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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Söldner, wie er sie nannte, für seine irdische Armee – und er drückte seinen Ärger stets auf die gleiche Weise aus: durch das Teufelsmal, das ihren Pakt auf sein Fleisch gebrannt hatte.  
     
    Schon jetzt war das Mal von Voss’ Pakt mit Luzifer zu einem Wirrwarr von dünnen, rotbraunen Adern absoluter Pein geworden. Im Interesse seiner Selbsterhaltung hatte er sein Haus in London schon über eine Woche lang nicht besucht, obwohl er Kimton mit neuer Kleidung zu sich kommen ließ, der sich überdies bei Tage ja mühelos fortbewegen konnte. Der Kammerdiener hatte alles versucht, um seinem Herrn zu helfen, inklusive einer übelriechenden Creme. Alles zwecklos. Das Pochen in dem Mal war eine ständige Erinnerung an die Kontrolle durch Luzifer.  
     
    Voss’ Zähne drückten ihm von innen gegen die obere Lippe, und seine Finger krallten sich um die Tischkante ... nein, es war besser Luzifer vorerst nicht unnötig zu erzürnen. Er hatte da eine bessere Idee und winkte das Serviermädchen mit dem schönen Hals zu sich heran. Da sie sich wohl noch gut an den großen Haufen von Schillingen zuvor erinnerte, kam sie sogleich her. Weitere Münzen wechselten den Besitzer, er flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr, und schon ging sie los, um seine Anweisungen auszuführen.  
     
    Noch als er sie von seinem schummrigen Versteck aus beobachtete, spielte Voss mit dem Gedanken, Belial so oder so anzugreifen und diesen gemachten Vampir von seinem Elend zu erlösen, anstatt sich auf die Talente des Serviermädchens zu verlassen. Der Einzige, der Belial vermissen würde, wäre Cezar Moldavi, und der Bastard könnte jederzeit noch einen Arschlecker zeugen, der ihm bedingungslos gehorchte.
     
    Darin lag ein weiterer lohnenswerter Gedanke. Wie fühlte sich Luzifer wohl angesichts der Gemachten von Moldavi – Gefolgsleute, die ihm verpflichtet waren, und nicht Luzifer? Warum ließ der Teufel es überhaupt zu? Seine Gedanken kreisten erst um diese Frage – es war in jedem Fall besser, darüber nachzugrübeln, als über die Tatsache, dass Angelica ihr Wort nicht gehalten hatte. Deutlich besser, über Moldavi und seine Angewohnheiten nachzudenken als an Angelica in diesem warmen, schläfrigen Zustand ... und an den verlockenden Duft, den ihr Haar verströmte und der ihre Schulter umgab, als er letzte Nacht in ihrem Schlafzimmer gewesen war.  
     
    Das war dann für Voss noch ein triftiger Grund dafür, Belial umzubringen: Angelica wäre dann sicher. Als er sich schon so gut wie entschlossen hatte, verzog sich sein Mund zu einem hässlichen Lächeln. Sein Puls hämmerte, und seine Muskeln spannten sich an, als er sich anschickte aufzustehen ... und sich dann wieder hinsetzte. Moldavi würde Belial einfach ersetzen, und Angelica wäre weiterhin gefährdet. Es war das Beste, die drei von dem Serviermädchen aushorchen zu lassen, damit Voss weitere Angriffe abwehren konnte.  
     
    Das einzig Gute daran, dass Belial und seine Leute heute hier im Grauen Hirschen saßen, war, dass sie dann zumindest nicht gerade versuchten, Angelica oder ihre Schwestern zu entführen.
     
    Voss hatte weiterhin unablässig den verwinkelten Raum nach Ungewöhnlichem abgesucht, und jetzt blieb sein Blick an der Gestalt hängen, die soeben hereingekommen war. Dort, in der Tür der Schenke stand ein junger Mann, groß, schlank und mit dunklen Augen, den Voss nicht kannte, der aber den Mantel trug, den Voss absichtlich bei Rubey gelassen hatte. Der rote Mantel war mit goldenen Borten versehen ... und Voss vertraute Rubey.
     
    Voss machte eine kleine Bewegung und wartete, wobei er seine Ungeduld kaum im Zaum halten konnte. Die Bierkrüge standen wie abgesprochen da. Der junge Mann würde ihn finden.  
     
    Er holte eine Guinea aus dem Beutel, legte sie neben den Krügen auf den Tisch und hob seinen eigenen, um zu trinken.
     
    Oder vielmehr, um so zu tun. Und um sein Gesicht zu verstecken, sollte jemand zu ihm herschauen.  
     
    Der junge Mann verschwendete keine Zeit. Er benahm sich für den Geschmack von Voss viel zu auffällig, aber Belial schien die Gestalt im roten Mantel nicht weiter zu bemerken, als sie sich ihren Weg durch die Schenke zu dem Tisch von Voss bahnte. Er ließ ein Päckchen auf den Tisch fallen, fegte die Guinea dann von selbigem und machte sich durch den Hinterausgang davon.  
     
    Das Paket bestand aus Papier und lag Voss schwer in der Hand, als er es öffnete. Und ihm zitterten die Hände dabei mehr, als er sich selber gerne

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