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Die Loewin von Mogador

Die Loewin von Mogador

Titel: Die Loewin von Mogador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Drosten
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danke!“
    Benjamin blickte sich suchend um. „Wo ist
eure Mutter?“
    „Weiß nicht“, kam es von Tom.
    „Das heißt: Ich weiß es nicht“, verbesserte
Benjamin.
    „Mummy ist weg!“, schrie Johnny dazwischen.
    Benjamin runzelte die Stirn. „Was soll das
heißen? Nadira! Wo ist die Herrin?“
    Die Dienerin, die im Hof auf die Jungen
aufgepasst hatte, kam näher. „Mrs. Hopkins ist nicht zu Hause, Herr. Sie ist
ausgegangen.“
    „Ausgegangen? Wohin?“
    „Das weiß ich nicht, Herr.“
    Benjamin betrachtete ihr undurchdringliches
ebenholzfarbenes Gesicht.
    Der Teufel soll mich holen, wenn du es nicht
weißt, dachte er. Aber Nadira hielt seinem Blick stand und schwieg.
    „Nun, ich werde es schon noch herauskriegen.“
Er setzte seine Söhne auf dem Boden ab und gab ihnen einen Klaps. „Geht
spielen, Jungs! Aber werft die Pferdchen nicht in das Karpfenbecken!“
    Er ging zur Treppe, die in die Wohnräume
führte. „Ich will ein Bad nehmen“, informierte er Nadira. „Sorg dafür, dass
alles vorbereitet wird! Und sag Firyal Bescheid, dass sie mir Seife und
Handtücher bringt!“
    Als die Dienerin mit dem Gewünschten
erschien, stiegen bereits Dampfwolken aus der weißen Porzellanwanne in
Benjamins Schlafzimmer. Er hatte sich die Badewanne aus England schicken
lassen. Genau wie seine Sonnenuhr und sein Pferd hatte sie großes Aufsehen
erregt, als sie im Hafen ausgeladen wurde, aber das war ihm egal. Er fand die
arabische Sitte, ein öffentliches Bad zu besuchen, widernatürlich – besonders
für einen Mann. Und um niemals in diese Situation zu kommen, hatte er auf dem
Dach seines Hauses eine Zisterne bauen lassen, in der immer genügend Wasser zum
Baden vorhanden war.
    „Sayyid? Herr? Sind Sie da?“ Firyal blickte
sich suchend um.
    Benjamin trat hinter dem Wandschirm in einer
Zimmerecke hervor. Er hatte seine Reisekleidung ausgezogen und trug nur ein
Handtuch, das er sich um die Hüften gewickelt hatte. „Warum kommst du erst
jetzt? Magst du mich nicht mehr?“
    „Doch, Herr.“ Sie blieb in der Mitte des
Zimmers stehen, den Kopf züchtig gesenkt, die Handtücher an ihren Leib
gedrückt. Aber er sah das kleine Lächeln, das ihre Mundwinkel umspielte, und
dachte befriedigt, dass sie sich auf ihr Zusammensein genauso freute wie er.
    „Tu das Zeug weg, und komm her!“, befahl er.
    Gehorsam legte sie Handtücher und Seife auf
den kleinen Hocker neben der Badewanne und trat zu ihm. Er betrachtete sie
stumm. Sie war nur eine Schwarze, eine ehemalige Sklavin, aber verdammt, sie
war hundertmal anziehender und williger als seine eigene Frau!
    Er hob eine Hand, fuhr mit zwei Fingern in
das Tal zwischen ihren Brüsten und streichelte die zarte warme Haut. Dann zog
er seine Finger zurück und legte die Hände über ihre Brüste. Sie waren voll und
schwer, und es erregte ihn, wenn sie unter dem lose gewickelten Baumwollkleid
wippten und wogten. Er spreizte seine Finger, knetete und betastete das weiche
Fleisch, kniff in die Warzen, bis sie hart wurden, und spürte seine eigene
wohlige Erregung.
    „Hast du die Tür richtig zugemacht?“, fragte
er leise.
    „Ja, Herr.“ Ihre schwarzen Augen funkelten.
    „Ich habe dir Geschenke mitgebracht.“ Er wies
mit dem Kinn zu einer Kommode, auf der ein zusammengefaltetes Päckchen aus bunt
bedrucktem Stoff und ein Paar goldene Ohrringe lagen.
    „Sie sind sehr großzügig, Herr.“ Firyal
drückte sich seinen Händen entgegen. „Wollen Sie jetzt schon baden oder später?
Ich glaube, das Wasser ist noch zu heiß. Es muss sich noch ein wenig abkühlen.“
    Er grinste. „Das muss ich auch, und du hilfst
mir dabei, nicht wahr, Firyal?“
    Als Antwort tastete sie nach seinem Handtuch
und löste den Knoten. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie
hinunter. „Verdammt, du Luder!“, keuchte er heiser, als er ihren Mund spürte.
„Ich habe dich wirklich vermisst!“
     
    „Fester! So ist es gut!“ Benjamin setzte sich
in der Wanne auf, damit Firyal seine Schultern schrubben konnte. „Ah, herrlich!
Du kannst dir nicht vorstellen, wie mir der Rücken schmerzt nach drei Wochen im
Sattel und nachts immer auf harten Herbergspritschen!“
    „Gewiss eine große Anstrengung, Herr.“ Die
Dienerin legte den Schwamm auf den Hocker. Dann nahm sie die Seife und begann,
Benjamins nasses Haar einzuschäumen.
    „Seif mich gründlich ein!“, befahl er. „Ich
habe das Gefühl, dass der Gestank des ganzen Gerberviertels an mir klebt! Wenn
die feinen Herrschaften, die

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