallo nach ihr suchen wird. Er macht sich auch Sorgen.»
    «Ich glaube, dass sie verletzt ist. Wir hatten einen heftigen Kampf.»
    Der junge Carabiniere warf seine Zigarette auf den Boden, starrte sie ein paar Sekunden lang an, trat sie dann aus.
    «Schlimm verletzt?»
    «Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mit aller Kraft zugeschlagen habe. Sie sollten zurückfahren und dem Maresciallo bei der Suche helfen. Ich komme hier schon zurecht.»
    Er nickte, stand auf und salutierte mit einem traurigen Lächeln. Laura hob die rechte Hand an die Stirn und grüßte zurück, unterdrückte einen Aufschrei, so sehr schmerzte ihre Schulter.

    Guerrini musste zum Glück nicht operiert werden. Sein Schienbein war oberhalb des Knöchels nur angebrochen. Die Ärzte richteten es und verpassten ihm einen Gips. Weil die Betten im Krankenhaus sehr knapp waren, empfahlen sie Laura, den Patienten wieder mitzunehmen. Es bestehe keine Gefahr. Die Prellungen seien zwar schmerzhaft, würden aber sicher ohne Schwierigkeiten heilen.
    «Kennen Sie Riomaggiore?», fragte Laura. «Es besteht vor allem aus Treppen. Wie soll er sich da bewegen?»
    «Sie können ein Hotelzimmer hier in La Spezia nehmen, Signora!», erwiderte der Dienst habende Arzt freundlich. «Er darf auf alle Fälle das angebrochene Bein in den nächsten Wochen nicht belasten.»
    «Na wunderbar», erwiderte Laura. Sie wollte dem Arzt eigentlich ihre schmerzende Schulter zeigen, aber nachdem der rechte Arm wieder gehorchte, ließ sie es lieber bleiben. Sie war sicher, dass er ihr ebenfalls einen Gips verpasst hätte.
    Deshalb bedankte sie sich nur, bat die Frau an der Rezeption, ein Taxi zu rufen. Als eine Krankenschwester Guerrini im Rollstuhl zu ihr herausschob, fühlte sie sich für einen kurzen Moment überfordert. Nein, sie wollte nicht in die Rolle seiner Krankenschwester gedrängt werden … Er sollte stark sein, lieber würde sie den Gips am Bein tragen.
    Er sah sie an und wusste es. «Ich habe mir das nicht ausgesucht, Laura. Und ich fühle mich in dieser Rolle keineswegs wohl. Was machen wir also?»
    Sie schämte sich, dass er sie durchschaut hatte, kam sich sehr egoistisch vor. Es war nur … sie konnte so selten loslassen, musste immer funktionieren.
    «Ich habe ein Taxi bestellt», murmelte sie.
    «Wo soll es uns hinbringen?»
    «Nach Riomaggiore, und ich schwöre dir, dass wir es schaffen, dich ins Bett zu bringen!» Sie lächelte.
    «Du musst dich nicht anstrengen, Laura. Es ist keine gute Situation. Ich habe keine Lust, vor dir im Rollstuhl zu sitzen – aber so ist es nun mal. Was macht übrigens deine Schulter?»
    «Geht schon …»
    «Spielst du die Heldin?»
    «Nein. Keine Kraft für Heldentum. Das überlasse ich den Cabun-Frauen. Diese Nella, der wir vermutlich unseren Zustand verdanken, kennt unseren Sergente Amato. Ich glaube, er liebt sie.»
    «Soso … du lenkst ab!»
    «Was ist es nur, dass du mich ständig mit meinen Schwächen konfrontierst. Seit ich dich kenne, kämpfe ich mit mir selbst!»
    «Ich auch.»
    Sie sahen einander an und brachen in Gelächter aus.

    Es war vier Uhr morgens, als sie endlich in Riomaggiore ankamen. Sie hatten Glück, dass gerade ein kleiner Lastwagen Gemüse anlieferte, und so konnte das Taxi gleichzeitig die Schranke passieren, die den Ort vor dem Autoverkehr schützte. Der Taxifahrer und der Gemüselieferant einigten sich außerdem schnell darauf, dass sie Guerrini zu seinem Zimmer bringen würden. Eine klare Sache.
    Von der Via Colombo aus mussten sie drei steile Treppen, einen schmalen Gang von etwa hundert Metern und noch eine Treppe bewältigen. Die beiden Männer waren kleiner als Guerrini, was sich als günstig erwies. Er konnte seine Arme über ihre Schultern legen und immerhin auf einem Bein hüpfen, um sie zu entlasten. Trotzdem wurde es eine mühsame Prozedur, und als sie Guerrini endlich auf das Bett fallen ließen, atmeten alle erleichtert auf. Laura verteilte fürstliche Trinkgelder, die trotz entschiedenen Protests gern angenommen wurden, dann kehrte plötzlich Ruhe ein.
    Flach auf dem Rücken lagen sie nebeneinander, unfähig, sich zu bewegen. Laura musste all ihre Willenskraft aufbieten, ein Kissen unter Guerrinis Bein zu stopfen und die Lampe

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