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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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schloss die Augen gegen den Schmerz, den Luzifers Wut in ihm entfesselt hatte, und vor seiner eigenen Verwirrung. Als er sie einen Augenblick später wieder öffnete, war sie verschwunden. Es war nur für einen Wimpernschlag gewesen – oder so glaubte er – aber als er den Schankraum absuchte, konnte er weder die langen weiten Ärmel noch eine unförmige Tunika entdecken. Nirgends.
     
    Er nahm einen großen Schluck von dem grauenvollen Bier und bestellte noch eins bei dem Serviermädchen mit dem Schwanenhals. War er der blonden Frau schon einmal begegnet? Wann? Wo?  
     
    Warum erinnerte er sich nicht an sie?
     
    Ich bete, dass es geschieht, bevor sie entschwunden ist.
     
    Was hatte sie damit gemeint? Die kleine Frau hatte ihm das Herz erzittern lassen. Konnte es sein, dass sie von Angelica sprach?  
     
    Eher nicht. Er würde hier weggehen, sobald er Nachricht von ihr hatte, und selbst wenn er nichts hörte, so musste er London verlassen. Hier waren die Dinge einfach zu ... ungemütlich und schwierig geworden.  
     
    Du bist noch nicht bereit. Bereit für was? Für was?
     
    Bereit dich zu ändern.
     
    Er schüttelte den Kopf. Es war, als ob sich ihre Stimme darin Gehör verschafft hatte.  
     
    Ändern? Er konnte sich nicht ändern. Er wollte sich nicht ändern.
     
    Als Belial kurz nach Mitternacht in den Grauen Hirschen hereinspaziert kam, war Voss nicht sonderlich überrascht. Verärgert ... ja. Überrascht. Nein. Nicht in seiner Welt.  
     
    Ganz besonders nicht heute Abend.  
     
    Es gab zahllose Spelunken in London, und es war einfach sein Pech, dass der Schwanzbeißer sich auch diese aussuchen würde, um etwas zu trinken. Voss lehnte sich etwas weiter in die Schatten zurück und wandte das Gesicht leicht ab, als der andere Vampir und seine zwei Begleiter sich an einen Tisch auf der anderen Seite des Zimmers setzten. Ein Querbalken verdeckte Voss fast gänzlich, und er lehnte sich weit in seine Ecke zurück. Er schaute nochmals auf seine Uhr.
     
    Das Treffen war für halb zwölf vereinbart gewesen, es war nun schon fast nach halb eins. Er war hier bereits vor elf gewesen.  
     
    Anscheinend wartete er umsonst. Angelica hatte ihr Versprechen nicht gehalten. Die Hoffnung, dass diese merkwürdige blonde Frau vielleicht ihr Bote gewesen sein könnte, war dahin, denn die Frau war vor wenigen Minuten verschwunden. Aber er hatte nicht wirklich erwartet, dass Angelica ihn wegen der Goldkette aufsuchen würde. Sie schien nicht zu wissen, wie wertvoll ihre Gabe des Zweiten Gesichts für jemanden sein könnte ... jemand mit bösen Absichten. Hatte sie nie begriffen, wie mächtig das sie machen könnte?
     
    Voss betrachtete das Getränk vor sich. Nein. So dachte sie nicht. Sie mochte eine sehr weise junge Frau sein, aber auch sehr unbedarft in vielerlei Hinsicht.  
     
    Hatte sie nie begriffen, was für ein wertvolles Unterpfand sie für jemanden mit unlauteren Absichten darstellte?
     
    Nicht dass seine Absichten etwa unlauter wären. Er wollte nur so viele Informationen bekommen, wie er konnte. Um seine Reisen zu finanzieren.  
     
    Und wer konnte schon wissen, wann so eine Information nicht noch nützlich sein könnte, besonders, wenn man mit Moldavi zu tun hatte?  
     
    Voss beäugte Belial, wobei er seine Augenlider halb geschlossen hielt, um das Glühen darin zu verbergen. Er verspürte nicht oft den Drang, gewalttätig zu werden – es machte zuviel Durcheinander, war den Aufwand nicht wert. Aber gerade jetzt nagte etwas heftig an ihm. Ein dunkler Trieb, den Tisch hier fortzuschleudern und ein Bein davon auszureißen und die zersplitterte Spitze diesem sommersprossigen, schlangengleichen Vampir in die Brust zu rammen. Ihm beim Sterben zusehen.
     
    Schon der Gedanke ließ Schmerz wie Feuer erneut durch das Mal an seiner Schulter rasen, obwohl Voss sich kaum rührte. Allmählich gewöhnte er sich an den ständigen Schmerz.  
     
    Wie viel schlimmer konnte es werden? Letzte Nacht, als er Angelica aus ihrem Schlafzimmer hinausgeschickt hatte ... selbst jetzt, der Gedanke an diesen unglaublichen, weißglühenden Schmerz raubte ihm den Atem. Wie er je die Kraft gefunden hatte, die Worte auszusprechen, dass sie gehen solle, vermochte er nicht zu sagen. Er erinnerte sich an nichts mehr, außer dieser weißen, heißen Welt, bis seine Füße das feuchte Gras unten im Garten wieder unter sich spürten.  
     
    Luzifer schätzte es nicht, wenn seine unsterblichen Männer andere Drakule töten – seine

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